Plagiatschutz in der Container-Logistik
Plagiatschutz in der Container-Logistik
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<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel reich an Prote<strong>in</strong>en.<br />
Hierzu gehören Impfstoffe,<br />
Antibiotika, Insul<strong>in</strong>e,<br />
Blutprodukte, verschiedene<br />
Augentropfen o<strong>der</strong> Botul<strong>in</strong>um-Tox<strong>in</strong>-Präparate<br />
[8]. Die<br />
Menge kühlkettenpflichtiger<br />
Arzneien wächst kont<strong>in</strong>uierlich<br />
an. Seit <strong>der</strong> Aufklärung<br />
des humanen Genoms steigt<br />
die Zahl <strong>der</strong> bekannten Targets<br />
körpereigener Prote<strong>in</strong>e<br />
(Antikörper, Zytok<strong>in</strong>e, Hormone,<br />
u.a.), wobei viele für<br />
den therapeutischen E<strong>in</strong>satz gentechnisch<br />
herstellbar s<strong>in</strong>d [4]. Rekomb<strong>in</strong>ante<br />
Prote<strong>in</strong>e haben mit ihren natürlichen<br />
Vorbil<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e hohe Empf<strong>in</strong>dlichkeit<br />
gegenüber Umwelte<strong>in</strong>flüssen [9]<br />
geme<strong>in</strong>sam.<br />
Temperaturen außerhalb <strong>der</strong> zulässigen<br />
Spanne (während Lagerung und<br />
Transport) führen meist zu irreversiblen<br />
Wirkstoffverän<strong>der</strong>ungen. Die<br />
Sicherheit <strong>der</strong> Patienten ist gefährdet,<br />
ohne dass diese es wissen: Diabetiker<br />
spritzen sich zu wenig wirksames Insul<strong>in</strong><br />
und geraten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Überzuckerung,<br />
die bis h<strong>in</strong> zum hyperglykämischen<br />
Schock führen kann [4]. K<strong>in</strong><strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s<br />
Früh- und Mangelgeburten, erhalten<br />
ke<strong>in</strong>en ausreichenden Impfschutz.<br />
Die Anwendung von kühl(ketten)<br />
pflichtigen Zytostatika, die <strong>in</strong>folge<br />
<strong>der</strong> Verletzung des vorgeschriebenen<br />
Temperatur<strong>in</strong>tervalls ihre Wirksamkeit<br />
verloren haben, führt zum Behandlungsmisserfolg<br />
von Onkologiepatienten.<br />
Starke Temperaturschwankungen,<br />
tiefe Temperaturen o<strong>der</strong> Stoße<strong>in</strong>flüsse<br />
können zu Haarrissen <strong>in</strong> Ampullen<br />
o<strong>der</strong> Spritzen führen, durch jene Verunre<strong>in</strong>igungen<br />
(Tox<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> Infektionserreger)<br />
<strong>in</strong> das Arzneimittel gelangen.<br />
Damit s<strong>in</strong>d unvorhersehbare unerwünschte<br />
Nebenwirkungen verbunden<br />
o<strong>der</strong> sogar <strong>der</strong>artige Folgen wie<br />
im e<strong>in</strong>gangs erwähnten Fall Ma<strong>in</strong>z.<br />
Der Gesetzgeber hat die mit <strong>der</strong> Kühlkette<br />
verbundenen Schwierigkeiten<br />
erkannt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> im November<br />
2006 <strong>in</strong> Kraft getretenen Arzneimittel-<br />
und Wirkstoffherstellungsverordnung<br />
Abbildung 1: Zuordnung <strong>der</strong> XQS-Komponenten<br />
zu den Wertschöpfungsaktivitäten<br />
(AMWHV) grundlegende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an Lagerung und Transport festgelegt<br />
[10]. Falls die Richtl<strong>in</strong>ien nicht<br />
berücksichtigt werden, kann <strong>der</strong> Hersteller<br />
die Haftung für Folgeschäden<br />
ablehnen. Die wissentliche Abgabe<br />
e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Apotheke falsch gelagerten<br />
kühlpflichtigen Arzneimittels o<strong>der</strong><br />
se<strong>in</strong>e Retournierung verstoßen gegen<br />
verschiedene Gesetze, unter an<strong>der</strong>em<br />
