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Wir bauen Emotionen

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angeschnallten Wintersportgeräten<br />

transportieren zu können, stand eine<br />

Reihe von problematischen Aspekten<br />

gegenüber:<br />

. Die Fahrzeit von 8 Minuten wird<br />

bei einer Fahrgeschwindigkeit von<br />

5 m/s erreicht.<br />

. Der Normalbetrieb wird mit einer<br />

Fahrgeschwindigkeit von 4 m/sec<br />

geführt. Da bei Anfängern und Kindern<br />

beim Einsteige- und Aussteigevorgang<br />

teilweise verzögert werden<br />

muss, erhöht sich die Fahrzeit auf bis<br />

zu 10 bis 12 Minuten.<br />

. Eine Förderleistung 2 800 P/h<br />

kann nur mit einem Förderband<br />

erreicht werden, das aber für An -<br />

fänger und Kinder ein Handicap<br />

darstellen kann – eine Mithilfe beim<br />

Einsteigen durch einen Mitarbeiter<br />

ist bei einem Förderbandbetrieb<br />

nicht mehr möglich.<br />

. Die Trasse liegt teilweise in unwegsamem<br />

Gelände, Steilabbrüche<br />

können nicht überspannt werden.<br />

Da natürlich die vorgeschriebenen<br />

Bodenabstände für Sesselbahnen<br />

eingehalten werden müssen, wären<br />

mehr Stützenbauwerke notwendig<br />

gewesen. Einige Stützenstandpunkte<br />

hätten dann in geologisch ungünstigem<br />

Gelände platziert werden<br />

müssen. Mehr Stützenstandpunkte<br />

hätten wiederum eine ungünstige<br />

Seilführung nach sich gezogen,<br />

da man das Seil wegen des<br />

vorgeschriebenen Bodenabstands<br />

mehrmals niederspannen hätte<br />

müssen. Das hätte höhere Betriebskosten<br />

nach sich gezogen und für<br />

die Fahrgäste einen verminderten<br />

Fahrkomfort bedeutet.<br />

. Geringere Windstabilität im Vergleich<br />

mit einer Kabinenbahn.<br />

Mit einer 8er-Kabinenbahn müssen<br />

zwar die Wintersportgeräte abgeschnallt<br />

werden, doch ergaben sich<br />

aus den Anforderungen vor Ort einige<br />

Pluspunkte, die für die Entscheidung<br />

ausschlaggebend waren:<br />

. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt<br />

maximal 6 m/s, die Fahrzeit damit<br />

mindestens 6,8 und maximal 8 Minuten.<br />

. Förderleistung 2 800 P/h.<br />

. Höherer Komfort und Wetterschutz.<br />

. Problemlose, und vor allem sichere<br />

Kinder- und Anfängerbeförderung.<br />

. Stressfreier Ein- und Ausstiegsvorgang.<br />

. Kein Problem bei der Trassenführung:<br />

Unwegsames Gelände kann<br />

überspannt werden, es sind weniger<br />

Stützenbauwerke notwendig –<br />

das geologisch ungünstige Gelände<br />

kann gemieden werden. Dazu waren<br />

keine Niederhaltestützen notwendig,<br />

Resultat: eine bessere Seilführung.<br />

. Windstabiler gegenüber einer<br />

Sesselbahn mit Wetterschutzhauben,<br />

wobei man hier vor allem den<br />

Bergstationsbereich in die Überlegungen<br />

einbezog.<br />

Aus diesen Gründen wurde der Bau<br />

einer Kabinenbahn beschlossen,<br />

wobei sowohl der Ein- als auch Ausstiegsbereich<br />

ebenerdig angelegt<br />

wurde.<br />

Nachdem die Baugenehmigungsverhandlung<br />

am 11. März 2008<br />

über die Bühne gegangen war, folgte<br />

