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Sicherheit in Rechnernetzen: - Professur Datenschutz und ...

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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />

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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />

Kommunikationsdiensten versorgt wird, sollten für besonders sensitive <strong>und</strong> schmalbandige Dienste<br />

zur Erhöhung des Schutzes über das durch die Verteilnetze bzw. MIX-Kaskaden bei den Ortsvermittlungsstellen<br />

gegebene Maß h<strong>in</strong>aus MIX-Kaskaden bei den Fernvermittlungsstellen benutzt werden.<br />

Dies <strong>und</strong> die beschriebenen Etappen sprechen dafür, MIX-Kaskaden zunächst bei den Ortsvermittlungsstellen<br />

<strong>und</strong> später entweder zusätzliche bei den Fernvermittlungsstellen zu errichten oder<br />

nach Umstellung e<strong>in</strong>es Ortsnetzes von Kupferdoppeladern auf Glasfasern die der Ortsvermittlungsstelle<br />

zugeordnete MIX-Kaskade dann e<strong>in</strong>er Fernvermittlungsstelle zuzuordnen. Insbesondere <strong>in</strong><br />

Großstädten, deren Ortsnetz wegen der hohen Dichte an Anschlüssen, <strong>in</strong>sbesondere Geschäftsanschlüssen,<br />

e<strong>in</strong>erseits früh mit digitalen Ortsvermittlungsstellen <strong>und</strong> andererseits auch früh mit<br />

Glasfasern ausgebaut werden soll, kann dies ohne großen Aufwand geschehen, da Großstädte<br />

sowohl Orts- als auch Fernvermittlungsstellen besitzen.<br />

Sternförmige Ortsnetze mit Kupferdoppeladern<br />

Breitbandkabelverteilnetz<br />

Ortsvermittlungsstelle<br />

Ortsvermittlungsstelle<br />

MIX-Kaskade MIX-Kaskade<br />

Parallel zum beschriebenen Netzausbau bezüglich Nutzleistung muß er auch bezüglich Zuverlässigkeit<br />

erfolgen. Dabei werden Fehlertoleranz-Maßnahmen stetig an Gewicht gew<strong>in</strong>nen.<br />

Zum Schluß sei erwähnt, daß weitgehend unklar ist, wie die Kosten bzw. Effizienz des beschriebenen<br />

Netzausbaus sich zu den des geplanten verhalten.<br />

Vermittlungs-/Verteilnetz<br />

Fernnetz<br />

mit MIXen<br />

für manche Dienste<br />

5.5.1 Telefon-MIXe<br />

Das folgende Verfahren, Telefon-MIXe genannt, erlaubt den Teilnehmern das Unterhalten unbeobachtbarer<br />

Verb<strong>in</strong>dungen, d.h. unbeobachtbarer Ende-zu-Ende-Kanäle. Die unbeobachtbaren<br />

Verb<strong>in</strong>dungen können im Gegensatz zu den MIX-Kanälen beliebig lange andauern <strong>und</strong> von jedem der<br />

Partner nahezu jederzeit abgebaut werden.<br />

Ortsvermittlungsstelle<br />

Ortsvermittlungsstelle<br />

Ortsvermittlungsstelle<br />

Es wird im wesentlichen nur die Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Netzabschlüssen der Teilnehmer betrachtet.<br />

Die darauf aufbauende Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Endgeräten bzw. den i. allg. menschlichen Teilnehmern<br />

selbst wird nur dort betrachtet, wo sie sich von der Situation im ISDN unterscheidet. Über<br />

e<strong>in</strong>en ISDN-Basisanschluß mit – wie vorgesehen – 144 kbit/s vollduplex kann e<strong>in</strong> Teilnehmer<br />

gleichzeitig zwei 64-kbit/s-Vollduplexverb<strong>in</strong>dungen unterhalten.<br />

Die Telefon-MIXe erfordern ke<strong>in</strong>e Veränderung des Fernnetzes <strong>und</strong> erlauben e<strong>in</strong>en schrittweisen<br />

