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<strong>Anlagespiegel</strong> <strong>2013</strong> | GESCHLOSSENE FONDS<br />

32<br />

Scope: Prognostizierte Fondsrenditen fallen<br />

Die von Initiatoren geschlossener<br />

Fonds prognostizierten Renditen<br />

sinken segmentübergreifend<br />

Der Abstand zu den von Scope mittels Kapitalfluss-Simulation<br />

und Stress-Tests errechneten<br />

Erwartungsrenditen nimmt jedoch zu.<br />

Die Prognoserenditen von geschlossenen Fonds sinken<br />

seit Jahren. Die prognostizierten Renditen <strong>für</strong><br />

Beteiligungen, die im Jahr 2012 emittiert wurden,<br />

betrugen im Durchschnitt 5,3% p.a. nach Steuern.<br />

Im Jahr 2011 stellten Initiatoren ihren Anlegern<br />

noch 5,6% jährlich in Aussicht. Im Jahr 2008 waren<br />

es durchschnittlich sogar 6,4%.<br />

Vor allem bei Energiefonds ließ sich 2012 ein deutliches<br />

Absinken der Renditen beobachten. Während<br />

die Fondsprospekte im Jahr 2011 noch durchschnittlich<br />

5,8% nach Steuern auswiesen, waren es im Jahr<br />

2012 nur noch 5,3%. Die Gründe da<strong>für</strong> sind vor allem<br />

sinkende Einspeisevergütungen bei erneuerbaren<br />

Energien und die gleichzeitig gestiegene Konkurrenz<br />

bei der Akquise von Energie-Investments,<br />

die auf die Rendite drücken. Die einzige Ausnahme<br />

Quelle: © electriceye - Fotolia.com<br />

Quelle: © bloomua - Fotolia.com<br />

vom Rückgang der Prognoserenditen beobachtet<br />

Scope im Segment Immobilien. Im Jahr 2012 prognostizierten<br />

die Anbieter geschlossener Immobilienfonds<br />

durchschnittlich 5,3% p.a. nach Steuern.<br />

Im Jahr zuvor waren es nur 5,1%. Der Hauptgrund<br />

da<strong>für</strong>: Im vergangenen Jahr wurden vermehrt Fonds<br />

mit Nischenimmobilien – z.B. Pflegeimmobilien oder<br />

Studentenwohnheime – angeboten. Diese Immobilientypen<br />

weisen zum Teil höhere Renditen als herkömmliche<br />

Core-Büroimmobilien auf.<br />

Obwohl die Prognoserenditen der Anbieter im vergangenen<br />

Jahr im Durchschnitt gesunken sind, hat<br />

sich der Unterschied zu den von Scope errechneten<br />

Mid-Case-Renditen vergrößert. Scope unterzieht im<br />

Rahmen des Ratingprozesses die Prognoserechnung<br />

des Initiators einem Stresstest (Monte-Carlo-Simulation)<br />

und simuliert 10.000 mögliche Szenarien. <strong>Das</strong><br />

Ergebnis ist die Scope Mid-Case-Rendite – die Rendite<br />

mit dem mit dem höchsten Erwartungswert. Sie spiegelt<br />

die Einschätzung der Analysten zur Fondsrendite<br />

wider. Im Jahr 2011 betrug der Unterschied zwischen<br />

den Prognoserenditen der Anbieter und den von<br />

Scope mittels Kapitalflusssimulation ermittelten Mid-<br />

Case-Renditen nur 14 Basispunkte. Im Jahr 2012 fielen<br />

die errechneten Renditeerwartungen der Scope-<br />

Analysten im Durchschnitt 34 Basispunkte geringer<br />

aus als die Prognosen der Initiatoren. Seit 2008 hat<br />

Scope über 480 geschlossene Fonds, die eine Prognoserechnung<br />

veröffentlich haben, bewertet. Bei rund<br />

zwei Drittel dieser Fonds fiel die von Scope ermittelte<br />

Mid-Case-Rendite niedriger aus als die Prognoserendite<br />

des Initiators. Im vergangenen Jahr lagen bei<br />

74% der analysierten Fonds die Mid-Case-Renditen<br />

unterhalb der von Anbietern prognostizierten Renditen.<br />

Ein Grund da<strong>für</strong>: Die von den Scope-Analysten<br />

getroffenen Einschätzungen zu den Einflussgrößen in<br />

der Fondskalkulation sind häufig konservativer als die<br />

Annahmen der Initiatoren.<br />

Autor: Scope Group

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