Sicherheit in Rechnernetzen: - Professur Datenschutz und ...
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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
Alternativ könnte man auch e<strong>in</strong>en von sRG unabhängigen Schlüssel kRG mitschicken, oder für die<br />
beiden Richtungen R→G <strong>und</strong> G→R zwei getrennte Startwerte des PZBFG verwenden. Dies würde<br />
aber die von der OVSt von G zu verteilende Verb<strong>in</strong>dungswunschnachricht nur unnötig verlängern.<br />
schlüsselung übergeben, die restlichen Daten <strong>in</strong> den Di-Feldern der Kanalaufbaunachricht. Das Feld<br />
„Entgeltmarke“ wird <strong>in</strong> §5.5.1.5 erklärt.<br />
Im korrekten Fall baut R ab Zeitscheibe t0 nun wie angekündigt e<strong>in</strong>en ZS- <strong>und</strong> ZE-Kanal mit den<br />
oben angegebenen aus sRG abgeleiteten Kennzeichen auf.<br />
Im Idealfall wird der Kanal zwischen den Anschlüssen R <strong>und</strong> G geschaltet, <strong>in</strong>dem G ebenfalls ab<br />
t0 se<strong>in</strong>en ZS- <strong>und</strong> ZE-Kanal passend aufbaut (Bild 5-45).<br />
Kanalkennzeichen<br />
Entgeltmarke<br />
aktuelle<br />
Zeitscheibe aktuelle Schlüssel des<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systems des<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systemsdes<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systemsdes Ortsnetz des<br />
Zeitscheibe symm. Kryptosystems Empfängers<br />
für MR1<br />
für MR m<br />
R MR 1 MRm Fernnetz<br />
MG m MG 1 G<br />
Bild 5-43: Von den MIXen MR i benötigte Daten für den ZS-Kanalaufbau<br />
Verb<strong>in</strong>dungswunsch (t 0 , s RG )<br />
ZS<br />
ZE<br />
ZE<br />
ZS<br />
t 0 - 1<br />
aktuelle<br />
Zeitscheibe aktuelle Schlüssel des<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systemsdes<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systemsdes<br />
Zeitscheibe aktuelle symm. Schlüssel Systems des Kanal-<br />
Zeitscheibe symm. Kryptosystems kennzeichen<br />
für MR1<br />
s RG (2)<br />
t 0<br />
s RG (1)<br />
für MR m<br />
s RG (4)<br />
t 0 + 1<br />
Bild 5-44: Von den MIXen MR i benötigte Daten für den ZE-Kanalaufbau<br />
s RG (3)<br />
Bild 5-45: Verb<strong>in</strong>dungsaufbau im e<strong>in</strong>fachsten Fall. Das Senden der Startnachrichten, d.h. der<br />
eigentliche Beg<strong>in</strong>n der Verb<strong>in</strong>dung, wurde nicht dargestellt<br />
5.5.1.3 Aufbau e<strong>in</strong>er unbeobachtbaren Verb<strong>in</strong>dung<br />
Im Gegensatz zum ISDN, wo die gesamte Signalisierung außerhalb des 64-kbit/s-Datenkanals erfolgt,<br />
ersche<strong>in</strong>t es hier zur Entlastung des Signalisierungskanals s<strong>in</strong>nvoller, wie im analogen Fernsprechnetz<br />
die weitere Signalisierung für den Verb<strong>in</strong>dungsaufbau im noch ungenutzten Datenkanal<br />
vorzunehmen:<br />
Über diesen Datenkanal wird zunächst das Zustandekommen der Verb<strong>in</strong>dung von G durch e<strong>in</strong>e<br />
Startnachricht an R signalisiert, der se<strong>in</strong> noch bestehendes Interesse an der Verb<strong>in</strong>dung ggf. ebenfalls<br />
mit e<strong>in</strong>er Startnachricht an G signalisiert. (Damit nicht durch das Auffüllen e<strong>in</strong>es partnerlosen<br />
ZE-Kanals durch e<strong>in</strong>en MIX zufällig e<strong>in</strong>e Startnachricht entsteht, müssen diese h<strong>in</strong>reichend lang<br />
gewählt se<strong>in</strong>.)<br />
Daran anschließend kann die Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Endgeräten hergestellt werden, d.h. für<br />
