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KUNST

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STEFAN SWERTZ: Bis der große Experte Ernst van de Wetering<br />

sagte: „Nein. Es ist ein echter Rembrandt.“ Woher wusste<br />

er das?<br />

GEORGE KREMER: Die Studie des Rembrandt Research Projects<br />

hat rund zweieinhalb Jahre gedauert. Das Gemälde<br />

wurde strengstens geprüft. Dabei wird versucht, etwas<br />

zu finden, was nicht stimmen kann. Man weiß dann, dass<br />

es kein Rembrandt ist.<br />

STEFAN SWERTZ: Ist Kunst inspirierender als Öl?<br />

GEORGE KREMER: Sicherlich inspirierender als Öl. Weil sie mit<br />

menschlichem Können zu tun hat. Öl ist eine Möglichkeit,<br />

Geld zu verdienen. Aber wenn man sieht, was die Niederlande<br />

in der damaligen Zeit nicht nur in der Malerei, sondern<br />

auch in der Silber- und Goldschmiedekunst und in<br />

der Möbelkunst geleistet haben, war das zu Recht ‚Das<br />

Goldene Jahrhundert‘.<br />

Abb. 4: Pieter de Hooch:<br />

Ein Mann liest einer Frau einen Brief vor, 1670-74,<br />

Öl auf Leinwand, 77 x 69,9 cm, Sammlung Kremer.<br />

STEFAN SWERTZ: Und nun werden Ihre Alten Meister aus jener<br />

Zeit in einem hippen Ausstellungsdesign zu sehen sein.<br />

Wie passt das zueinander?<br />

ILONE KREMER: Es ist gerade dieser Brückenschlag in die heutige<br />

Zeit, der uns an der Konzeption der Ausstellung so<br />

begeistert hat. Als wir die Pläne der Agentur concrete in<br />

Amsterdam das erste Mal gesehen haben, waren wir sofort<br />

überzeugt, dass es so funktioniert. Qualität und Qualität<br />

passen immer zueinander. Ganz gleich, aus welcher<br />

Epoche oder Gattung sie kommen.<br />

GEORGE KREMER: Rob Wagemans und sein Team haben eine<br />

private Atmosphäre geschaffen, ohne dabei zu heimelig<br />

zu werden. Toll finde ich an dem Entwurf zudem, wie clever<br />

sie immer wieder das ‚Goldene Jahrhundert‘ zitieren.<br />

STEFAN SWERTZ: Wie würden Sie abschließend Ihre Sammelleidenschaft<br />

beschreiben?<br />

GEORGE KREMER: Es ist eine Krankheit, die nicht heilt. Es ist<br />

eine Krankheit im positiven Sinne des Wortes. Ich denke,<br />

dass sie meine Frau und mich den Rest unseres Lebens<br />

begleiten wird.<br />

Kölner MuseuM s - Bulletin 2|2008<br />

a u SStellunG en und aKtuelleS<br />

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