Arkel â ein historischer Ort - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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Im Lehnregister des Grafen Otto, 1346–64,<br />
wird Kalle nicht genannt, wohl aber T<strong>in</strong>holt.<br />
Dem Knappen Eylard van den Toerne überließ<br />
der Graf zu Dienstmannsrecht die Holzgerichte<br />
zu Hilten, Gölenkamp, Uelsen und im<br />
T<strong>in</strong>holte. Eylard war 1319 Burgmann auf<br />
Bentheim. Gegen Überlassung des Gogerichts<br />
Uelsen 1312 erhielt er vom Grafen Johan <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Anzahl von Zehnten aus Bauernerben zu<br />
Lehen. Der Stammsitz des Geschlechts war das<br />
Dorf Uelsen, wo südlich der <strong>Kirche</strong> vermutlich<br />
ihre Burg stand. Eylard war auch Lehnsmann<br />
des Bischofs von Utrecht. Das T<strong>in</strong>holt gehörte<br />
zu den privaten Gehegen des Grafen; hier übte<br />
er die Jagd all<strong>e<strong>in</strong></strong> aus und ließ durch s<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Jäger die Grenzen überwachen. Das Revier<br />
war durch s<strong>e<strong>in</strong></strong>e guten Entenjagden bekannt.<br />
Die Beachtung der landesherrlichen Reservate<br />
ließ zu wünschen übrig. Mit den holländischen<br />
Jagdherren <strong>e<strong>in</strong></strong>igte sich der Graf auf<br />
dem Bentheimer Landtag über Jagdgerecht -<br />
same zwischen Grenze und Vechte. 1656<br />
überraschten gräfliche Jäger <strong>e<strong>in</strong></strong>e Gramsberger<br />
Jagdgesellschaft <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er T<strong>in</strong>holter Wirtschaft<br />
und nahm sie gefangen. Die<br />
Gramsberger kamen mit stärkerem Aufgebot<br />
wieder und verlangten erweiterte Rechte. Der<br />
Graf verwarnte die Gramsberger, „daß man<br />
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GESCHICHTE DER ORTSTEILE<br />
Bäuer<strong>in</strong> Lübbers <strong>in</strong> Alltagskleidung vor ihrem Haus<br />
<strong>in</strong> Kalle, 1934. Heutige Eigentümer<strong>in</strong> Gunda Meyer<strong>in</strong>k<br />
(Jan Jeur<strong>in</strong>k)<br />
die Jagd nicht wider alle Usance und Gewohnheit<br />
extendieren solle". Der Jägermeister<br />
Borchard Lohoff betreute die privaten Gehege,<br />
leitete die großen Umjagden, traf Maßnahmen<br />
für sachgemäße Hege des Wildes, bestimmte<br />
die Schonzeiten und die Menge des von den<br />
Bauerschaften anzuliefernden Hundebrots.<br />
Das Haus Echteler hatte die Koppeljagd <strong>in</strong><br />
Kalle. Die Fischerei <strong>in</strong> der Vechte bis zur Mündung<br />
der Lee übten die Grafen gem<strong>e<strong>in</strong></strong>sam mit<br />
der Stadt Neuenhaus aus, weiter nördlich nur<br />
die Grafen all<strong>e<strong>in</strong></strong>. Das Bleichen von Flachs <strong>in</strong><br />
der Vechte war den Bauern <strong>in</strong> Kalle und T<strong>in</strong>holt<br />
verboten.<br />
1451 Personentausch<br />
1451 empf<strong>in</strong>g das Kloster im Austausch mit<br />
dem Herrn v. Dedem zu Esche den Johan Herek<strong>in</strong>ck,<br />
der <strong>in</strong>s Tympenhaus tor Calle kam.<br />
1562 überließ das Bistum Utrecht dem Kloster<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>en Sohn des Passcher <strong>in</strong> Lage, der auf dem<br />
Tympenhof zu Kalle <strong>e<strong>in</strong></strong>heiratete. Man nannte<br />
die E<strong>in</strong>heirat „Auffahrt“ und forderte dafür<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e Gebühr (ungewisses Gefälle). Im Austausch<br />
mit dem Grafen kam Wibbe, <strong>e<strong>in</strong></strong>e Tochter<br />
Campers aus Laarwald nach Kalle, wo sie<br />
auf dem Hof <strong>e<strong>in</strong></strong>heiratete. Von den K<strong>in</strong>dern<br />
auf dem Tympenhof wird berichtet, dass Johann