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FERNABSATZ U
zumindest mit rezeptfreien Humanarzneimitteln auch durch inländische Anbieter
zuzulassen. Durch diese EU-Richtlinie wird es somit einem Mitgliedstaat verwehrt,
höhere gesundheitspolitische Standards bzw. ein höheres Schutzniveau aufrechtzuerhalten.
Um ein von der Europäischen Kommission angekündigtes Vertragsverletzungsverfahren
und Strafzahlungen zu vermeiden, wurde diese EU-Richtlinie durch die
am 12. März 2013 kundgemachte Novelle zum AMG umgesetzt.
Apothekerkammer und Apothekerverband haben sich im Jahr 2012 intensiv
bemüht, vor dem und im Begutachtungsverfahren sowie im Rahmen der parla -
mentarischen Behandlung der Novelle zum AMG Verbesserungen im Interesse
der Arzneimittelsicherheit und der nahversorgenden Apotheken zu erreichen.
Dies ist auch gelungen.
Weitere Details sind in einer vom Bundesminister für Gesundheit 2013 noch zu
erlassenden „Fernabsatz-Verordnung“ , insbesondere über den Bestellvorgang, die
Verpackung, den Transport, die Lagerung, die Lieferung, die Abholung, die Sicherstellung
der pharmazeutischen Beratung und das Erfordernis eines Qualitätssicherungssystems
zu regeln. Im Hinblick auf die Zusage des Ministers, im Vorfeld
miteinbezogen zu werden, hat die Apothekerkammer die Vorstellungen über die
Regelungsinhalte bereits übermittelt.
Es sollte außerdem nochmals geprüft bzw. erwogen werden, bestimmte – besonders
beratungsintensive – rezeptfreie Arzneimittel oder solche, die besonders wechselwirkungsrelevante
Wirkstoffe enthalten, im Sinne eines besonderen Schutzinteresses
des Patienten/Kunden vom Versandhandel auszunehmen.
Die neuen Fernabsatzregelungen werden ein Jahr nach der Veröffentlichung der
Durchführungsrechtsakte der Europäischen Kommission über das Sicherheitslogo
der Versandapotheken – somit voraussichtlich nicht vor Juni 2014 – in Kraft treten.
ÖSTERREICHISCHE APOTHEKERKAMMER _13