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ÄRZTLICHE HAUSAPOTHEKEN U
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat mit Erkenntnis vom 30. Juni 2012 die
Übergangsregelung des § 62a Abs. 1 Apothekengesetz als verfassungswidrig auf -
gehoben, weil er „keinen sachlichen Grund dafür finden konnte, dass ärztliche Hausapotheken
bzw. öffentliche Apotheken in ‚Zwei-Kassenvertragsarzt-Gemeinden‘
anders als im Regelfall des § 29 Abs. 3 und 4 Apothekengesetz behandelt werden.“
Der VfGH konnte keine sachliche Rechtfertigung für einen bis zu zehn Jahre dauernden
Weiterbetrieb einer Hausapotheke neben einer bereits eröffneten öffent -
lichen Apotheke finden. Die Aufhebung ist allerdings erst mit Ablauf des 31. Dezember
2013 erfolgt, sodass dem Gesetzgeber die Möglichkeit einer „Reparatur“
eingeräumt wurde. Davon hat der Nationalrat am 26. April 2013 Gebrauch gemacht
und eine Ersatzregelung ab 1. Jänner 2014 beschlossen. Die Apothekerkammer
steht zum 2006 erzielten Konsens der Abgrenzung zwischen öffentlicher Apotheke
und ärztlicher Hausapotheke. Wir Apotheker sind jedenfalls überzeugt, dass wir
der Bevölkerung mit der öffentlichen Apotheke und den dort tätigen Arzneimittelexperten
die bessere Alternative der Arzneimittelversorgung anbieten können.
Ansprechperson
Mag. iur. Rainer Prinz, stv. Kammeramtsdirektor und Leiter der Rechtsund
sozialpolitischen Abteilung
Mag. pharm. Dr. Martin Hochstöger / Mitglied des Präsidiums
„Ärztliche Hausapotheken
sind eine Notlösung. Die
Apotheken bieten die bessere
und umfangreichere Arzneimittelversorgung
für die
gesamte Bevölkerung.“
ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER _25
Die langfristige Entwicklung zeigt,
dass wir auf dem richtigen Weg sind:
Die Anzahl der ärztlichen Hausapotheken
ist von 993 (Stand 31.12.2002)
auf derzeit 899 gesunken, während
im Vergleichszeitraum die Anzahl
der öffentlichen Apotheken von 1.141
auf 1.309 gestiegen ist.