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Plagiatschutz in der Container-Logistik

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Im Warenverteilzentrum Ohrdruf werden täglich durchschnittlich 18.000 Bestellungen abgefertigt<br />

auch die geometrischen Strukturen,<br />

wie Abmessungen und Anzahl erfasst<br />

werden. In bestimmten Fällen legt das<br />

LVS sofort e<strong>in</strong>en geeigneten Lagerort<br />

fest, sperrt aber die Ware noch für die<br />

Kommissionierung, bis sie tatsächlich<br />

e<strong>in</strong>gelagert und per Datenfunk bestätigt<br />

ist. Im Normalfall bestimmt das<br />

LVS später erst den genauen Lagerort.<br />

Bei beiden Varianten übergibt das LVS<br />

für jede e<strong>in</strong>zelne Palette e<strong>in</strong>en Transportauftrag<br />

an das Staplerleitsystem<br />

und druckt e<strong>in</strong> spezielles SLS-Etikett,<br />

mit dem die Palette gekennzeichnet<br />

wird. Erst wenn die gesamte Lieferung<br />

im WE bearbeitet und geklärt ist, erfolgt<br />

die Freigabe zum Transport <strong>in</strong>s Lager.<br />

Jetzt wählt das SLS freie Stapler aus,<br />

die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe dieses WE-Tores<br />

bef<strong>in</strong>den. Erreicht <strong>der</strong> erste Stapler<br />

den WE, nimmt er die erstbeste Palette<br />

auf, scannt das SLS-Label und erfährt<br />

über se<strong>in</strong>en Bildschirm den vorgesehenen<br />

Lagerort. Dort angekommen,<br />

scannt er die Fachnummer, womit die<br />

Ware für das LVS e<strong>in</strong>gelagert und <strong>der</strong><br />

Transportauftrag für das SLS erledigt<br />

ist. Wenn e<strong>in</strong> Niedrighubstapler e<strong>in</strong>e<br />

Palette aufnimmt, erkennt das LVS die<br />

Höhenbeschränkung und vergibt e<strong>in</strong>en<br />

Lagerplatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erreichbaren Ebene.<br />

Selbstlernendes Staplerleitsystem<br />

Das Staplerleitsystem arbeitet weitgehend<br />

automatisch, <strong>in</strong>dem es permanent<br />

Aufträge vom LVS übernimmt, sammelt<br />

und optimiert an die Staplerflotte wei-<br />

tergibt. Es kennt die aktuellen Standorte<br />

aller angemeldeten Stapler sowie<br />

<strong>der</strong>en beson<strong>der</strong>e Merkmale wie Hubhöhe<br />

etc. und freigegebene Arbeitsbereiche.<br />

Zu den Grundstrukturen des<br />

Lagers und <strong>der</strong> Regalplätze, die bei <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung des SLS e<strong>in</strong>gegeben wurden,<br />

lernt das System mit <strong>der</strong> Zeit alle<br />

Lagerorte, Ladehilfsmittel und <strong>der</strong>en<br />

Eigenschaften, sowie die Übergabeplätze<br />

und alle Aufnahme- und Abladepunkte<br />

im Lager.<br />

Die Technik dah<strong>in</strong>ter: Das Staplerleitsystem<br />

pL-Trans erfasst bei jedem Transport<br />

die dafür benötigte Zeit und merkt<br />

sich diese <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entfernungsdatenbank.<br />

