Alte Frauen sagen was sie wollen - Socialnet
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Diplomarbeit Ältere <strong>Frauen</strong> <strong>sagen</strong> <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wollen</strong><br />
erlangen, braucht es gemäss Henderson (1999) eine interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />
Auch Roper (1999) baute ihr Modell auf den Lebensaktivitäten auf, <strong>sie</strong> ging aber<br />
zusätzlich davon aus, dass diese Lebensaktivitäten auch immer von Faktoren aus dem<br />
Sozialen, Psychischen, Körperlichen und der Umwelt beeinflusst werden. Roper (1999)<br />
betont folgerichtig, dass es eine wichtige Rolle spielt, in welchem Bereich der<br />
Lebensspanne sich ein Mensch befindet.<br />
Zwischenmenschliche Beziehungen<br />
Peplau, Orlando, Erikson (1999) und andere sprechen in ihren Theorien vor allem den<br />
zwischenmenschlichen Aspekt an.<br />
Peplau weist darauf hin, dass es von zentraler Bedeutung ist, dass die Pflegeperson ihr<br />
eigenes Verhalten versteht, damit <strong>sie</strong> den Patienten gezielter darin unterstützen kann,<br />
Verhalten bei sich selber zu erkennen. Erikson (1999) betonten dagegen, dass das<br />
Gelingen von Pflege davon abhängt, in welchem Ausmass die Pflegeperson ein<br />
Verständnis für die Welt der Pflegeempfängerin entwickeln kann.<br />
Die Verknüpfung von verschiedenen Systemen innerhalb eines Modells<br />
Roy, King, Neumann (1999) und weitere Pflegetheoretikerinnen bauten ihre Theorien auf<br />
der Verknüpfung verschiedener Systeme auf. Roy sagt unter anderem dass der Mensch die<br />
Umwelt stets nach Stimuli überprüft, um sich den neuen Gegebenheiten anpassen zu<br />
können. Die Aufgabe der Pflege ist es, den Menschen in diesem Prozess zu unterstützen.<br />
2.1.6. Was wird unter Pflege verstanden?<br />
In diesem Kapitel geht es darum, aufzuzeigen, wie einzelne Pflegetheoretikerinnen und<br />
Pflegeorganisationen Pflege und ihre Absichten respektive Ziele beschreiben. Eine der<br />
einflussreichsten und bis heute gültigen Definitionen formulierte Florence Nightingale<br />
(1858, zit.n. Meleis, 1999 S. 200): „ Sie definiert Pflege als Sorge für die persönliche<br />
Gesundheit des Individuums, die das Individuum in den bestmöglichen Zustand bringt,<br />
damit die Natur an ihm wirken kann.“ Diese Definition ist, obwohl schon alt, noch heute<br />
gültig.<br />
Definition gemäss Juchli (1985, zit.n. Brandenburg & Dorschner, 2003 S. 37).<br />
„Krankenpflege ist in meinen Augen ein Beruf, der ganz stark geprägt ist vom<br />
Polaritätsprinzip. Er ist sowohl wissenschaftlich, rational-analytisch, zeitorientiert,<br />
selbstbestimmend und eigenständig, als auch intuitiv, ganzheitlich, nach Synthese suchend,<br />
zeitunabhängig, umgebungsbestimmt und damit auch abhängig.“<br />
Definition gemäss Käppeli (1993, zit.n. Brandenburg & Dorschner, 2003 S. 37-38).<br />
„Pflege ist ein zum Mensch hin orientierter Beruf, der sich mit allen menschlichen<br />
Bedürfnissen und Problemen befasst, welche mit Gesundheit, Krisensituationen und<br />
Krankheit zu tun haben. Pflege bemüht sich, Gesundheit zu fördern, zu erhalten und<br />
wiederherzustellen, indem <strong>sie</strong> Individuen und Gruppen hilft, ihr Gesundheitsbewusstsein<br />
zu fördern, Verantwortung für eine gesunde Lebensweise und Umgebung zu übernehmen<br />
und eigene Ressourcen zu entwickeln… .„<br />
Eine weitere Definition, von Meleis formuliert (1999, S. 201), lautet: “(…) Meleis und<br />
Trangenstein (1994) definieren Pflege als Auseinandersetzung mit dem Prozess und der<br />
Erfahrung von Menschen, die sich in einem Statusübergang befinden. Deshalb wird Pflege<br />
als „Hilfe“ bei Transitionen zur Steigerung des Gefühls von Wohlbefinden“ definiert.“<br />
Berner Fachhochschule BFH<br />
Hochschule für Sozialarbeit HSA Bern<br />
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