Ausbau, d.h. das Nebene<strong>in</strong>ander von analogen bzw. Standard-ISDN-Ortsvermittlungsstellen <strong>und</strong> den<br />

neuen, hier vorgeschlagenen.<br />

Schmalstbandige Dienste, die im ISDN zusammen mit der Signalisierung über den 16-kbit/s-<br />

Signalisierungskanal abgewickelt werden könnten, werden im folgenden nur am Rande betrachtet.<br />

+<br />

RING-Netze,<br />

ggf. mit überlagerndem<br />

Senden<br />

BAUM-Netze,<br />

ggf. mit überlagerndem<br />

Senden<br />

Sternförmige Ortsnetze<br />

mit Glasfasern <strong>und</strong><br />

überlagerndem Senden<br />

Im Gegensatz zu bisher soll hier gleich e<strong>in</strong> hierarchisches Netz mit Ortsnetzen <strong>und</strong> Fernnetz betrachtet<br />

werden.<br />

Bild 5-41: Integration verschiedener Schutzmaßnahmen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netz<br />

In §5.5.1.1 <strong>und</strong> §5.5.1.2 wird das Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zip der Telefon-MIXe, die Verwendung von Zeitscheibenkanälen,<br />

dargestellt. In §5.5.1.3 <strong>und</strong> §5.5.1.4 wird der Auf- <strong>und</strong> Abbau von Verb<strong>in</strong>dungen behandelt.<br />

In §5.5.1.5 werden die Abrechnung der Netzbenutzung, <strong>in</strong> §5.5.1.6 Verb<strong>in</strong>dungen zwischen<br />

Ortsvermittlungsstellen (OVSt'n) mit MIX-Kaskade <strong>und</strong> herkömmlichen OVSt'n <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

§5.5.1.7 die Zuverlässigkeit betrachtet.<br />

5.5.1.1 Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zip der Zeitscheibenkanäle<br />

Beide am Ende von §5.4.6.9 für MIX-Kanäle genannten Probleme werden gelöst, <strong>in</strong>dem beliebig<br />

lange andauernde Verb<strong>in</strong>dungen auf mehrere kurze (≈ 1 s) <strong>und</strong> unmittelbar aufe<strong>in</strong>anderfolgende MIX-<br />

Kanäle, genannt Zeitscheibenkanäle, aufgeteilt werden. Mit jeder neuen Zeitscheibe hat jeder<br />

Teilnehmer die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e neue Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>zurichten oder e<strong>in</strong>e bestehende abzubrechen.<br />

S<strong>in</strong>d im zu versorgenden Gebiet schon Kabelkanäle vorhanden oder handelt es sich um e<strong>in</strong> ländliches<br />

Gebiet <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen genügend schnelle Pseudozufallszahlengeneratoren mit guten <strong>Sicherheit</strong>seigenschaften<br />

verfügbar, so dürfte es billiger se<strong>in</strong>, die Verkabelungsstruktur beizubehalten <strong>und</strong> die<br />

Verteilnetze mit überlagerndem Senden zu realisieren, selbst wenn die Pseudozufallszahlengeneratoren<br />

noch teuer s<strong>in</strong>d, als die Verkabelungsstruktur zu ändern <strong>und</strong> RING-Netze als Verteilnetze<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. S<strong>in</strong>d im zu versorgenden Gebiet noch ke<strong>in</strong>e Kabelkanäle vorhanden <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d noch ke<strong>in</strong>e<br />

genügend schnellen Pseudozufallszahlengeneratoren mit guten <strong>Sicherheit</strong>seigenschaften verfügbar,<br />

sollten RING-Netze als Verteilnetze realisiert werden. Trifft ke<strong>in</strong>e der obigen Bed<strong>in</strong>gungen zu <strong>und</strong><br />

besteht unmittelbarer Handlungsbedarf, so sollte trotz erhöhter Kosten r<strong>in</strong>gförmig verkabelt <strong>und</strong> bei<br />

ländlichen Gebieten überlagerndes Senden später nachgerüstet werden.<br />

Im Laufe der Zeit kann der Umfang der durch überlagerndes Senden realisierten Verteilnetze vergrößert<br />

werden. Bis die B<strong>und</strong>esrepublik vielleicht <strong>in</strong> sehr ferner Zukunft über e<strong>in</strong> Verteilnetz mit allen

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