Arkel â ein historischer Ort - Evangelisch-altreformierte Kirche in ...
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2<br />
1822 bestehend, verschenkte 1½ Anker. In<br />
T<strong>in</strong>holt bestanden ebenfalls zwei Schenkwirtschaften,<br />
Hilbr<strong>in</strong>k, seit 1828, und Sentkers,<br />
beide mit je 3 Ankern Umsatz. Die Heuerleute<br />
Sentker betrieben den Ausschank schon seit<br />
längerer Zeit. B<strong>in</strong>geler (jetzt Berends) – verschenkt<br />
½ Anker, gegründet 1828 …<br />
Aus Bentheimer Heimatkalender 1936<br />
Seite 82 f.<br />
Das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen der Franzosen <strong>in</strong> die Grafschaft<br />
brachte im ersten Jahrzehnt des 19.<br />
Jahrhunderts das Ende der Zünfte. Nunmehr<br />
durfte jeder Bürger oder Bauer das<br />
ihm angenehme Handwerk ausüben, ja<br />
deren zwei, drei und mehr gleichzeitig betreiben.<br />
K<strong>e<strong>in</strong></strong> Beruf erfreute sich damals<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>es lebhafteren Zuspruchs als der des<br />
Schenkwirts. Meist brachte er gute und teils<br />
mühelose Gew<strong>in</strong>ne, der Wirt sah vergnügliche<br />
Leute um sich, hörte viel, und das Gewerbe<br />
verhalf nicht selten zu E<strong>in</strong>fluss <strong>in</strong> der<br />
Gem<strong>e<strong>in</strong></strong>de und im öffentlichen Leben. Um<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e Übersicht darüber zu haben, wie viel<br />
Leute im Bentheimischen das viel begehrte<br />
Nass ausschenkten, erg<strong>in</strong>g im Jahre 1830<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong>e Anweisung zur Inventarisierung der<br />
Schenken. Unter Kalle f<strong>in</strong>det man folgende<br />
Angaben: Bd. Schröör (später Heckmann,<br />
jetzt Pr<strong>in</strong>sen) – verschenkt 1½ Anker, gegründet<br />
1822<br />
Da die Schenken unmittelbar an dem Wege<br />
von Veldhausen über T<strong>in</strong>holt nach Emlichheim<br />
belegen s<strong>in</strong>d und dieser Weg von<br />
Frachtwagen bei trockener Zeit viel gebraucht<br />
wird, so ist die Fortdauer der Schenken<br />
nicht unerforderlich.<br />
Markenteilung 1864 –1881<br />
1864–81 nahm man die Teilung der Mark vor,<br />
bei der man 1357 ha unter 89 Teiler aufteilte.<br />
Die Mark bestand aus 318 ha Angerland, 621<br />
ha Heide, 251 ha Suddenboden und 165 ha<br />
Moorboden. Da um diese Zeit auch der M<strong>in</strong>eraldünger<br />
aufkam, ließen sich die neu gewonnenen<br />
Flächen <strong>in</strong> ertragreiches Kulturland<br />
umwandeln. 1859 gab es <strong>in</strong> Kalle 15 Vollerben,<br />
2 Halberben, 2 Kötter, 8 Neubauern, <strong>in</strong><br />
T<strong>in</strong>holt 15 Vollerben, 4 Halberben, 12 Neu-<br />
66<br />
GESCHICHTE DER ORTSTEILE<br />
Haus Heckmann etwa 1942, Frau St<strong>e<strong>in</strong></strong>iger mit<br />
Nichte Gesiene Heckmann. (D<strong>in</strong>i Wortelen)<br />
bauern. 1866 preußisch geworden, gehörte die<br />
Grafschaft zum Großkreis L<strong>in</strong>gen, der bis<br />
1885 bestand. Dann löste man den Kreis Grafschaft<br />
Bentheim mit den Ämtern Bentheim<br />
und Neuenhaus vom Großkreis ab; als Kreisstadt<br />
wählte man Bentheim. Es gab seit 1871<br />
<strong>e<strong>in</strong></strong> Deutsches Reich mit neuen dekadischen<br />
Münzen, Maßen und Gewichten; der Landbriefträger<br />
kam <strong>in</strong> die Dörfer und brachte<br />
Briefe und Postkarten mit <strong>e<strong>in</strong></strong>er 10- oder 5-<br />
Pfennig-Freimarke versehen. Der Telegraph<br />
vermittelte Telegramme; um die Jahrhundertwende<br />
erlaubte der Fernsprecher <strong>Ort</strong>s- und<br />
Ferngespräche. Landrat Kriege, 1886–1920,<br />
setzte sich für Melioration (Entwässerung),<br />
Schul- und Wegebau <strong>e<strong>in</strong></strong>. Die Schulchronik<br />
berichtet vom Schulbau 1858; 80 Jahre später,<br />
1938, entstand <strong>e<strong>in</strong></strong> neues zweckmäßigeres<br />
Schulhaus. Lehrer J. H. Bleumer schrieb <strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />
humorvollen Bericht ,.Up mien Besseva sien<br />
Hoff": Die tief <strong>in</strong> der Heimat wurzelnde Charaktererhaltung<br />
der Bewohner, die Mit- und<br />
Umwelt spiegeln sich dar<strong>in</strong> (siehe Seite 97).<br />
Verkehrsverhältnisse 1870–1930<br />
Die Not auf dem Lande trieb manchen zur<br />
Auswanderung: aus Kalle H. J. Scholten, aus<br />
T<strong>in</strong>holt Jan Mischkotte, Herm<strong>in</strong>a Kaalm<strong>in</strong>k,<br />
Gese Becken, Susanne Klostermann. Die B<strong>in</strong>-