Um e<strong>in</strong> neues Maß <strong>in</strong> diese Datenbank<br />

e<strong>in</strong>zufügen, erfolgt zunächst e<strong>in</strong>e<br />

statistische Auswertung <strong>der</strong> bereits vorliegenden<br />

Werte. Solange nur wenige<br />

Messwerte vorhanden s<strong>in</strong>d, wird je<strong>der</strong><br />

neue Wert direkt übernommen. Sobald<br />

aber mehrere Werte vorhanden s<strong>in</strong>d,<br />

können Ausreißer erkannt und herausgefiltert<br />

werden. Um nicht nach e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit e<strong>in</strong> völlig starres System zu erhalten,<br />

muss das selbstlernende auch e<strong>in</strong><br />

„selbstvergessendes“ se<strong>in</strong>. Zu diesem<br />

Zweck wird nur e<strong>in</strong>e Maximalanzahl<br />

von Messwerten berücksichtigt<br />

und alle älteren werden reorganisiert.<br />

Durch diese Maßnahme bleibt das SLS<br />

immer dynamisch und auf dem aktuellen<br />

Stand. Alle baulichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Erweiterungen im Lager werden<br />

im System automatisch erfasst. E<strong>in</strong>e<br />

aufwendige Stammdatenpflege entfällt<br />

damit weitgehend.<br />

logistik anwendung 21<br />

Im Transportleitstand pL-Trans lassen<br />

sich die Optimierungsparameter<br />

mehrdimensional konfigurieren,<br />

wobei die Prioritäten zwischen perfekter<br />

Term<strong>in</strong>e<strong>in</strong>haltung und maximaler<br />

Wegeoptimierung verschoben werden<br />

können. Bei <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong>orientierung<br />

steigt <strong>der</strong> Prozentsatz an<br />

Leerfahrten stark an, da zeitkritische<br />

Transporte mit Priorität gefahren werden.<br />

Bei <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Wegeoptimierung<br />

kann es passieren, dass Aufträge<br />

ganz weit zurückgestellt werden, weil<br />

ke<strong>in</strong> Stapler <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Aufnahmepunktes<br />

fährt. Benjam<strong>in</strong> Berreth,<br />

Teamleiter Stapler <strong>in</strong> Ohrdruf, hat die<br />

Parameter im Griff: „Die Leitstandsoftware<br />

pL-Trans bietet uns vielfältige statistische<br />

Auswertungen und stellt sie<br />

grafisch übersichtlich dar. Damit fallen<br />

Anpassungen <strong>der</strong> Optimierungsparameter<br />

leicht und Auswirkungen auf<br />

Term<strong>in</strong>treue und Leerfahrtenanteil s<strong>in</strong>d<br />

schnell zu erkennen.“<br />

Prozesse und Transparenz optimiert<br />

Die praktischen Erfahrungen mit dem<br />

Staplerleitsystem pL-Trans zeigen,<br />

dass es absolut richtig war, direkt<br />

e<strong>in</strong>en Flurför<strong>der</strong>zeug-Pool zu bilden<br />

und die Stapler bereichsübergreifend<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Mit <strong>der</strong> Zeit zeigte<br />

sich aber auch, dass für e<strong>in</strong>e optimale<br />

Term<strong>in</strong>treue die Anpassung bzw.<br />

Verschiebung <strong>der</strong> Pausenzeiten <strong>der</strong><br />

Staplerfahrer entsprechend <strong>der</strong> Spitzenbelastungszeiten<br />

s<strong>in</strong>nvoll ist. Die<br />

Transparenz, die <strong>der</strong> Leitstand bietet,<br />

erlaubt sogar Prognosen zum künftigen<br />

Transportaufkommen und ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e bedarfsabhängige Personalplanung.<br />

Jürgen Fraude, Leiter <strong>der</strong><br />

Lagerlogistik, ist äußerst zufrieden<br />

mit <strong>der</strong> neuen Technik: „Das SLS hat<br />

bereits <strong>in</strong> den ersten Monaten des<br />

Betriebs den Anteil an Leerfahrten von<br />

53 auf deutlich unter 40 % gesenkt.<br />

Diese Verbesserung um mehr als 25<br />

% hilft uns, den gestiegenen Durchsatz<br />

hier <strong>in</strong> Ohrdruf ohne e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Ressourcen aufzufangen.“<br />

ident<br />

ident 4/11

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