Arkel â ein historischer Ort - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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1440 werden aber noch als weitere Zubehöre<br />
genannt: „dat Erve to Brünynk, dat Erve<br />
to Ruetger<strong>in</strong>ck, twe Erve to Over<strong>in</strong>ck, dar Roleff<br />
enn H<strong>in</strong>rich syn Soene nu ton tyd oppe<br />
wonet, dat Erve Oesmann<strong>in</strong>ck und Dyderk<strong>in</strong>ck<br />
<strong>in</strong> den Dorpe to Empnichem, den Hoff to<br />
Echtler und den Hoff to Eyck<strong>in</strong>chorst."<br />
Im Pachtregister von 1635 ersch<strong>e<strong>in</strong></strong>t Brün<strong>in</strong>gh<br />
mit 6 Müdde Roggenpacht, Röttger<strong>in</strong>gh<br />
mit 3 Müdde und 3 Scheffel, Oever<strong>in</strong>gh mit<br />
sogar 24 Müdde Roggen. Oesman<strong>in</strong>k ist vielleicht<br />
Nam<strong>in</strong>k mit 13½ Müdde Roggenpacht,<br />
Eik<strong>in</strong>khorst, jetzt Ekenhorst <strong>in</strong> Heesterkante<br />
mit 4 Müdde Roggenpacht.<br />
Nach 1440 s<strong>in</strong>d folgende neue Namen h<strong>in</strong>zugekommen:<br />
Kampert, Struwe, Zechelhorn,<br />
Lutterman, Meierman und Blomendael, ferner<br />
Suwerman mit 7½ Müdde Roggen Pacht und<br />
der Schulte zu Scherhorn mit 18 Müdde Pacht.<br />
Der Scherhorner Zehnt ist noch genau bekannt:<br />
Suwermans Zehend 11 Müdde Roggen,<br />
Schulten Zehend 11 M., Hannebrocks Zehend<br />
4½ M., Calmans Zehend 4½ M., Wulff<strong>in</strong>gs<br />
Zehend 3½ M. Hierzu schreibt der Rentmeister:<br />
‘Diese Zehenden werden ausgenommen,<br />
sonsten sch<strong>e<strong>in</strong></strong>t, daß sie <strong>in</strong> Vorzeiten für so<br />
viel Roggen den Leuten gelassen und verpachtet<br />
gewesen.’<br />
Grenzen der Herrlichkeit Emlichheim<br />
Die Grenzen der Gerichtsbarkeit oder des God<strong>in</strong>kspiels<br />
Emmen<strong>in</strong>ghem erstrecken sich von<br />
den drei Paren oder Palen gegenüber der niederländischen<br />
Grenze bei Coevorden vechteaufwärts<br />
bis zum Scherhorner Kamp. Auf der<br />
l<strong>in</strong>ken Seite des Stroms von der sog. Holthemer<br />
Schl<strong>in</strong>ge gegenüber der niederländischen<br />
Bauerschaft Holtheme bis zur Hildener Brügge,<br />
wo der Bezirk des Gogerichts Uelsen beg<strong>in</strong>nt.“<br />
<strong>Arkel</strong>, <strong>e<strong>in</strong></strong> römischer Stützpunkt<br />
(14. Januar 1950) E<strong>in</strong> Fleckchen<br />
Erde, das Geschichte erlebte<br />
5. Jahrgang, Sonnabend, den 14. Januar 1950<br />
Artikel von 1950<br />
In <strong>e<strong>in</strong></strong>em Zeitungsartikel vom 14. Januar 1950<br />
schreibt <strong>e<strong>in</strong></strong> H.-R. S. unter der Überschrift<br />
„<strong>Arkel</strong>, <strong>e<strong>in</strong></strong> römischer Stützpunkt? E<strong>in</strong> Fleckchen<br />
Erde, das Geschichte erlebte“ die nach-<br />
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GESCHICHTE DER ORTSTEILE<br />
folgende Abhandlung. Um welche Zeitung<br />
oder Zeitungsbeilage es dabei geht, ist leider<br />
unbekannt. Wohl ist ersichtlich, dass es um<br />
den 5. Jahrgang dieser Zeitung(sbeilage?) geht.<br />
Es heißt dort:<br />
„Wenn man am Vechteufer <strong>in</strong> Kalle steht<br />
und auf <strong>Arkel</strong> blickt, dann sieht man mehrere<br />
Höfe stehen, <strong>e<strong>in</strong></strong>gefasst und geschmückt von<br />
wuchtigen Eichen und schlanken Pappeln. E<strong>in</strong><br />
Weg schlängelt sich an den Häusern vorbei<br />
und <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er Furt nach Kalle h<strong>in</strong>über. Er ist<br />
wenig befahren, der Verkehr fließt heute bei<br />
Hoogstede über die Brücke.<br />
Vor mehreren Jahren kam ich als Fremder<br />
an dieser Siedlung vorüber und fand gar<br />
nichts besonderes an ihr. Nur an <strong>e<strong>in</strong></strong>er Scheune<br />
lagen mitten im Bauschutt vergangener Jahre<br />
gesprungene Sandst<strong>e<strong>in</strong></strong>stücke. Ich fragte mich:<br />
Wie kommen die hier h<strong>in</strong>? Später las und<br />
hörte ich manches von <strong>Arkel</strong> und konnte vieles<br />
verstehen, denn dieses Fleckchen Grafschafter<br />
Erde hat Geschichte erlebt.<br />
Es begann <strong>in</strong> der Römerzeit. Die Söldner<br />
des „Ewigen Roms" kamen auf <strong>e<strong>in</strong></strong>igen kl<strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />
Kriegszügen mit Schiffen flussaufwärts<br />
gefahren und g<strong>in</strong>gen an dieser Furt mit dem<br />
hohen Ufer im Osten an Land. Hier stapelten<br />
die Krieger ihre Vorräte, befestigten den Platz<br />
und drangen im Fußmarsch land<strong>e<strong>in</strong></strong>wärts <strong>in</strong><br />
Richtung L<strong>in</strong>gen vor. Aus dem ursprünglichen<br />
Lagerplatz aber wurde allmählich <strong>e<strong>in</strong></strong> römischer<br />
Stützpunkt.<br />
Seitdem verg<strong>in</strong>gen tausend Jahre. Um<br />
1000 n. Chr., so erzählen uns alte Urkunden,<br />
wohnen auf dem Edelhofe <strong>Arkel</strong>o die Herren<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>es alten Rittergeschlechts, die sich bis <strong>in</strong>s<br />
späte Mittelalter „Herren von <strong>Arkel</strong>" nennen.<br />
Sie sitzen wahrsch<strong>e<strong>in</strong></strong>lich schon lange hier,<br />
vererben auf den jeweils ältesten Sohn den<br />
Vornamen Johann und sorgen durch wackere<br />
Taten und kluge Verträge dafür, dass Chroniken<br />
und Urkunden recht viel von ihnen berichten.<br />
(De Vita et Rebus gestis Dom<strong>in</strong>orum<br />
de <strong>Arkel</strong>). E<strong>in</strong> Johann VII. von <strong>Arkel</strong> wird <strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
bemerkenswerte Persönlichkeit. Er ist mütterlicherseits<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong> Enkel des Grafen Baldu<strong>in</strong> von<br />
Flandern und heiratet <strong>e<strong>in</strong></strong>e Enkel<strong>in</strong> des Grafen<br />
Otto IV. von Bentheim. Nach <strong>e<strong>in</strong></strong>em bewegten<br />
Leben und häufigen Fehden stirbt er 1241.