Arkel â ein historischer Ort - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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solche, die aus Holland und den holländischen<br />
Kolonien kamen, darunter Johan Niehoff, der<br />
<strong>in</strong> Uelsen geboren war und <strong>in</strong> Batavia lebte. Er<br />
be<strong>e<strong>in</strong></strong>flusste 1776 <strong>e<strong>in</strong></strong>ige Freunde, mit ihm an<br />
der L<strong>in</strong>gener Akademie zu studieren.<br />
Zu ihnen gehörte auch Wilhelm Henricus<br />
Hüffenreuter. E<strong>in</strong> Hüffenreuter kehrte mit s<strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />
Frau, <strong>e<strong>in</strong></strong>er Malai<strong>in</strong>, auf den Hof <strong>in</strong> T<strong>in</strong>holt<br />
zurück (Sager, Grafsch. 1965 und Kühle, Zwischen<br />
Burg und Bohrturm Jg. 1974, S. 14, 3.<br />
Spalte)<br />
Wilhelm H<strong>e<strong>in</strong></strong>rich Huffenreuter wurde am<br />
13. Dezember 1777 <strong>in</strong> Batavia geboren. Batavia<br />
war der alte Name für die <strong>in</strong>donesische<br />
Hauptstadt Djakarta. (1610 bis 1943/45 war<br />
das heutige Indonesien <strong>e<strong>in</strong></strong>e niederländische<br />
Kolonie.) Dort hatte s<strong>e<strong>in</strong></strong> Vater Andreas Chris -<br />
topher Huffenreuter als Rittmeister der Landmiliz<br />
Dienst getan. Huffenreuter war <strong>e<strong>in</strong></strong><br />
bekannter Familienclan im damaligen Indonesien.<br />
Um 1810 muss W. H. Huffenreuter <strong>in</strong><br />
Bramsche gewohnt haben. Er habe <strong>e<strong>in</strong></strong>e Ausbildung<br />
als „Advocat" absolviert und s<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
akademische Ausbildung mit der Promotion<br />
abgeschlossen. In Bramsche wurden ihm von<br />
s<strong>e<strong>in</strong></strong>er Frau Cathar<strong>in</strong>a Dorothea Huffenreuter<br />
geb. Lampmann vier Söhne geboren.<br />
Ihre Eltern, der L<strong>in</strong>gener Sem<strong>in</strong>arlehrer<br />
Georg Ferd<strong>in</strong>and Lampmann und s<strong>e<strong>in</strong></strong>e Frau<br />
Anna Aleida Warm<strong>in</strong>g, hatten zeitweise <strong>in</strong><br />
T<strong>in</strong>holt gewohnt.<br />
Deren jüngster Sohn Ferd<strong>in</strong>and H<strong>e<strong>in</strong></strong>rich<br />
Philipp Cornelius Lampmann (1804–1893)<br />
war jahrzehntelang Pastor <strong>in</strong> Uelsen. E<strong>in</strong>e jüngere<br />
Schwester, Johanne Rh<strong>e<strong>in</strong></strong>hard<strong>in</strong>a Everhard<strong>in</strong>a<br />
Lampmann (1887–1863) war mit dem<br />
Amtsassessor Johann Georg Hoogklimmer<br />
(1784–1853) <strong>in</strong> Neuenhaus verheiratet. E<strong>in</strong>e<br />
weitere Schwester, Anna Aleida Lampman<br />
(1793–1860), ist <strong>in</strong> T<strong>in</strong>holt geboren und <strong>in</strong><br />
Veldhausen verstorben.<br />
1823 kam Huffenreuter nach T<strong>in</strong>holt. Er<br />
übernahm dort den heutigen Hof von L. Jürriens<br />
am Lägen Diek. Am 22. Mai 1824 wurde<br />
hier die <strong>e<strong>in</strong></strong>zige Tochter Anna Cathar<strong>in</strong>a geboren<br />
und drei Jahre später, am 11. Mai 1827<br />
der fünfte Sohn Johann Georg.<br />
1829 bekam W.H. Huffenreuter für die<br />
reformierte Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de große Bedeutung. Wie-<br />
