RZ_20130606_GB_APOTHEKENKAMMER_inkl_Umschlag_Layout 1
RZ_20130606_GB_APOTHEKENKAMMER_inkl_Umschlag_Layout 1
RZ_20130606_GB_APOTHEKENKAMMER_inkl_Umschlag_Layout 1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
U MEDIKATIONSMANAGEMENT UND E-MEDIKATION<br />
Optimale Arzneimitteltherapie<br />
Patientenberatung, Therapietreue, Lebensqualität<br />
Die meisten vermeidbaren Kosten im Arzneimittelbereich entstehen durch Non -<br />
Adherence, Fehler in der Einnahme und Probleme bei Polypharmazie. Die klaren<br />
politischen Empfehlungen daraus: Stärkung der Rolle der Apotheker, Einführung<br />
von Medikationsmanagement. Dabei wird die gesamte Medikation des Patienten,<br />
einschließlich der Selbstmedikation, wiederholt analysiert, mit den Zielen, die<br />
Arzneimitteltherapiesicherheit und die Therapietreue zu verbessern, indem arznei -<br />
mittelbezogene Probleme erkannt und gelöst werden. Medikationsmanagement ist<br />
eine umfassende gesamtheitliche Betreuung in allen Arzneimittelfragen durch<br />
Apotheker.<br />
Die e-Medikation startet 2016. Die rechtlichen Grundlagen des ELGA-Gesetzes<br />
bieten eine ausgewogene Basis für einen praxistauglichen Umgang mit Standard -<br />
fällen in der Apotheke und der Möglichkeit, für eine intensivere Beratung/Betreuung<br />
auf Medikations-Daten zuzugreifen. Das Gesundheitsministerium hat dabei unser<br />
Positionspapier zur e-Medikation, basierend auf den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt,<br />
in das Gesetz einfließen lassen.<br />
Eine wesentliche Auswirkung wird dann eine Kulturänderung darstellen. Kunden/Patienten<br />
werden vermehrt Beratung zu ihrer Arzneimittelliste abrufen und<br />
allfällige arzneimittelbezogene Probleme werden mehr ins Bewusstsein rücken –<br />
ideale Voraussetzungen für Medikationsmanagement. Wesentlich ist naturgemäß<br />
die reibungslose technische Einbindung von e-card und e-Medikationsdaten in<br />
den Apothekenbetrieb. Dazu laufen bereits die entsprechenden technischen und<br />
fach lichen Vorarbeiten. Zugute kommen uns dabei die Erfahrungen aus den<br />
Vorprojekten.<br />
Die Basis-Module des Medikationsmanagements beinhalten vor allem Sicherheit,<br />
Wirksamkeit und richtige Einnahme/Anwendung. Arzneimittelsicherheit umfasst<br />
bspw. AM-Interaktionen, AM-Allergien, Medikations-Check/Dosisanpassungen<br />
in speziellen Lebenssituationen (SST, Alter, Begleiterkrankungen, eingeschränkte<br />
Nierenfunktion). Indikationen, Polypharmazie und Zusatznutzen haben für die<br />
AM-Wirksamkeit ebenso Bedeutung wie die Einbindung von Leitlinien (z.B. Arznei&<br />
Vernunft). Die richtige Einnahme/Anwendung <strong>inkl</strong>udiert neben allen Adherencefragen<br />
einen Einnahmeplan, den richtigen Einnahmezeitpunkt, Wechselwirkungen<br />
mit Nahrungsmitteln, einen Verkehrshinweis bis hin zum Selbstmanagement.<br />
Darüber hinausgehende Zusatz-Module sind beispielsweise Unterstützung in<br />
Reichweiten- und Synchronisierungsfragen, generische Substitution und pharma-<br />
10_ LEISTUNGSBILANZ 2012/13