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<strong>Anlagespiegel</strong> <strong>2013</strong> | INTERVIEW<br />
26<br />
Geschlossene Fonds:<br />
Es wird nie wieder so werden, wie<br />
es mal war!<br />
wmd: Herr König, in Ihrer Mitteilung zur kompletten<br />
Enthaftung von König&Cie. informierten<br />
Sie auch über den Einstieg neuer Investoren<br />
in Ihre Firma. Was Marktbeobachter dabei<br />
überraschte, ist die Höhe des Einstiegs. So sind<br />
Sie selbst ab sofort nur noch mit rund 10 Prozent<br />
am Unternehmen beteiligt. Was hat Sie zu<br />
diesem drastischen Schritt bewogen?<br />
Tobias König: Für Private Equity Investoren sind das<br />
ganz übliche Beteiligungen. Als wir die Gespräche<br />
aufgenommen haben, war klar dass es auf so eine<br />
Beteiligungshöhe hinauslaufen würde. Insofern hat<br />
es uns nicht überrascht. Wir haben uns <strong>für</strong> Private<br />
Equity entschieden, weil uns damit die Perspektiven<br />
<strong>für</strong> die Zukunft am besten erscheinen. Außerdem<br />
konnten wir so die Arbeitsplätze in Hamburg erhalten<br />
und mit unseren hoch qualifizierten Mitarbeitern<br />
die fortlaufende, professionelle Betreuung sichern.<br />
Was meine persönliche Beteiligung angeht, kann ich<br />
Ihnen nur sagen, dass ich in den letzten Jahren die<br />
Verluste zu 90% getragen habe. Und die Einschüsse,<br />
die die Gesellschafter seit 2009 geleistet haben sind<br />
nicht unerheblich gewesen. Nur mit einem sehr starken<br />
Committment der Gesellschafter, Jens Mahnke<br />
und ich selbst, und der hervorragenden Unterstützung<br />
durch unsere Mitarbeiter konnten wir diese<br />
lange und sehr schwere Krise überhaupt überstehen.<br />
Aber irgendwann kommt der Punkt, wo man<br />
sich als Unternehmer entscheiden muss. Ich bin sehr<br />
davon überzeugt, dass wir die richtige Entscheidung<br />
getroffen haben.<br />
Interview mit Tobias König,<br />
Managing Director,<br />
Schiffahrtsgesellschaft König & Cie. GmbH & Co. KG<br />
wmd: Bleiben Sie auch künftig der Kapitän an<br />
Bord von König&Cie.?<br />
Tobias König: In den intensiven Gesprächen mit<br />
unseren neuen Partnern wurde sehr schnell klar um<br />
was es geht. Die Investition ist eine Investition in die<br />
Menschen, die König & Cie. ausmachen. <strong>Das</strong> Knowhow,<br />
das Netzwerk und die Stärke neue Konzepte<br />
zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Eine der<br />
wesentlichen Bedingungen ist dabei, dass ich selbst<br />
an Bord bleibe. Und zwar als Kapitän. <strong>Das</strong> gleiche<br />
gilt <strong>für</strong> meinen Partner Jens Mahnke, den ich in<br />
diesem Zuge dann zum gleichberechtigten Partner<br />
gemacht habe. Gemeinsam haben wir den „Reset-<br />
Button“ gedrückt, daher wollen wir auch gemeinsam<br />
weiter machen. Aber es ging auch um unsere<br />
Mitarbeiter. Es wurde sehr schnell klar, wie gut das<br />
Team ist und was diese Mannschaft von anderen<br />
unterscheidet. Also: Der Kapitän und die Besatzung<br />
bleiben an Bord und bestimmen weiterhin den Kurs.<br />
Auch wenn sich das Fahrtgebiet nach Vorgaben der<br />
neuen Investoren ändern wird.<br />
wmd: Wie richten Sie das Unternehmen künftig<br />
aus, welche Rolle spielt da noch der Retail-<br />
Bereich?<br />
Tobias König: Ein ganz wichtiges Thema sind <strong>für</strong><br />
uns die Bestandsfonds. In den letzten fünf Jahren<br />
haben wir uns im Wesentlichen darauf konzentriert,<br />
diese so gut wie möglich durch diese scheinbar<br />
nicht endende Orkanfahrt zu navigieren. <strong>Das</strong> ist