Sicherheit in Rechnernetzen: - Professur Datenschutz und ...
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190<br />
A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
189<br />
A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
• 100%.<br />
Anzahl der zur Codierung der Informationse<strong>in</strong>heiten nötigen Bits<br />
Anzahl aller zu übertragenden Bits<br />
1<br />
7<br />
1<br />
7<br />
1<br />
7<br />
T 1<br />
Ist die Codierung der Informationse<strong>in</strong>heiten red<strong>und</strong>ant, so geht der daraus resultierende Verlust an<br />
Durchsatz zu Lasten der Quellcodierung oder der b<strong>in</strong>ären Kanalcodierung, jedoch nicht zu Lasten des<br />
Mehrfachzugriffsverfahrens. Denn dies schränkt die Codierung der Informationse<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er<br />
Weise e<strong>in</strong>.<br />
Bei feldweiser b<strong>in</strong>ärer Codierung gemäß Bild 5-13 ist der reale Durchsatz des Mehrfachzugriffsverfahrens<br />
also m<strong>in</strong>destens<br />
1<br />
15<br />
1<br />
15<br />
1<br />
15<br />
T 2<br />
1<br />
4<br />
1<br />
4<br />
1<br />
4<br />
1<br />
4<br />
T3<br />
1 1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
5<br />
1<br />
5<br />
1<br />
5<br />
1<br />
5<br />
T4 T5 ld G + 1<br />
• 100%,<br />
ld s•m•G + ld s•m + 2<br />
da bei b<strong>in</strong>ärer Codierung der ganzen Zahlen des geschlossenen Intervalls [0, x] genau<br />
ld x + 1 Bits benötigt werden. Hierbei bezeichnet ld (logarithmus dualis) den Logarithmus zur<br />
Basis 2 <strong>und</strong> y die größte ganze Zahl z mit z ≤ y.<br />
Außerdem ist garantiert, daß jede Station <strong>in</strong> s•m zur Übertragung e<strong>in</strong>er Informationse<strong>in</strong>heit<br />
benötigten Zeite<strong>in</strong>heiten m Informationse<strong>in</strong>heiten übertragen kann: Jeder Station ist also, sofern sie<br />
etwas zu senden hat, e<strong>in</strong> fairer Anteil an der Bandbreite des DC-Netzes ebenso „echt“ determ<strong>in</strong>istisch<br />
garantiert wie e<strong>in</strong>e obere Schranke, nach der sie spätestens erfolgreich senden konnte. Andererseits<br />
kann e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Station, wenn die anderen nichts zu senden haben, die Bandbreite des DC-Netzes<br />
vollständig nutzen.<br />
5<br />
32<br />
Ø ⎦ = 6<br />
⎦<br />
2<br />
22<br />
3<br />
10<br />
Ø ⎦=<br />
11<br />
Ø ⎦=<br />
3<br />
⎦<br />
⎦<br />
1<br />
15<br />
1<br />
7<br />
2<br />
9<br />
1 1<br />
Ø ⎦=<br />
4<br />
⎦<br />
1<br />
5<br />
1<br />
4<br />
Zeit<br />
Die mittlere Verzögerungszeit kann m<strong>in</strong>imiert werden, <strong>in</strong>dem immer mit der Teilmenge ger<strong>in</strong>gerer<br />
Kard<strong>in</strong>alität fortgefahren wird. Dies kann <strong>und</strong> sollte mit dem Mittelwertvergleich komb<strong>in</strong>iert werden.<br />
Die mittlere Verzögerungszeit dieses Mehrfachzugriffsverfahren ist <strong>in</strong> [Marc_88] genau untersucht.<br />
Oben ist zeilenweise dargestellt, was die Stationen T1 bis T5 senden,<br />
unten jeweils das globale Überlagerungsergebnis, die Summe.<br />
Gilt für e<strong>in</strong>e Station Informationse<strong>in</strong>heit ≤ Ø , so sendet sie sofort wieder, anderenfalls später.<br />
Das globale überlagernde Empfangen ist durch graue Quadrate symbolisiert.<br />
Ist e<strong>in</strong>em die zur Erfüllung der Bed<strong>in</strong>gung g > s•m•G nötige Alphabetgröße zu groß, so kann bei<br />
großem s•m statt s•m <strong>in</strong> der Ungleichung e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Wert k, beispielsweise k=10, verwendet werden.<br />
Die Mittelwertaussage ist dann für Kollisionen von mehr als k Informationse<strong>in</strong>heiten möglicherweise<br />
falsch. Ist k geeignet gewählt, so treten die Bandbreite verschwendenden Fälle, daß der<br />
falsche, nämlich modulo g berechnete, Mittelwert kle<strong>in</strong>er oder größer als alle beteiligten Informationse<strong>in</strong>heiten<br />
