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Abb. 2: Loculus, Verschließbares Kästchen aus Bein<br />

zur Aufbewahrung von Münzen,<br />

Römisch-Germanisches Museum Köln Inv. 29,1023.<br />

sen überliefert sind, 12 darf man annehmen, dass die großen<br />

in einer noch unbekannten Töpferei gefertigt wurden.<br />

Auch die mittelgroßen kugeligen Spardosen mit dickem<br />

Boden finden kein Pendant im Spektrum der bekannten<br />

Kölner Töpfereien und wurden demnach ebenfalls in einer<br />

weiteren noch unentdeckten Werkstatt hergestellt.<br />

Der Standort kann nicht ohne weiteres rekonstruiert<br />

werden: Zu verstreut sind diese Spardosen in den Kölner<br />

Gräberfeldern. Ein Exemplar stammt aus einer Grablege<br />

am Severinswall, ein weiteres soll in der Rosenstraße oder<br />

Abb. 6: Große Spardosen aus Apulum,<br />

Muzeul National al Unirii Alba Iulia.<br />

Kölner MuseuM s - Bulletin 2|2008<br />

WiSSenSChaF tliC he BeriC hte<br />

Abb. 3: Bronzene Armreifgeldbörse aus Osterburken,<br />

Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg.<br />

Follerstraße gefunden worden sein – also wiederum im<br />

Gräberfeld um St. Severin im Kölner Süden. Das dritte<br />

Stück stammt aus einem Grab an der Luxemburger Straße,<br />

und von der vierten Spardose ist lediglich bekannt,<br />

dass sie in einem Kölner Grab lag. Damit kann der Produktionsort<br />

geographisch nicht deutlich eingeschränkt werden,<br />

wenn auch einiges für eine Lokalisierung der produzierenden<br />

Werkstatt im Kölner Süden spricht.<br />

Es ist auffällig, dass viele der Kölner Spardosen aus Gräbern<br />

stammen. Und immer sind sie leer, in der Regel<br />

oben aufgehebelt, das Geld entnommen. Aber auch<br />

die Gräber, in denen sie gefunden wurden, enthalten<br />

selten Münzen. Eine Ausnahme bildet ein Grab des 4.<br />

Jahrhunderts an der Luxemburger Straße. 13 Dem in<br />

einem Sarg bestatteten Toten waren viele wertvolle<br />

Beigaben für die Reise ins Jenseits in das<br />

Grab mitgegeben worden. Außer Keramik- und<br />

Glasgefäßen, Gegenständen zur Schönheitspflege<br />

und anderem Kleingerät gehörten hierzu<br />

auch eine Spardose und 22 Münzen. Die Münzen<br />

befanden sich aber nicht, wie zu erwarten wäre, in<br />

der Spardose, die aufgebrochen zu Füßen des Toten

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