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U ÄRZTLICHE HAUSAPOTHEKEN
Arzneimittelversorgung am Land
Öffentliche Apotheken haben Vorrang
Nach dem Apothekengesetz ist die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung primär
Aufgabe der öffentlichen Apotheken, die ärztliche Hausapotheke ist lediglich eine
„Notlösung“. Das Thema ist zwischen Ärzten und Apothekern naturgemäß heiß um -
stritten. Der mögliche Verlust von ärztlichen Hausapotheken wird als Bedrohung für
die medizinische Versorgung dargestellt, obwohl es durch die öffentliche Apotheke
zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung in der Arzneimittelversorgung kommt.
Die Abgrenzung zwischen öffentlichen Apotheken und Hausapotheken wurde zu -
letzt durch die Apothekengesetznovelle 2006, die auf einem Konsens zwischen Ver -
tretern der Apothekerkammer und der Ärztekammer fußt, wie folgt, neu festgelegt:
+ Die Neuerrichtung von öffentlichen Apotheken in Gemeinden mit Hausapotheken
ist nur möglich, wenn in der Gemeinde zum Zeitpunkt der Antragstellung mindestens
zwei Ärzte für Allgemeinmedizin Vertragsstellen mit „großem Kassenvertrag“
haben.
+ Die Bewilligung zur Haltung von Hausapotheken können nur Ärzte für Allgemeinmedizin
erhalten, die einen „großen Kassenvertrag“ haben, ihren Berufssitz
in einer Gemeinde haben, in welcher sich keine öffentliche Apotheke befindet
und deren Berufssitz mehr als sechs Straßenkilometer von der öffentlichen
Apotheke entfernt ist.
+ Die Nachfolgeregelung für Hausapotheken zwischen vier und sechs Straßen -
kilometern ist entfallen, sodass diese Hausapotheken mit der Aufgabe der Berufstätigkeit
des Arztes sukzessive auslaufen.
+ Hausapotheken werden bei Neuerrichtung einer öffentlichen Apotheke drei
Jahre nach Rechtskraft des Konzessionsbescheides zurückgenommen, wenn der
Berufssitz des Arztes weniger als vier Straßenkilometer von der neuen Apotheke
entfernt ist und sich die Hausapotheke in einer Gemeinde mit mindestens zwei
Ärzten mit „großem Kassenvertrag“ befindet.
+ Durch eine Übergangsregelung in § 62a Abs. 1 Apothekengesetz wurde für Ärzte,
die am 29. März 2006 eine rechtskräftige Hausapothekenbewilligung hatten und
ihren Berufssitz in einer Gemeinde mit zwei Ärzten mit „großem Kassenvertrag“
haben, festgelegt, dass diese Bewilligungen bei Neueröffnung einer Apotheke bis
zur Vollendung des 65. Lebensjahres des Arztes, maximal aber 10 Jahre nach
Rechtskraft des Konzessionsbescheides, aufrecht bleiben.
24_ LEISTUNGSBILANZ 2012/13