Arkel â ein historischer Ort - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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Franzosendiek 1965–1966<br />
Im Sommer 1965 wurde <strong>e<strong>in</strong></strong> Teilstück des<br />
Franzosendieks von Emlichheim bis Kalle<br />
(H<strong>e<strong>in</strong></strong> Wortelen) bereits fertiggestellt. Im Jahr<br />
1966 s<strong>in</strong>d die Mittel für den zweiten Bauabschnitt<br />
bewilligt und der Firma Kwade,<br />
Groß-R<strong>in</strong>ge, die Arbeiten übertragen worden.<br />
Schwierigkeiten bot die Kreuzung mit der Betonstraße<br />
Hoogstede–Wilsum. Man dachte zuerst<br />
an <strong>e<strong>in</strong></strong>e Über- oder Unterführung, nahm<br />
da von jedoch wieder Abstand. Es entstand nun<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e „übersichtliche, geräumige Kreuzung“. Bis<br />
zum Jahresende 1966 war die Straße als Pflas -<br />
terst<strong>e<strong>in</strong></strong>straße fertiggestellt. An der Kreuzung<br />
hat es <strong>in</strong> den späteren Jahren viele Todesopfer<br />
gegeben. Sie war bekannt als „Todeskreuzung“.<br />
Erst der vor wenigen Jahren gebaute<br />
Kreisverkehr hat hier Abhilfe geschaffen.<br />
Hochwasser 1960/61<br />
Im Dezember 1960 gab es <strong>e<strong>in</strong></strong>e allgem<strong>e<strong>in</strong></strong>e<br />
Hochwasserkatastrophe. Nach der großen<br />
Dürre im Sommer 1959 und dem Wassermangel<br />
im Frühjahr 1960 glaubten viele nicht<br />
mehr an <strong>e<strong>in</strong></strong> Hochwasser. Die letzte Hochwasserkatastrophe<br />
von 1946 war nur noch wenigen<br />
<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.<br />
Durch heftige Regenfälle stieg das Grundwasser<br />
schnell, die Vechte erhielt rasch große<br />
Wassermengen zugeführt und trat über ihre<br />
80<br />
GESCHICHTE DER ORTSTEILE<br />
Ufer. Gewaltige Wassermassen drangen von<br />
Neuenhaus und Esche nordwärts. Am 6. Dezember<br />
1960 brachen die Dämme <strong>in</strong> T<strong>in</strong>holt.<br />
Unaufhaltsam drängten die Fluten vorwärts.<br />
Am 8. Dezember 60 brach auch <strong>in</strong> Kalle der<br />
Damm. Die Straße unterhalb der Schule <strong>in</strong><br />
Richtung Emlichheim stand unter Wasser. Nur<br />
wenige K<strong>in</strong>der kamen morgens zur Schule. E<strong>in</strong>ige<br />
mussten sofort wieder zurückgeschickt<br />
werden, damit sie nicht durch die Wassermassen<br />
von zu Hause abgeschnitten würden. Lehrer<br />
und K<strong>in</strong>der beteiligten sich am Aufwerfen<br />
von Dämmen. Vormittags konnte die Flut gehemmt<br />
werden, nachmittags brachen die neuen<br />
Dämme und das Wasser drang weiter vor. Die<br />
Häuser lagen wie Inseln im Wasser und mussten<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>zeln durch Dämme geschützt werden.<br />
Zum Glück setzte gutes Wetter <strong>e<strong>in</strong></strong>, sodass<br />
die Fluten anschließend rasch wieder abzogen.<br />
Mit solch <strong>e<strong>in</strong></strong>er Hochwasserkatastrophe hatte<br />
niemand gerechnet. Kartoffelmieten und Roggendiemen<br />
waren <strong>in</strong> der Nähe der Häuser an<br />
niedrigen Stellen errichtet. Der Schaden war<br />
umso größer. „Doar häw moal weer good<br />
Leergäld gewen“, seggt de Buren, „up`t anner<br />
Joar weet wij wall wär, woor wij unse Mieten<br />
maaken mött!!“<br />
Hochwasser <strong>in</strong> T<strong>in</strong>holt 1962, Milchkannentransport<br />
(D<strong>in</strong>i Wortelen)