Friedrich Ani Tatort München - Boersenblatt.net

TV-Koch Henssler:
„Es gibt Kinder,
die denken, das
Schnitzel kommt
vom Schnitzeltier“
Natürlich werden die Verbraucher in die
Irre geführt! Es ist ja schon schwierig, Produkte
zu fi nden, die gesund sind. Es gibt
fünf Biosiegel und bei der Kalorien-Ampel
steht auch nur die Hälfte drauf. Es liegt an
uns Verbrauchern: Wenn wir Druck machen
würden, dann müsste die Industrie
schnell umdenken. Wenn zehn Leute am
Tag nach der Herkunft des Fleischs fragen,
dann wird sich der Händler schon erkundigen,
wo das Tier herkam. Etwas anderes ist,
wenn man gleich beim lokalen Händler
kauft, der weiß in der Regel, wo das Rind
auf der Weide stand. Aber bei den meisten
Verbrauchern läuft es so: Sieht gut aus, so
fi t und fröhlich verpackt, das nehm’ ich
mal. Wenn wir den Einheitsgeschmack mit
Geschmacksverstärker hinnehmen, dann
wird sich daran nichts ändern!
Wie kann man Kinder wieder in ein natürliches
Verhältnis zu Lebensmitteln bringen?
Vor allem sie mitkochen lassen, sie ’ranholen!
Auch etwas schneiden dürfen und
die Produkte in die Hand nehmen. Es ist
wichtig, Mahlzeiten frisch zuzubereiten.
buchjournal 1/2011 83
Viele Menschen sagen, sie hätten fürs Kochen
keine Zeit …
Das „Keine Zeit“-Argument gab es ja
schon immer. Aber wir haben die Zeit, auf
Facebook zu schreiben, dass wir gerade die
Treppe raufgegangen sind und müde sind.
Wir haben Zeit, uns Apps rauf und runter
zu laden. In meiner Sendung mache ich ein
einfaches Pfannengericht in fünf, sechs
Minuten. Das Argument zieht also nicht.
Brokkoli in den Topf, Deckel drauf. Keine
große Kochkunst, aber allemal besser als
Fertiggerichte.
Sie meinen, wir nehmen uns auch zu wenig
Zeit, den Kindern gute Ernährung beizubringen?
Bei der Stiftung Mittagskinder, bei der
ich mitarbeite, sehe ich ja, wie ahnungslos
einige sind. Da sind Kinder, die denken, das
Schnitzel kommt vom Schnitzeltier und
Fischstäbchen ist ein Fisch. Sie können im
Alter von sechs, sieben Jahren noch kein
Butterbrot schmieren. Ich denke, Ernährung
müsste Thema in der Schule werden.
Aber vor allem die Eltern sind gefragt, ihr
Wissen weiterzugeben.
Haben wir eine Zwei-Klassen-Kochgesellschaft?
Die einen mit hochgerüsteten Hightech-Küchen,
teuren, natürlichen Lebensmitteln
und bei den anderen gibt es nur noch Convenience
aus der Mikrowelle?
Ich glaube, die mit den Superküchen, die
kochen am wenigsten. Und es wird auch
immer Menschen geben, die sich die teuersten
Lebensmittel gönnen. Aber man
kann auch mit einfachen Mitteln etwas zubereiten,
das schnell geht und lecker
schmeckt. Für einen Karotteneintopf brauche
ich fünf Minuten! Ich würde nie sagen,
man sollte immer nur Äpfel und Möhren
essen, auf die Wurst vom Imbiss verzichten
und keine Schokolade konsumieren. Man
muss eine gute Mischung fi nden. Aber es
geht einem natürlich besser, wenn man
sich gesund ernährt!
Lesezeichen
Steffen Henssler: Hauptsache
lecker. Dorling Kindersley,
224 S., 24,95 € (D)
• 25,70 € (A) • 42,90 sFr.
Leben - frei von Zivilisationskrankheiten
zivilisatoselos
4.
Auflage
Die modernen Zivilisationskrankheiten
gelten z.Zt. als unheilbar. Nach den Autoren
dieses Buches gibt es allerdings sehr
wohl Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung
als auch zu ihrer Überwindung.
Am Beispiel der 60 am häufigsten auftretenden
Krankheiten erklären die beiden
Autoren logisch und verständlich deren
Ursachen und weisen gleichzeitig anhand
verblüffender Erkenntnisse und Erfolge der
Naturheilkunde den Weg aus dem Irrgarten
der Zivilisatose.
Dr. h. c. Peter Jentschura · Josef Lohkämper
374 Seiten · Fadenheftung, fester Einband
ISBN: 978-3- 933874-30-6 · € 39,50
Leseproben im Internet:
www.verlag-jentschura.de
Verlag Peter Jentschura
D-48163 Münster · Tel. +49 (0 ) 25 36 - 34 29 90