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Alte Frauen sagen was sie wollen - Socialnet

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Diplomarbeit Ältere <strong>Frauen</strong> <strong>sagen</strong> <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wollen</strong><br />

Diese zukünftige Generation wird vermehrt gewohnt sein, sich für ihre individuellen<br />

Rechte zu wehren als die heutigen alten Menschen, da <strong>sie</strong> unter veränderten<br />

Entwicklungsbedingungen wie etwa die 68iger Erfahrung gross geworden ist. Ergebnisse<br />

einer aktuellen Studien des Gottlieb Duttweiler Institut äussert sich folgendermassen<br />

(http://www.gdi.ch/index.php?id=508), (...) „die Aussichten sind gut. Denn die neuen<br />

Senioren sind nicht nur in der Mehrheit, <strong>sie</strong> sind auch selbstbewusst, fit, aktiv,<br />

wohlhabend, egoistisch, kauffreudig und fühlen sich so gut wie noch nie.“ Dies könnte<br />

für das Gesundheitswesen heissen, dass es sich vermehrt nach den Bedürfnissen der<br />

zukünftigen älteren Menschen, respektive Kundinnen wird richten müssen, da sich die<br />

„neuen <strong>Alte</strong>n“ weniger den Vorstellungen der Politikerinnen und der Institutionen<br />

anpassen werden. Wie ist es aber heute? Wie weit werden die Wünsche, Erwartungen,<br />

Bedürfnisse sowie die Befürchtungen und Ängste der älteren Menschen im<br />

Gesundheitswesen erhoben, erkannt und umgesetzt? Man geht davon aus, dass alte<br />

Menschen in der Regel kaum dazu bewegt werden können, dass <strong>sie</strong> Forderungen<br />

betreffend der Qualität in den Heimen formulieren; dazu gehört auch, dass<br />

Heimbewohnerinnen Ansprüche betreffend ihrer Lebensqualität tendenziell wenig konkret<br />

äussern (s. Gebert & Kneubühler, 2001). Die eben gestellte Frage ist sowohl für die<br />

Langzeitbetreuung wie die Akutspitäler relevant, da die Mehrheit der in den<br />

Akutinstitutionen behandelten Menschen über 40 Jahre alt ist. „37% der behandelten<br />

Menschen sind im <strong>Alte</strong>r zwischen 40 und 69 und 26,9% sind 70jährige Menschen und<br />

älter“<br />

(s. Bundesamt für Statistik 2004 S. 615).<br />

Im Zeitalter von Kundenorientiertheit und Qualitätsmanagement müssen die Bedürfnisse<br />

und Erwartungen dieser Personengruppen betreffend Pflege und Betreuung ganz gezielt<br />

erfasst und umgesetzt werden.<br />

1.1.3. Bildungspolitische Veränderungen<br />

Am 1.1.2000 wurden auch die Gesundheitsberufe in die Obhut des Bundes gegeben und<br />

seit dem 1.1.2004 ist das neue Berufsbildungsgesetz in Kraft. Das heisst, die<br />

Gesundheitsberufe sind nun dem Bundesamt für Bildung und Technologie (BBT)<br />

unterstellt. Dies bedeutet, dass die Gesundheits- und Pflegeberufe total neu strukturiert<br />

werden. Es entstehen neue Ausbildungen, deren konkrete Aufgabenbereiche noch nicht<br />

klar definiert sind. Eine weitere Auswirkung ist, die Herausforderung für alle<br />

Pflegeausbildungen neue Lehrpläne erstellen zu müssen. In der vorliegenden Arbeit werde<br />

ich mich auf die Ausbildung der Tertiärstufe konzentrieren, da in Zukunft die<br />

Diplomausbildung zur Diplomierten Pflegefachfrau auf dieser Ebene stattfinden wird. Bei<br />

den Ausbildungen im Sekundärbereich handelt es sich um eine Gesundheitsausbildung, bei<br />

der die Pflege nur einer von vier Bereichen (Medizinaltechnik, Administration und<br />

Logistik, Lebensumfeld und Alltagsgestaltung, Betreuung und Pflege) ist. Die<br />

Hauptverantwortung für die Pflege von Patientinnen werden demzufolge nach wie vor die<br />

diplomierten Pflegepersonen tragen.<br />

Im Weiteren bedeutet dies für die Zukunft, dass es in den Heimen und Spitälern zu einer<br />

neuen Aufgabenverteilung unter den verschiedenen Berufsgruppen kommen wird. Die<br />

Berufsgruppe der Pflege muss sich somit klarer überlegen, <strong>was</strong> ihre eigentlichen<br />

Kernaufgaben sind und wie <strong>sie</strong> diese in der Grundausbildung vermittelt. Dabei sollte sich<br />

innerhalb der Pflege der Gedanken der „Kundenorientiertheit“ vermehrt durchsetzen,<br />

indem man die Erwartungen der betroffenen Menschen vermehrt erfasst, insbesondere<br />

diejenigen der älteren Menschen und dies in allen Bereichen, und nicht primär auf die<br />

Erstklassabteilung des Akutspital beschränkt. Die seit einigen Jahren deutlich zunehmende<br />

Akademi<strong>sie</strong>rung der Pflege hat einen grossen Einfluss auf die Grundausbildungen: das<br />

Berner Fachhochschule BFH<br />

Hochschule für Sozialarbeit HSA Bern<br />

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