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Alte Frauen sagen was sie wollen - Socialnet

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Diplomarbeit Ältere <strong>Frauen</strong> <strong>sagen</strong> <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wollen</strong><br />

3. Die Pflege orientiert sich an einem analytischen und systematischen Vorgehen und am<br />

kontextuellen Erfassen von Situationen. Das Vorgehen nimmt Bezug zu anerkannten<br />

Referenzklassifikationen (NURSINGdata).<br />

4. Der Prozess des Problemlösungsverfahrens beinhaltet:<br />

- Pflegeanamnese (Beobachten, Fakten sammeln)<br />

- Pflegediagnose (Probleme und Ressourcen identifizieren, Ziele festlegen)<br />

- Pflegeinterventionen (Pflege planen und durchführen)<br />

- Pflegeergebnisse (Wirksamkeit der Interventionen überprüfen)<br />

5. Kompetentes, pflegerisches Handeln ba<strong>sie</strong>rt auf wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

(evidenzba<strong>sie</strong>rt), namentlich der Pflegewissenschaft, der Natur-, Sozial- und<br />

Geisteswissenschaften, auf Erfahrungswissen, sowie auf ethischen Grundsätzen.<br />

6. Voraussetzung für die Ausübung von Pflege ist intra- und interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachpersonen.“<br />

2.1.7. Die neusten Richtlinien der Schweizerischen Akademie der medizinischen<br />

Wissenschaften zur Behandlung und Betreuung ältere pflegebedürftiger Menschen<br />

Die neuesten Richtlinien der Schweizerischen Akademie der medizinischen<br />

Wissenschaften (SAMW) richten sich an das Pflegepersonal, an Ärztinnen und<br />

Therapeutinnen, aber auch an die Pflege anbietenden Organisationen sowie an die<br />

Ausbildungs- und Weiterbildungsinstitutionen und die politischen Behörden. Auch wenn<br />

<strong>sie</strong> keine gesetzliche Grundlage sind, haben <strong>sie</strong> doch ihre Gültigkeit, so wurden <strong>sie</strong> z.B. in<br />

die Standesordnung der FMH aufgenommen. Diese Richtlinien haben für die Pflege einen<br />

wichtigen Stellenwert, ist es doch das umfassendste und differenzierteste Papier, das es als<br />

Richtschnur für die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen gibt; das heisst, dieses<br />

Papier muss bei allfälligen Klagen oder Problemen beigezogen werden. Die Richtlinien<br />

wurden von einer Expertinnengruppe aus den verschiedensten Fachkreisen entwickelt.<br />

Dazu gehörte auch die Vertreterin der Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfe-<br />

Organisationen der Schweiz (VASO), welche die Interessen der älteren Menschen vertrat.<br />

Im Weiteren wurde die Vernehmlassung sehr breit angelegt, <strong>was</strong> viele ältere Menschen<br />

dazu veranlasste, an der Vernehmlassung teilzunehmen und sich mehrheitlich positiv zu<br />

den Richtlinien zu äussern.<br />

Der Inhalt dieser Richtlinien, vor allem aber ihre Umsetzung im Alltag, hat einen hohen<br />

Stellenwert: das Richtlinienpapier eine der wenigen interdisziplinären und für<br />

verschiedenste Ansprechsgruppen geltende Vorgabe.<br />

Gemäss den Äusserungen des Präsidenten der SAMW hat die aktuelle<br />

gesundheitspolitische Situation (Kostendruck, Fallpauschalen, Vorurteile dem <strong>Alte</strong>r<br />

gegenüber etc.) den Druck auf die Behandlung und Betreuung von älteren Menschen<br />

erhöht. Heute könne man nicht mehr von einer Überbehandlung der älteren Menschen<br />

sprechen, sondern die Realität entspreche eher einer Unterbehandlung, d.h. dass<br />

notwendige Massnahmen nicht mehr in allen Fällen gewährleistet sind.<br />

Die neuen Richtlinien nehmen viele zentrale Themen des <strong>Alte</strong>rs auf, wie Autonomie,<br />

Entscheidungsprozess, Behandlung und Betreuung bei psychischen, physischen, geistigen<br />

und sozialen Einschränkungen, Eintritt in eine Langzeitinstitution, Suizid,<br />

Sterbebegleitung und Tod etc.<br />

Die SAMW formuliert deutlich, dass das <strong>Alte</strong>r kein Kriterium sein dürfe, um einem<br />

Menschen sinnvolle pflegerische, medizinische oder therapeutische Massnahmen<br />

vorzuenthalten.<br />

Es seien Rahmenbedingungen zu schaffen, welche den älteren Menschen erlauben, trotz<br />

Abhängigkeiten ein möglichst selbst bestimmtes Leben zu führen. Dies ist in den<br />

Berner Fachhochschule BFH<br />

Hochschule für Sozialarbeit HSA Bern<br />

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