den Fernsprechdienst könnte nun das Telefon des Gerufenen anfangen zu kl<strong>in</strong>geln, das Telefon des<br />
Rufenden könnte anfangen, Freizeichen von sich zu geben. Die notwendige Signalisierung für den<br />
Übergang von „Warten auf Partner“ zu „Partner am Apparat“ u.ä. erfolgt wiederum über den noch<br />
ungenutzten Datenkanal.<br />
Zum Aufbau e<strong>in</strong>er unbeobachtbaren Verb<strong>in</strong>dung sendet der Netzabschluß R des rufenden Teilnehmers<br />
über se<strong>in</strong>en Signalisierungskanal e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dungswunschnachricht. Die Nachricht wird<br />
mit dem Schema aus §5.4.6.2 übermittelt, d.h. sie wird von der Kaskade MR1 , …, MRm gemixt,<br />
ggf. über das Fernnetz zur OVSt des Empfängers übermittelt <strong>und</strong> dort an alle Teilnehmeranschlüsse<br />
verteilt.<br />
Da mit jeder neuen Zeitscheibe jeder Teilnehmer die Möglichkeit haben soll, e<strong>in</strong>e neue Verb<strong>in</strong>dung<br />
e<strong>in</strong>zurichten, müssen auch Verb<strong>in</strong>dungswunschnachrichten e<strong>in</strong>mal pro Zeitscheibe gemixt werden.<br />
Im folgenden wird angenommen, daß jeder Netzabschluß pro Zeitscheibe <strong>und</strong> Datenkanal genau e<strong>in</strong>e,<br />
ggf. bedeutungslose, solche Nachricht beisteuert.<br />
Bauen R <strong>und</strong> G ihre Zeitscheibenkanäle nicht synchron auf, z.B. weil G ke<strong>in</strong>en ungenutzten Datenkanal<br />
zur Verfügung hat, so schadet dies der Unbeobachtbarkeit nichts, da ja e<strong>in</strong> fehlender ZS-Kanal<br />
durch wenigstens e<strong>in</strong>en der MIXe aufgefüllt wird. ZS-Kanäle ohne passenden ZE-Kanal werden vom<br />
letzten MIX des beabsichtigten Empfängers ignoriert.<br />
Damit kann der Verb<strong>in</strong>dungsaufbau völlig asynchron erfolgen. Hierzu muß G alle e<strong>in</strong>gegangenen<br />
Verb<strong>in</strong>dungswünsche zum<strong>in</strong>dest für e<strong>in</strong>e bestimmte Zeit speichern.<br />
Ist G besetzt (d.h. ist er bereits vollständig mit echten Verb<strong>in</strong>dungen ausgelastet, die der Teilnehmer<br />
auch nicht abbrechen will) oder nicht empfangsbereit, so kann der rufende Teilnehmer se<strong>in</strong>en<br />
Der Netzabschluß G des Gerufenen muß die Nummer t0 der ersten Zeitscheibe erfahren, ab der die<br />
Verb<strong>in</strong>dung bestehen soll.<br />
Die Kanalwunschnachrichten der e<strong>in</strong>zelnen Zeitscheibenkanäle (hier zwei je Zeitscheibe) werden<br />
alle zusammengefaßt <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Verb<strong>in</strong>dungswunschnachricht <strong>in</strong>tegriert:<br />
• G erhält das feste Ortsnetzkennzeichen von R.<br />
• Die Kanalkennzeichen der Zeitscheibenkanäle werden systematisch mit e<strong>in</strong>em Pseudozufallsbitfolgengenerator<br />
(PZBFG) erzeugt, wozu R an G e<strong>in</strong>en Startwert sRG des PZBFG schickt.<br />
Bezeichnet sRG(x) das x-te aus sRG abgeleitete Kennzeichen, so wird für die Zeitscheibe<br />
(t0 + t), t = 0, 1, …, <strong>in</strong> Richtung R→G das Kennzeichen sRG (2•t+1) <strong>und</strong> <strong>in</strong> Richtung G→R<br />
das Kennzeichen sRG (2•t+2) verwendet.<br />
• R <strong>und</strong> G verwenden für alle Zeitscheibenkanäle e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Schlüssel kRG zur Ende-zu-<br />
Ende-Verschlüsselung (was außer R <strong>und</strong> G aber niemand feststellen kann, also auch nichts<br />
schadet). Auch kRG kann aus sRG abgeleitet werden.