98<br />
GESCHICHTE DER ORTSTEILE<br />
derholt war vom Oberkirchenrat (dem Hoogklimmer<br />
auch angehörte? gjb) die Anstellung<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>es Rechnungsführers (Rendanten) angemahnt<br />
worden. E<strong>in</strong>e qualifizierte Person sollte<br />
die F<strong>in</strong>anzen der Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de regeln und <strong>in</strong> der<br />
Zukunft führen. Jedoch konnte der <strong>Kirche</strong>nrat<br />
zunächst k<strong>e<strong>in</strong></strong>e geeignete Person f<strong>in</strong>den und<br />
regelte <strong>in</strong>tern das Rechnungswesen. Im Jahre<br />
1828 wurde der Älteste Harm Grüppe aus T<strong>in</strong>holt<br />
beauftragt, mit dem neuen Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>deglied<br />
Huffenreuter Kontakt aufzunehmen und<br />
ihn für die Arbeit als Rendant zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Diese Bemühungen waren von Erfolg gekrönt.<br />
Im reformierten <strong>Kirche</strong>nratsprotokoll vom 26.<br />
Februar 1829 lesen wir:<br />
„Den 26 Februarij wederom buiten gewoon<br />
Kerkenr. vergaderd met den Heer Huffenreuter<br />
en toen met hem er over gesproeken, heeft het<br />
8 dagen <strong>in</strong> zijn bedenk genomen, en verzogt dat<br />
wij en den Heer Amtman (er)(gem<strong>e<strong>in</strong></strong>t ist s<strong>e<strong>in</strong></strong><br />
Schwager Hoogklimmer <strong>in</strong> Neuenhaus) over<br />
zouden spreken of die het ook goed vond …“<br />
Am 27. März 1829 schließt man <strong>e<strong>in</strong></strong>en Vertrag<br />
mit Huffenreuter, mit dem er als Rechnungsführer<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>gesetzt wird:<br />
„Den 27 Maart buiten gewoon de Kerkenr.<br />
vergaderd absent J.Albers en G.Koops, en toen<br />
is door den Heer Huffenreuter hat contract getekend<br />
door hem overgeven ... ".<br />
Damit konnten die F<strong>in</strong>anzen <strong>in</strong> geordnete<br />
Bahnen gelenkt werden. Waren <strong>in</strong> den Jahren<br />
vor 1830 die <strong>Kirche</strong>nrechnungen vom Oberkirchenrat<br />
immer wieder beanstandet worden,<br />
so tritt ab 1830 <strong>e<strong>in</strong></strong>e grundsätzliche Wende<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>. Der Oberkirchenrat lobte die gute Rechnungsführung<br />
und hob die geordneten f<strong>in</strong>anziellen<br />
Verhältnisse <strong>in</strong> der Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de hervor,<br />
auch wenn es häufig nur <strong>e<strong>in</strong></strong> Verwalten von<br />
Mangel war. Die Arbeit als Rendant geschah<br />
zwar im H<strong>in</strong>tergrund und doch war sie von<br />
großer Bedeutung für die Konsolidierung der<br />
reformierten Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de Hoogstede.<br />
Am 8. Februar 1855 starb W. H. Huffenreuter<br />
im Alter von 78 Jahren. Er war zu<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>em angesehenen Mitglied der Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de<br />
geworden und hatte über Jahre das Bürgermeisteramt<br />
<strong>in</strong> T<strong>in</strong>holt <strong>in</strong>negehabt. S<strong>e<strong>in</strong></strong>e Frau<br />
überlebte ihn um 22 Jahre. Sie verstarb am 6.<br />
Juni 1877 im Alter von 92 Jahren.