der Baubeginn am 9. Juni. Die Betriebsbewilligungsverhandlung<br />

konnte schließlich nach dem Probebetrieb<br />

am 19. Oktober am 28. Oktober<br />

2008 erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die Technik<br />

Die Talstation wurde auf rund 1 330 m<br />

Seehöhe errichtet. Sie wurde ebenerdig<br />

gebaut und die Dachfläche<br />

mit Erdreich überschüttet, sodass<br />

sie sich nun direkt an den Hang<br />

schmiegt und diesen optisch verlängert.<br />

Seilbahntechnisch finden hier<br />

der Kabinenbahnhof mit Klemmenrevisionsbühne<br />

und Werkstätte sowie<br />

die hydraulische Abspannung<br />

Platz, dazu gibt es Lagerräume und<br />

öffentliche WC-Anlagen.<br />

Die Bergstation befindet sich auf<br />

1 747 m Seehöhe, am Geländeplateau<br />

neben der Bergstation der 6er-<br />

Sesselbahn „Dachegg“. Die seilbahntechnische<br />

Einrichtung wurde<br />

freistehend konzipiert. Da dieser Bereich<br />

windexponiert ist, wurde er<br />

überdacht und mit Glas verkleidet,<br />

sodass man nun über eine helle Ausstiegshalle<br />

verfügt. In der Bergstation<br />

befindet sich der Antrieb, der als<br />

Brückenantrieb konzipiert ist. Die<br />

Stromversorgung erfolgt über die<br />

Trafostation, die sich im Bergstationsgebäude<br />

der 6er-Sesselbahn<br />

„Dachegg“ befindet.<br />

Die Trasse wurde neu angelegt, wobei<br />

aufgrund der geologischen Besonderheiten<br />

nur bestimmte Standorte<br />

für Stützenstandpunkte heran-<br />

TECHNIK<br />

NEUE BAHNEN<br />

Die Fahrgäste werden mit CWA Kabinen des Typs OMEGA<br />

IV transportiert.<br />

gezogen werden konnten. Der Höhenunterschied von<br />

417 m zwischen Tal- und Bergstation wird in 78 CWA-<br />

Kabinen des Typs OMEGA IV bewältigt. Die Länge der<br />

Bahntrasse beträgt 2 040 m, wobei 12 Stützen passiert<br />

werden.<br />

Spaß für groß und klein<br />

Neu für die Wintersaison 2008/09 waren außerdem<br />

die Funparks „Kings Park“ und „Kings Park Wood“. Die<br />

bestehenden Pisten wurde dort, wo es möglich und<br />

sinnvoll war, verbreitert bzw. adaptiert. Insgesamt betrug<br />

die Investitionssumme rund 8,3 Mio. Euro. dwl<br />

Technische Daten 8 MGD Kings Cab<br />

Seilhöhe Talstation: 1 329,80 m<br />

Seilhöhe Bergstation: 1 747 m<br />

Höhenunterschied: 417,20 m<br />

Schräge Länge: 2 040,34 m<br />

Anzahl Stützen: 12<br />

Spurweite Strecke: 5,20 m<br />

Fahrbetriebsmittel: 78<br />

Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s<br />

Fahrzeit: 6,6 min.<br />

Förderleistung: 2 800 P/h<br />

Mittlere Neigung: 20,90 %<br />

Größte Neigung: 48,38 %<br />

Antrieb: Berg<br />

Abspannung: Tal<br />

BAUAUSFÜHRENDE FIRMEN<br />

Planung: Gaugelhofer & Ganyecz<br />

Seilbahnplanungs GmbH,<br />

DOPPELMAYR und Hochkönig<br />

Bergbahnen Ges.m.b.H.<br />

Seilbahnbau +<br />

Elektrotechnik: DOPPELMAYR<br />

Kabinen: CWA<br />

Seil: Teufelberger<br />

Hochbau Talstation: Heinrich Bau GesmbH<br />

Hochbauten Bergstation<br />

und Strecke: Hinteregger & Söhne<br />

Bau Ges.m.b.H.<br />

3/2009 MOUNTAINMANAGER<br />

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