gegen das Arzneimittelgesetz (AMG).<br />
Strafrechtlich gesehen handelt es sich<br />
um vorsätzlichen Betrug.Diese Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
stehen im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> Materialwirtschaft<br />
und dem Liefermanagement. Denn<br />
Material und Lieferungen beziehen<br />
sich auf sicherheitsempf<strong>in</strong>dliche Arzneimittel.<br />
Im Speziellen haben dr<strong>in</strong>gende<br />
Zustellungen und Son<strong>der</strong>transporte<br />
lebenswichtiger Güter hohe Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an das Liefermanagement.<br />
Falschausweisungen verursachen den<br />
Pharmaunternehmen F<strong>in</strong>anzschäden <strong>in</strong><br />
Millionenhöhe, die mit RFID-basierter<br />
Serialisierung vermieden werden<br />
Durch den gesetzlich erzwungenen<br />
Zwangsrabatt von 16% seit <strong>der</strong> 15.<br />
AMG-Novelle vom 1. August 2010<br />
entstehen Falsch-, Fehl und Überausweisungen<br />
für die pharmazeutischen<br />
Unternehmen, welche aufgrund <strong>der</strong><br />
Datenkomplexität und -vielfältigkeit<br />
den Weg ihrer Waren nicht mehr nachvollziehen<br />
können und missbräuchlich<br />
fälschungssicherheit 37<br />
verwendete Daten zur Zahlungspflicht<br />
dieser Unternehmen<br />
führt. Verschärfend<br />
kommt h<strong>in</strong>zu, dass am<br />
01.08.2010 rückwirkend zum<br />
01.08.2009 e<strong>in</strong>e Zwangspreissenkung<br />
erfolgte, welche<br />
zusätzlich zu den 16%<br />
gezahlt werden muss und<br />
damit e<strong>in</strong>en Prozentsatz von<br />
fast 20% erreichen kann.<br />
Bei Pharmaumsätzen je Milliarde<br />
Euro entsteht e<strong>in</strong> Risiko<br />
von zirka 50 Millionen<br />
Euro. Diese Summe wird Pharmaunternehmen<br />
auferlegt, obwohl ke<strong>in</strong> Umsatz<br />
gegenübersteht. Solche unrechtmäßigen<br />
Belastungen können e<strong>in</strong>zig und<br />
alle<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e Serialisierung <strong>der</strong><br />
Arzneimittel aufgedeckt und verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />
werden. Da die RFID-Technologie<br />
nicht nur <strong>der</strong> Serialisierung dient,<br />
son<strong>der</strong>n auch zusatzsensorische Optionen<br />
bietet (Temperatur, Schock,<br />
etc.), ist e<strong>in</strong> RFID-gestütztes System<br />
die ideale Grundlage für die Versorgungssicherheit<br />
und Kosteneffizienz<br />
im Gesundheitswesen. Das System ist<br />
für Pharmaunternehmen e<strong>in</strong>e Kostenneutrale<br />
Investition, weil <strong>der</strong> ROI unter<br />
zwölf Monaten liegen kann.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen für e<strong>in</strong> Modell<br />
Die geschil<strong>der</strong>te Ausgangslage und<br />
Notwendigkeit bildet e<strong>in</strong>e Implikationsgrundlage<br />
für Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des <strong>in</strong> diesem Beitrag vorgestellten<br />
Modells. Das Hauptproblem umfasst:<br />
• Schwachstellen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharma-<br />
Wertschöpfungskette, die E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gl<strong>in</strong>ge<br />
gezielt für das Fälschen von<br />
Arzneimitteln, für illegale Exporte<br />
und Importe nutzen<br />
• Qualitätsdefizite von Medikamenten,<br />
die Wirksamkeitsverlust zur<br />
Folge haben und für jene die Verletzungen<br />
<strong>der</strong> Kühlpflicht sowie äußere<br />
E<strong>in</strong>flüsse ursächlich s<strong>in</strong>d.<br />
Daraus leitet sich die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schaffung<br />
von Transparenz und Sicherheit<br />
bestehende Anfor<strong>der</strong>ung nach<br />
ident 4/11