Alte Frauen sagen was sie wollen - Socialnet
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Diplomarbeit Ältere <strong>Frauen</strong> <strong>sagen</strong> <strong>was</strong> <strong>sie</strong> <strong>wollen</strong><br />
Die Personen, welche sich vorstellen können, in einem <strong>Alte</strong>npflegeheim zu leben, wurden<br />
gefragt, wie wichtig <strong>sie</strong> die folgenden Leistungen fänden; die Prozente beziehen sich auf<br />
die die Äusserungen „sehr wichtig“. Einige Beispiele:<br />
Privater Bereich zum Zurückziehen 70%<br />
Genügend Personal 73%<br />
Pflege 69%<br />
Selbstbestimmtes Leben 61%<br />
Personal soll Zeit haben für ein<br />
Gespräch 57%<br />
Eigene Planung des Tagesablaufs 52%<br />
Service wie im Hotel 15%<br />
Deutschsprachige Pflegekräfte 36%<br />
Aspekte, welche die individuelle Mit- und Selbstbestimmung unterstützen, werden als<br />
wichtig eingestuft. Bei der Differenzierung nach <strong>Alte</strong>rsgruppen zeigt sich, dass <strong>sie</strong> bei den<br />
Jüngeren noch ausgeprägter sind.<br />
2.8. Marketing im Bereich der <strong>Alte</strong>npflege<br />
2.8.1. Einleitung<br />
Beim näheren Betrachten von Prospekten über <strong>Alte</strong>rseinrichtungen und Spitexangeboten,<br />
vor allem in den nicht subventionierten Bereichen, fällt öfters auf, dass von Kunden /<br />
Kundinnen oder Gästen etc. gesprochen wird. Es stellt sich nun die Frage, ob das<br />
Dienstleistungsangebot „Pflege“ mit den allgemeinen Erwartungen, welche an einen<br />
Anbieter irgendeines Produkts gestellt werden, verglichen werden kann: gibt es Parallelen<br />
zwischen den Ergebnissen, welche die Marketingforschung durch Untersuchungen im<br />
Marktsegment der ältern Kundinnen erhalten hat und den Erwartungen an das<br />
Pflegepersonal? Oder anders gesagt: entspricht das Angebot der Pflege den Ansprüchen<br />
der Konsumwelt, respektive lassen sich die Erwartungen der alten <strong>Frauen</strong> an die Pflege mit<br />
den Erwartungen, welche Kundinnen allgemein an eine Dienstleistung haben, vergleichen?<br />
2.8.2. Was erwarten „reife“ Kunden?<br />
Meyer – Hentschel befasst sich seit Jahren mit dieser Frage. Sie beschäftigte sich innerhalb<br />
eines sehr breiten Spektrums, sei dies im Bereich von Dienstleistung, Produkten, Freizeit<br />
etc., mit den Erwartungen der über 50 jährigen. Sie kam zu folgenden Ergebnissen (2004,<br />
S. 21):<br />
Folgendes ist älteren Menschen grundsätzlich wichtig.<br />
• „ Unabhängigkeit und Selbständigkeit bis ins hohe <strong>Alte</strong>r<br />
• Sicherheit<br />
• Gesundheit und Fitness<br />
• Sozialkontakte: Familien (Enkel), Freunde Haustiere<br />
• Entwicklung der Persönlichkeit: noch reifer und klüger werden<br />
Und das schätzen ältere Menschen als Kunden:<br />
• Hohe Qualität<br />
• Möglichst selbstständig handeln können<br />
• Als kompetente Kunden wahrgenommen werden<br />
• Vertrauensverhältnis zum Dienstleister<br />
• Hoher Komfort<br />
• Sich sicher fühlen<br />
… Sie <strong>wollen</strong> reife Leistungen – d.h. perfekte Produkte und Dienstleistu ngen - auf den<br />
Markt gebracht mit einem reifen Marketing, das ihnen das Gefühl gibt, ernst genommen zu<br />
Berner Fachhochschule BFH<br />
Hochschule für Sozialarbeit HSA Bern<br />
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