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Untitled - Hessisches Landestheater Marburg

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Woyzeck<br />

gaSTSPIEL<br />

von borIS nIKITIn und maLTE ScHoLZ<br />

nacH gEorg bücHnEr (1813–1837)<br />

marburg-PrEmIErE 05. novEmbEr 2010, bLacK box<br />

rEgIE borIS nIKITIn / PErformEr maLTE ScHoLZ<br />

Ein guter Mord, ein ächter Mord, ein schöner Mord…<br />

Mit dieser Feststellung endet Georg Büchners<br />

Drama. Der historische Fall des Bürgers Woyzeck<br />

dagegen fand seinen Abschluss am Galgen<br />

und hinterließ der juristischen Welt einen neuen<br />

Begriff: den der Zurechnungsfähigkeit. Büch-<br />

ner nahm den Fall zum Anlass, um mit seinem<br />

Drama eine eigene Version dieses Problems<br />

zu formulieren.<br />

Scheinwerfer liegen verstreut auf dem Boden,<br />

eine Nebelmaschine dampft vor sich hin, Kabel<br />

und Mikros hängen von der Decke. »Woyzeck«<br />

von Boris Nikitin und Malte Scholz beginnt mit<br />

einer furiosen Einführung zum Stück durch den<br />

Performer und verwandelt den Theaterraum<br />

in ein Radio-Studio. Sein über zehn Minuten<br />

dauernder Monolog, ein auf höchster Geschwindigkeit<br />

ratterndes, körperliches Denken, fasst<br />

zusammen, was sich innerhalb der nächsten<br />

Stunde ereignen wird: ein Diskurs über den Begriff<br />

der Zurechnungsfähigkeit.<br />

Zeitgleich mit der Aufführung können alle<br />

Daheim-Gebliebenen diese als Audio-Live-<br />

Stream unter www.paraform.ch hören. Der<br />

Performer ist somit Moderator und gleichzeitig<br />

Provisorium der Hauptfigur Woyzeck. Er<br />

stellt seine generelle Frage in den Senderaum:<br />

Was spricht da?<br />

»Woyzeck« von Boris Nikitin und Malte Scholz ist von gro-<br />

ßer theatralischer Direktheit und Sinnlichkeit: eine Performance,<br />

die von der intellektuellen Lecture zu Beginn –<br />

einem ausladend engagierten, philologisch-juristischen<br />

30<br />

Vortrag – direkt ins Spiel fällt und ihm verfällt. […] Eine<br />

spannende, beunruhigend schöne Vorstellung; ein<br />

Woyzeck-Hallraum. Anregend und aufregend, weil sie nicht<br />

nur ihr Material ernst und beim Wort nimmt, sondern<br />

auch die eigenen Mittel.<br />

(Basellandschaftliche Zeitung)<br />

Die Produktion<br />

»Woyzeck« von Boris Nikitin und<br />

Malte Scholz entstand 2007 in<br />

Gießen im Rahmen des Projektes<br />

»Theater und Wissenschaft«. 2008<br />

gewannen sie mit dieser Inszenierung<br />

beim Festival »100Grad«<br />

in Berlin den 1. Preis und als eine<br />

der zehn bemerkenswertesten<br />

Aufführungen der deutschsprachigen<br />

Szene erhielten sie für<br />

»Woyzeck« eine Einladung zum<br />

Festival »Impulse 09«. Das Stück<br />

wurde bereits bei verschiedenen<br />

Festivals und in Theatern aufgeführt,<br />

darunter »Körber Studio<br />

Junge Regie« am Thalia Theater<br />

in Hamburg, Festival »unithea« in<br />

Frankfurt/Oder, Festival »perfectperformance«<br />

am Kulturhuset/<br />

Stockholm, Rote Fabrik/Zürich<br />

und Festival OKNO/Sczeczin.

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