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INVESTMENTFONDS | <strong>Anlagespiegel</strong> <strong>2013</strong><br />
Fondsmanager bleiben ihrem Risikoverhalten treu<br />
Scope hat untersucht, ob Fondsmanager nach hohen maximalen Verlusten<br />
ihr Risikomanagement verbessern konnten<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis ist ernüchternd: Viele Fonds mit<br />
hohen Draw Downs zeigen auch in der nächsten<br />
Abschwungphase überdurchschnittlich<br />
hohe Verluste. Um langfristig eine Outperformance<br />
gegenüber der Benchmark zu erzielen, müssen<br />
aktiv gemanagte Fonds vor allem Verluste in Abwärtsphasen<br />
begrenzen. Im Gegensatz zu passiven<br />
Indexfonds können Fondsmanager die Risiken ihrer<br />
Portfolios aktiv steuern. Scope ist der Frage nachgegangen,<br />
ob Fondsmanager, die hohe maximale<br />
Verluste (Draw Downs) hinnehmen mussten, ihr Risikomanagement<br />
in der Folge verbessern konnten.<br />
Um dies zu überprüfen, hat Scope die Draw Downs<br />
von Aktienfonds in zwei hochvolatilen Marktphasen<br />
(Mai 2007 bis Februar 2009 sowie März 2009 bis<br />
Februar <strong>2013</strong>) miteinander verglichen. Es wurde untersucht,<br />
wie viele von den 25% der Fonds mit den<br />
höchsten Draw Downs (viertes Quartil) in der ersten<br />
Phase sich in der zweien Phase deutlich verbessern<br />
konnten.<br />
Die Untersuchung wurde <strong>für</strong> mehrere Fondskategorien<br />
vorgenommen. <strong>Das</strong> Ergebnis fällt ernüchternd<br />
aus. Bei Fonds mit Fokus auf Deutschland zum Beispiel<br />
schaffte nur rund ein Fünftel der Fonds aus dem<br />
letzten Quartil den Sprung in das erste oder zweite<br />
Quartil in der zweiten Marktphase. 78% der Fonds<br />
zeigten jedoch auch in der zweiten Marktphase unterdurchschnittliche<br />
Ergebnisse. Etwas besser aber<br />
dennoch unbefriedigend fallen die Ergebnisse in<br />
der Kategorie „Aktien Europa“ aus: Immerhin rund<br />
40% der Fonds schafften bei den Draw Downs den<br />
Sprung vom schlechtesten in das erste oder zweite<br />
Quartil. 60 Prozent der Fonds lieferten jedoch<br />
auch im zweiten Betrachtungszeitraum überdurchschnittlich<br />
hohe Draw Downs. Mit der Fähigkeit zur<br />
Verlustbegrenzung werben vor allem vermögensverwaltende<br />
Fonds. Die Ergebnisse der Fonds in der<br />
Kategorie „Vermögensverwaltend – Flexibel“ fallen<br />
jedoch nicht wesentlich besser aus. Nur ein Drittel<br />
der Fonds mit den höchsten Draw Downs konnte<br />
sich in der zweiten Marktphase deutlich verbessern.<br />
Zwei Drittel der Fonds hingegen generierte auch in<br />
der zweiten Marktphase überdurchschnittlich hohe<br />
maximale Verluste und befand sich demnach im dritten<br />
oder vierten Quartil. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />
sich das Risikomanagement nur bei wenigen Fonds<br />
in den betrachteten Marktphasen verbesserte, es<br />
also nur wenig Lerneffekte bei Fondsmanagern gab.<br />
Bei Fonds mit hohen Draw Downs besteht eine hohe<br />
Wahrscheinlichkeit, dass sie auch in Zukunft hohe<br />
maximale Verluste erzeugen. Die Unterschiede bei<br />
den Draw Downs können nur in geringem Umfang<br />
mit unterschiedlichen Risikoprofilen erklärt werden.<br />
Der Grund: Die Fonds innerhalb einer Kategorie<br />
zeichnen sich durch eine hohe Homogenität aus,<br />
da sie den gleichen Markt abdecken. Die Kehrseite<br />
der Untersuchung ist, dass Fonds mit geringen Draw<br />
Downs in der Vergangenheit auch <strong>für</strong> die Zukunft<br />
geringe maximale Verluste erwarten lassen. Rund<br />
zwei Drittel der Fonds aus der Kategorie „Aktien<br />
Deutschland“, die im ersten Untersuchungszeitraum<br />
zum ersten oder zweiten Quartil gehörten, haben<br />
auch in der zweiten Periode überdurchschnittlich gut<br />
abgeschnitten. Die Ergebnisse fallen in den Kategorien<br />
„Aktien Global“ und „Aktien Europa“ ähnlich<br />
aus: Hier liegt die Quote bei 65% bzw. 63%.<br />
Outperformance bedeutet nicht immer Nachhaltigkeit<br />
Scope hat <strong>für</strong> 400 Investmentfonds der Kategorien<br />
Aktien Europa und Vermögensverwaltend - Defensiv<br />
die Outperformance-Ratio über die vergangenen 3<br />
Jahren bestimmt. Ergebnis: Nur sehr wenige Fonds<br />
können ihre Benchmark regelmäßig schlagen<br />
Die Leistung von Fondsmanagern wird häufig daran<br />
gemessen, wie hoch ihre Outperformance zur relevanten<br />
Peer Group bzw. Benchmark innerhalb eines<br />
bestimmten Zeitraums ist. Diese Betrachtungsweise<br />
hat aus Sicht von Scope einen entscheidenden Nachteil:<br />
Sie gibt keine Aussage darüber,mit welcher Konstanz<br />
ein Fondsmanager seine Benchmark innerhalb<br />
des Betrachtungszeitraums übertreffen konnte. Abhilfe<br />
schafft hier die Outperformance-Ratio. Sie gibt<br />
an, wie häufig ein Fonds im Untersuchungszeitraum<br />
seine Vergleichsgruppe schlagen konnte. Je höher<br />
diese Ratio, desto stabiler ist die Outperformance<br />
– und desto höher ist der Erfolg des Managers zu<br />
bewerten. Scope hat <strong>für</strong> die vergangenen drei Jahre<br />
rund 400 Fonds der Kategorien „Aktien Europa“<br />
und „Vermögensverwaltend – Defensiv“ untersucht.<br />
Dabei wurde geprüft, ob die 25% der Fonds mit der<br />
besten Gesamtperformance (1. Quartil) über drei<br />
Jahre auch eine signifikant hohe Outperformance-<br />
Ratio - also Stabilität- , auf Monatsbasis (> 66,7%)<br />
vorweisen können. Eine Outperformance-Ratio von<br />
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