Alte Frauen sagen was sie wollen - Socialnet
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Diplomarbeit Ältere <strong>Frauen</strong> <strong>sagen</strong> <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wollen</strong><br />
Kälte und Wärme, Ruhe und Bewegung und ein ausgewogenes Gesundheitsverhalten<br />
gerade in der technischen Zivilisation unsere Zeit braucht, um gesund zu bleiben,<br />
beziehungsweise wieder gesund zu werden.“ Aber auch auf Phänomene wie Stress,<br />
überstarke Emotionalität, geistige Erschöpfung, Aggression und Gewalt hat die Natur<br />
positive Auswirkungen (s. Ruhe, 2003).<br />
Arbeitsleben:<br />
Vor allem bei Berufen mit niedrigen Qualifikationen bringt die Arbeit ein erhebliches<br />
gesundheitliches Risiko mit (Berufskrankheiten, Unfälle etc.). Aber auch Nacht- und<br />
Schichtarbeit kann gesundheitliche Folgen haben (s. Bäriswyl, 2000; Höpflinger &<br />
Stuckelberger, 1999; Hartmann, 2003; Deutsches Zentrum für <strong>Alte</strong>rsfragen, 2001; Abelin<br />
u.a., 1998).<br />
2.3.6. Gesundheitsrelevante Verhaltensweisen<br />
Verhalten und Lebensstil beeinflussen die Gesundheit in entscheidendem Ausmasse. Dabei<br />
wird deutlich, dass Männer für gesundheitsschädigendes Verhalten anfälliger sind. Dies<br />
zeigt sich beispielsweise in einem erhöhten Tabak- und Alkoholkonsum. <strong>Frauen</strong> achten<br />
vermehrt auf die Ernährung, benötigen aber mehr Medikamente. Dafür betätigen sich die<br />
Männer vermehrt körperlich (s. Spuhler, 2002). Leventhal und Keller (1985, zit. n. Perrig<br />
1997 S. 60) zeigten auf, „ (…) dass ältere Menschen mehr gesundheitsfördernde<br />
Aktivitäten und mehr stressvermeidende, emotionsregulierende Verhaltensweise aufweisen<br />
als jüngere Erwachsene.“<br />
2.3.7. Zusammenfassung<br />
Gesundheit und Krankheit stehen in einem Kontinuum. Ein Mensch ist nie nur krank oder<br />
nur gesund. Gesundheit wird durch unzählige Faktoren beeinflusst. Im Zentrum steht nicht<br />
der Gesundheitszustand, welcher durch Fachpersonen festgestellt wird, sondern die<br />
Einschätzung, welche ein Mensch für sich selber in Bezug auf seine Gesundheit macht.<br />
Der Lebensstil und das Verhalten jeder Person sind eine zentrale Variable, welche die<br />
Gesundheit beeinflusst. Auch die Arbeit und der soziale Status eines Menschen<br />
beeinflussen den Gesundheitszustand einer Person erheblich.<br />
2.4. Wie gesund fühlen sich die Schweizerinnen, respektive wie gesund<br />
sind <strong>sie</strong>?<br />
2.4.1. Einleitung<br />
Diese Fragestellung zeigt auf, dass man zwischen dem subjektiven Gesundheitszustand<br />
(Selbsteinschätzung) und dem objektiven Gesundheitszustand (von einer medizinischen<br />
Fachperson vorgenommenen) unterscheiden muss.<br />
Es kann absolut sein, dass jemand auf Grund seines subjektiven Empfindens sich als<br />
gesund einstuft, obwohl er objektiv gesehen, d.h. gemessen an verschiedenen<br />
medizinischen Parametern, mehrere gesundheitliche Einschränkungen aufweist.<br />
Verschiedene Längsschnittstudien haben aufgezeigt, dass das Erheben des subjektiven<br />
Gesundheitszustandes sich als aussagekräftiger erweist als die objektiven Daten. So hat<br />
eine amerikanische Studie ergeben, dass Personen, die ihren subjektiven<br />
Gesundheitszustand als schlecht einstuften, ein höheres Mortalitätsrisiko aufwiesen<br />
(Männer 5mal, <strong>Frauen</strong> 3mal so hoch) als Personen mit einer positiven Selbsteinschätzung.<br />
Im Weiteren ist eine verminderte Gesundheit auch ein Hinweis, dass in späteren Jahren<br />
eine vermehrte Einschränkung der Funktionsfähigkeit eintreten dürfte. Die Diskrepanz<br />
zwischen objektiver und subjektiver Einschätzung verstärkt sich mit zunehmendem <strong>Alte</strong>r:<br />
Berner Fachhochschule BFH<br />
Hochschule für Sozialarbeit HSA Bern<br />
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