Untitled - Hessisches Landestheater Marburg
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tHe<br />
Black RideR<br />
tHe casting of tHe magic Bullets<br />
von Tom waITS (*1949), robErT wILSon (*1941) und wILLIam S. burrougHS (1914–1997)<br />
PrEmIErE 18. SEPTEmbEr 2010, STadTHaLLE<br />
rEgIE maTTHIaS faLTZ / LIcHTdESIgn rEné LIEbErT, andrEaS mIHan<br />
Wilhelm ist Buchhalter beim Förster und liebt die<br />
Tochter seines Chefs. Will er Schwiegersohn<br />
und Thronfolger im Forsthaus werden, muss er<br />
ein guter Schütze sein. So verlangt es der Brauch<br />
und Käthchens Vater pocht auf die Traditionen.<br />
Voller Ehrgeiz versucht Wilhelm, die Erwartungen<br />
zu erfüllen, trainiert eifrig das Schießen, landet<br />
jedoch nur Fehlschüsse. In seiner Not flieht<br />
er in eine nächtliche Halbwelt und greift nach<br />
dem verlockenden Angebot des Stelzfußes, ihm<br />
Zauberkugeln zu verschaffen. Sechs Kugeln<br />
sollen Wilhelm gehorchen, den Lauf der siebten<br />
Kugel bestimmt der Teufel. Das Unglück nimmt<br />
seinen Lauf, Wilhelm tötet seine Braut und endet<br />
selbst im Irrenhaus.<br />
Nach Webers »Freischütz« wurde die deutsche<br />
Volkssage des Schwarzen Reiters 1990 mit<br />
»The Black Rider« auch für die Musicalbühne adap-<br />
tiert. Robert Wilson, Tom Waits und der Beat-<br />
Autor William S. Burroughs entwerfen eine<br />
dämonisch-skurrile Allegorie über den modernen<br />
Menschen: seine Maßlosigkeit, seine Entfrem-<br />
16<br />
dung von der Natur, seine Untreue zu sich selbst<br />
und sein Verhältnis zum Bösen, Schmutzigen<br />
und Teuflischen.<br />
Die einzigartigen Räume für dieses surreale<br />
Gruselstück werden von den Lichtdesignern<br />
René Liebert und Andreas Mihan konzipiert, die<br />
am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft<br />
Gießen studierten und als Mitglieder einer<br />
neuen Künstlergeneration bereits das Bab al<br />
Yemen (Tor des Jemens 2007), eigene Installationen<br />
auf der Luminale08 in Frankfurt und<br />
das Schloss Solitude (2009) in ein besonderes<br />
Licht rückten.