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Leibniz, Akademie-Ausgabe, 1702--1716 - Gottfried Wilhelm Leibniz ...

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4 transkriptionen <strong>1702</strong>–<strong>1716</strong> N. 3<br />

wiederkommen. Indeßen ließe ich einen Schloßer hohlen, der eben in sein hauß getreten<br />

ware. Dieser nun sagte, daß er schon so viel Arbeit hätte, die nach Verfertigung der<br />

machine auf ihn wartete, daß er dieses Jahr ohnmöglich an diese Arbeit treten könte.<br />

Weil aber sein bruder, der auch hier wohnet, dergleichen Arbeit schon in Kaßel und in<br />

5 westphalen gemacht, so möchte ich sie nur diesem auftragen. Er brachte ihn zu mir, und<br />

habe ich ihm, wie ich es gerne wolte geändert haben, aufs deütlichste expliciret, will auch<br />

solches alles solcher gestalt verfertigen, daß (1) nur die bloße Pfanne an den Patronen<br />

mit ihrem deckel, ohne den Stahl. bleibet, dieser aber an der büchse selbsten einmahl vor<br />

allemahl bleibet. (2) etwas gemacht wird, par exemp. wie ein winckelhacken, der so bald<br />

10 der Anschlag nieder gelaßen wird, so fort den stahl wieder zuschläget. (3) Zugleich auch<br />

durch ein klein Federchen die Patrone herausgetrieben wird, daß sie geschwind gesetzet<br />

und weggenommen werden kan. Dieses alles verspricht Er (4) nebst 6. neuen Patronen zu<br />

machen. Auch will er (5) nutzen da die 2. hörner bey dem Anschlag stehen, deren eines<br />

nur beweglich ware, und gedrücket wurde, wenn der Anschlag hinten nieder zu laßen<br />

15 war, solches ändern, weilen diese hörner allzufrey stehen, und man gar leichte daran<br />

stoßen kan, und dagegen unten hin einen Kopf an die Stelle setzen den man commode<br />

mit dem daumen fortschieben kan, und welcher hernach inwendig im Anschlag oben zu<br />

beyden seiten die hacken aushebet. (6) soll an statt der Flinten eine büchse seyn, oder ein<br />

stutzrohr. Dieses rathet er ungezogen zu nehmen, weilen sonsten solches zu dicke seyn<br />

20 müste, und dahero zu schwer werden würde. Inwendig so weit die Patrone gehet, muß,<br />

wie wir gesehen, der lauff weiter gebohret werden, und zwar, so viel die dicke der Patrone<br />

austräget, und denn so muß im lauff der büchse ein Absatz seyn, an den die Patrone just<br />

anreichet und schließet. Ich habe so fort des pretii mich erkundiget, da Er denn gesaget,<br />

daß Er sie nicht anders als vor 30. rthlr. machen könte. Dieses hätte Er so wohl in Kaßell,<br />

25 als Westphalen bekommen, da doch nur die Arbeit nicht mehr daran gewesen, als wie sie<br />

an der Flinte zu sehen war, und hätte der Churfürst von Brandenb. dergl. Gewehr vor<br />

eine gantze compagnie seiner Garde Reüter machen laßen wollen, wenn er 20. rthlr. vor<br />

das stück nehmen wollen, welches er aber nicht hätte thun können. Die laüfte müsten<br />

hinten stärcker und dicker als ordinair seyn, und absonderlich hierzu gemacht werden,<br />

30 da denn wohl unter 6. bis 8.ten manchmahl kaum einer zu brauchen wär. Wann also<br />

mann dieses geben wolte, so wolte Er solche wie verlanget, machen. Ich habe gesagt,<br />

daß ihme Antwort wißen laßen wolte. Erwarte also geneigten Befehl hierüber. Vor allem<br />

habe gehors. gedencken sollen, daß der Hans Jacob zu der Flinte noch eine andere aparte<br />

Patrone von mir verlanget. Weilen mir aber nichts mehr als die Flinte nebst der schon<br />

2. 3. 2010

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