ist, selten genug auf. Sie s<strong>in</strong>d von allen Beteiligten erkennbar <strong>und</strong> werden durch Münzwurf<br />
aufgelöst.<br />
E<strong>in</strong>e andere Möglichkeit zur Verwendung e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Alphabetgröße ist, den Mittelwertvergleich<br />
nicht auf ganze Informationse<strong>in</strong>heiten, sondern nur Teile (etwa den Anfang) zu erstrecken.<br />
Hierdurch steigt allerd<strong>in</strong>gs die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, daß alle an e<strong>in</strong>er Kollision beteiligten Informationse<strong>in</strong>heiten<br />
jeweils gleiche Teile, beispielsweise Anfänge, haben. Haben die verwendeten Teile<br />
jeweils m<strong>in</strong>destens 20 Bit Länge <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d die Werte auch nur näherungsweise gleichverteilt (etwa<br />
implizite Adressen oder Ende-zu-Ende-verschlüsselte Teile), so dürfte diese Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit aber<br />
h<strong>in</strong>reichend kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>, um die nutzbare Leistung nur unmerklich zu senken.<br />
In beiden Fällen ist der Verlust des „echten“ Determ<strong>in</strong>ismus der Preis für die kle<strong>in</strong>ere Alphabetgröße.<br />
Bild 5-14: Detailliertes Beispiel zum Kollisionsauflösungsalgorithmus mit Mittelwertbildung <strong>und</strong> überlagerndem<br />
Empfangen<br />
Im Nachrichtenformat kann die Anzahl der führenden Nullen während der Ausführung des Kollisionsauflösungsalgorithmus<br />
gesenkt werden, wenn jeweils nur noch genügend wenig Informationse<strong>in</strong>heiten<br />
überlagert gesendet werden. Diese dynamische Verkle<strong>in</strong>erung spart zwar Übertragungsaufwand<br />
bzw. erlaubt bei gegebener Übertragungsrate e<strong>in</strong>en höheren Durchsatz. Es ist jedoch für jede<br />
Implementierung abzuwägen, ob sich der Aufwand für diese dynamische Anpassung des Nachrichtenformates<br />
<strong>und</strong> der zur Überlagerung verwendeten zyklischen Gruppe lohnt.<br />
Von eher theoretischem Interesse ist, daß bei Mittelwertvergleich nicht nur „Determ<strong>in</strong>ismus“ mit<br />
exponentiell kle<strong>in</strong>er Mißerfolgswahrsche<strong>in</strong>lichkeit erzielt werden kann, sondern sogar „echter“<br />
Determ<strong>in</strong>ismus: Wird nach e<strong>in</strong>er Überlagerungs-Kollision im nächsten Schritt nichts oder dasselbe<br />
noch mal übertragen, so s<strong>in</strong>d alle kollidierten Informationse<strong>in</strong>heiten gleich. Da die Zahl der kollidierten<br />
Informationse<strong>in</strong>heiten schon für die Mittelwertbildung allen bekannt se<strong>in</strong> muß (etwa durch das<br />
früher bereits erwähnte Aufaddieren der der 1 entsprechenden Zeichen), können alle das vorherige<br />
gespeicherte Kollisionsergebnis durch die Zahl der kollidierten Informationse<strong>in</strong>heiten teilen <strong>und</strong> die<br />
resultierende Informationse<strong>in</strong>heit entsprechend oft empfangen.<br />
Der Kollisionsauflösungsalgorithmus mit Mittelwertbildung <strong>und</strong> überlagerndem<br />
Empfangen ist, sieht man vom (allerd<strong>in</strong>gs ger<strong>in</strong>gen, vgl. §5.4.5.5) Aufwand der Realisierung e<strong>in</strong>es<br />
sehr großen Alphabets <strong>und</strong> vom Aufwand für das globale überlagernde Empfangen ab, das <strong>in</strong> jeder<br />
H<strong>in</strong>sicht optimale Mehrfachzugriffsverfahren für das DC-Netz – es sei denn paarweises<br />
überlagerndes Empfangen oder Konferenzschaltung s<strong>in</strong>d möglich, vgl. [Pfit_89 §3.1.2.5 <strong>und</strong><br />
§3.1.2.6].<br />
Unter den üblichen (idealisierenden) Annahmen erzielt dieses Mehrfachzugriffsverfahren also e<strong>in</strong>en<br />
Durchsatz von 100%.<br />
Bei Verwendung e<strong>in</strong>es genügend großen Alphabets <strong>und</strong> des gerade beschriebenen Mittelwertvergleichs<br />
kann e<strong>in</strong> realer Durchsatz von nahezu 100% erzielt werden. Bei b<strong>in</strong>ärer Codierung ist der<br />
Durchsatz des Mehrfachzugriffsverfahrens