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gar eine abstrakte Form sein, die man schlaftrunken als<br />

Fledermaus interpretiert. Die einsame Figur ist weder<br />

gegenständlich noch abstrakt, schwankt zwischen Realität<br />

und Imagination, scheint Traumverlorenheit und<br />

Einsamkeit, Sehnsucht und Todesangst zugleich zu verkörpern.<br />

Die vermehrte Beschäftigung mit der Linie, einhergehend<br />

mit der Wahl von abgedämpften Farben, ist bezeichnend<br />

für Doigs jüngeres Werk. Anders als in seinen<br />

früheren Bildern, in denen oft einzelne Personen und<br />

detailreiche gemalte Landschaften dargestellt sind, ist<br />

in seinem jüngeren Schaffen eine Fokussierung einzelner<br />

Motive festzustellen, was Doigs malerisches Können,<br />

seinen Umgang mit Form und Farbe umso stärker in den<br />

Vordergrund treten lässt. Weiß man um Doigs Vorliebe<br />

für den Film, ist man versucht, bei dieser Fokussierung<br />

auf ein einzelnes Motiv von einem ‚close-up‘ zu sprechen,<br />

während man bei früheren Arbeiten eher einen Weitwinkel-Ausschnitt<br />

sieht. Dabei könnte Doigs Hinwendung<br />

zu einer reduzierten Bildsprache nicht zuletzt auch aus<br />

seiner Beschäftigung mit Filmplakaten resultieren. Diese<br />

Kölner MuseuM s - Bulletin 2|2008<br />

8 a u SStellunG en und aKtuelleS<br />

Abb. 3: Peter Doig: ‚Taxi Driver‘, 2004,<br />

Öl auf Papier, 72,5 x 57,5 cm.<br />

Plakate begann er 2003 zu malen; das Museum Ludwig<br />

präsentierte sie in der Ausstellung Peter Doig. StudioFilm-<br />

Club (23. April bis 24. Juli 2005). Zur Ankündigung der<br />

Filmabende in seinem Atelier auf Trinidad entwirft Doig<br />

Plakate, die sich durch ihre Unmittelbarkeit und mit wenigen<br />

Pinselstrichen skizzierten Motive auszeichnen (Abb.<br />

3). Diese schafft Doig in Anlehnung an die auf Trinidad<br />

üblichen handgemalten, abstrakten Werbeplakate mit<br />

groß geschriebenem Text und bunten Farbflächen. Während<br />

die Filmplakate jedoch als einmaliges Instrument<br />

zur Ankündigung gedacht sind, arbeitet Doig an seinen<br />

Gemälden gerne über ausgedehnte Zeiträume hinweg.<br />

So ist ‚Man Dressed as Bat (Embah)‘ nach Angabe des<br />

Künstlers im Laufe von mehreren Jahren entstanden.<br />

Die Vielschichtigkeit von Doigs Malerei verdeutlicht sich<br />

sowohl an kunsthistorischen wie auch populären Bezügen.<br />

So findet man bei ihm – anders als bei den Young<br />

British Artists, zu deren Generation er gerne gezählt<br />

wird – Referenzen zu den Anfängen, respektive Vorläufern<br />

der Moderne. In ,Man Dressed as Bat (Embah)‘<br />

erinnert der Umgang mit der Linie an Honoré Daumier,

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