Sicherheit in Rechnernetzen: - Professur Datenschutz und ...
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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
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A. Pfitzmann: Datensicherheit <strong>und</strong> Kryptographie; TU Dresden, WS2000/2001, 15.10.2000, 15:52 Uhr<br />
Dienste auch vermittelt werden können, wird angestrebt, alle Dienste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Netz zu vermitteln<br />
[Schö_84, ScSc_84, ScS1_84, Rose_85, Thom_87].<br />
Damit auch breitbandige Dienste vermittelt zum Teilnehmer übertragen werden können, müssen neue<br />
Teilnehmeranschlußleitungen (Glasfaser) verlegt werden. Nach <strong>und</strong> nach wird dadurch e<strong>in</strong> Breitbandkabelverteilnetz<br />
überflüssig. Über e<strong>in</strong> breitbandiges dienste<strong>in</strong>tegrierendes Vermittlungsnetz können<br />
nicht nur alle Dienste angeboten werden, die über e<strong>in</strong> Breitbandkabelverteilnetz <strong>und</strong> e<strong>in</strong> schmalbandiges<br />
Vermittlungsnetz zusammen angeboten werden können, sondern auch noch zusätzlich Dienste,<br />
die breitbandige Kommunikation zwischen Teilnehmern erfordern, z.B. Bildfernsprechen.<br />
wirken (TEMEX) sowie Telebank<strong>in</strong>g (electronic cash) s<strong>in</strong>d Dienste, die über das Fernsprechnetz<br />
bzw. das digitale Text- <strong>und</strong> Datennetz vermittelt werden, vgl. Bild 1-1. Das 1991 im<br />
Teilnehmeranschlußbereich noch fast überall analoge, im Fernbereich bereits weitgehend<br />
digitale Fernsprechnetz wird seit 1988 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ortsnetzen <strong>und</strong> ab etwa 1993 <strong>in</strong> der ganzen<br />
B<strong>und</strong>esrepublik auch im Teilnehmeranschlußbereich nach <strong>und</strong> nach digitalisiert <strong>und</strong> danach<br />
jeweils alle diese Dienste mit höherer Qualität erbr<strong>in</strong>gen.<br />
Das analoge Fernsprechnetz <strong>und</strong> das dieselben Teilnehmeranschlußleitungen benutzende digitale<br />
Fernsprechnetz s<strong>in</strong>d schmalbandige Netze (≤ 1 Mbit/s), d.h. sie s<strong>in</strong>d im Gegensatz zu<br />
breitbandigen Netzen (> 1 Mbit/s) nicht <strong>in</strong> der Lage, Bewegtbilder hoher Qualität (z.B.<br />
Fernsehen) zu übertragen.<br />
Dienste Netze Netze Netze Netze<br />
1986 ab 1988 ab 1990 ab 1992<br />
Radio<br />
Fernsprechen<br />
Bildschirmtext<br />
TELEBOX<br />
Fern-<br />
Datenübertragung sprech<br />
TELEFAX<br />
netz Inte-<br />
TEMEX<br />
Breit-<br />
griertes<br />
ISDN<br />
band-<br />
Breit-<br />
Telex <strong>in</strong>te- ISDN<br />
band-<br />
Teletex griertes fern-<br />
DATEX-L Text- <strong>und</strong> melde-<br />
DATEX-P Datennetz netz<br />
Bank<br />
Fernseher<br />
Teilnehmeranschlußleitung<br />
Netzabschluß<br />
Bildtelefon<br />
Vermittlungszentrale<br />
1<br />
Telefon<br />
Bildfernsprechen<br />
Videokon-<br />
Videokonferenz<br />
BIGFON<br />
ferenznetz<br />
Bildschirmtext<br />
Hörfunk Geme<strong>in</strong>- Breit- Breit-<br />
Fernsehen schafts- band- band-<br />
Videotext antennen- kabelver- kabelveranlagen<br />
teilnetz teilnetz<br />
Vermittlungszentrale<br />
2<br />
Teilnehmer 1<br />
Vermittlungsnetze<br />
Verteilnetze<br />
Teilnehmer 2<br />
Bildschirmtextzentrale<br />
Bild 1-2: Entwicklung der leitungsgeb<strong>und</strong>enen Kommunikationsnetze der Deutschen B<strong>und</strong>espost<br />
Telekom (jetzt Deutsche Telekom AG) wie 1984 geplant <strong>und</strong> im Wesentlichen realisiert<br />
Bild 1-1: Ausschnitt e<strong>in</strong>es Rechnernetzes<br />
Da digitale Werte <strong>in</strong> modernen technischen Systemen nicht nur leichter übertragen, sondern auch<br />
leichter verarbeitet, <strong>in</strong>sbesondere vermittelt, werden können, wird das dienste<strong>in</strong>tegrierende Netz e<strong>in</strong><br />
von Teilnehmerstation zu Teilnehmerstation digitales Netz se<strong>in</strong>. Solch e<strong>in</strong> Kommunikationsnetz<br />
nenne ich „dienste<strong>in</strong>tegrierendes Digitalnetz“, während ich die Abkürzung ISDN (Integrated<br />
Services Digital Network) nur für das von der Deutschen Telekom AG betriebene, weiteren E<strong>in</strong>schränkungen<br />
genügende dienste<strong>in</strong>tegrierende Digitalnetz verwende. Schon 1986 ersparte die Digitalisierung<br />
40% der Kosten bei der Fernvermittlungstechnik <strong>und</strong> war bei der Ortsvermittlungstechnik mit<br />
fallender Tendenz schon damals nicht teurer [Schö_86]. Beide br<strong>in</strong>gen je 65% Raumersparnis, was<br />
die Hochbaukosten enorm senkt, <strong>und</strong> der schnellere Verb<strong>in</strong>dungsaufbau <strong>und</strong> die größere Netzflexibilität<br />
sparen 15 bis 20% der erforderlichen Übertragungskapazität.<br />
Zur Zeit benutzen wir also zwei gr<strong>und</strong>sätzlich verschiedene Typen von Kommunikationsnetzen:<br />
• Verteilnetze, <strong>in</strong> denen alle Teilnehmerstationen vom Netz dasselbe erhalten <strong>und</strong> jeder Teilnehmer<br />
lokal auswählt, ob <strong>und</strong>, wenn ja, was er tatsächlich empfangen will, <strong>und</strong><br />
• Vermittlungsnetze, <strong>in</strong> denen jede Teilnehmerstation vom Netz <strong>in</strong>dividuell nur das erhält,<br />
was der Teilnehmer angefordert oder e<strong>in</strong> anderer Teilnehmer an ihn gesendet hat.<br />
In fast allen realisierten <strong>und</strong> geplanten öffentlichen Verteilnetzen f<strong>in</strong>det Kommunikation nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Richtung, vom Netz zum Teilnehmer, statt [Krat_84, DuD_86]; <strong>in</strong> Vermittlungsnetzen wird generell<br />
<strong>in</strong> beiden Richtungen kommuniziert.<br />
Da langfristig e<strong>in</strong> Netz für alle Dienste, e<strong>in</strong> sogenanntes dienste<strong>in</strong>tegrierendes Netz, zum<strong>in</strong>dest im<br />
Teilnehmeranschlußbereich preiswerter als mehrere verschiedene Netze ist, <strong>und</strong> da alle verteilten