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Untitled - Hessisches Landestheater Marburg

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don Quijote<br />

nacH mIguEL dE cErvanTES (1547–1616) / 10+<br />

PrEmIErE 09. Januar 2011, bLacK box<br />

rEgIE fabIan SaTTLEr<br />

Don Quijote reitet durch La Mancha. Hart weht<br />

ihm der Wind ins Gesicht. Ritterromane. Dieser<br />

Mann hat sie alle gelesen. Und jetzt ist er selbst<br />

ausgezogen, um sich als Held zu beweisen.<br />

Doch die Geschichte vom Ritter von der traurigen<br />

Gestalt ist auch die Geschichte eines Anti-<br />

Helden. Eines Idealisten. Eines Träumers. Immer<br />

an seiner Seite: Sancho Pansa, sein ergebener<br />

Freund und Diener. Die Welt aber, in der sich beide<br />

bewegen, ist real. Oder? Wofür lohnt es<br />

sich in dieser Welt zu kämpfen? Und woran lohnt<br />

es sich zu glauben? Phantasie oder Realität?<br />

Wo die Grenze liegt, bleibt herauszufinden.<br />

Miguel de Cervantes Saavedra, vermutlich 1547<br />

in einer Kleinstadt nahe Madrid geboren, fiel<br />

bereits früh durch seine literarische Begabung<br />

auf. Sein Wunsch, sich durch das Schreiben von<br />

Theaterstücken den Lebensunterhalt zu finanzieren,<br />

blieb ihm jedoch zeitlebens verwehrt. Im<br />

Alter von 22 Jahren verpflichtet er sich beim<br />

spanischen Heer und verdingt sich aufgrund<br />

finanzieller Schwierigkeiten bis zur Veröffentlichung<br />

seines ersten Romans im Jahr 1584 als<br />

Soldat. Noch während er an »Der sinnreiche<br />

Junker Don Quijote von der Mancha«, kurz »Don<br />

Quijote«, schreibt, landet er nach misslungenen<br />

Geschäften wiederholt in Schuldhaft. 1605 erscheint<br />

schließlich der erste Band des Romans.<br />

Mit seiner berühmt geworden Figur des Quijote<br />

in Begleitung seines Dieners Sancho Pansa<br />

gelang Cervantes ein Werk, das für die Gattung<br />

Roman neue Maßstäbe setzte: Nicht mehr das<br />

utopisch-idyllische Ambiente der Schäferro-<br />

80<br />

mane und auch nicht die Welt der ritterlichen<br />

Abenteuerromane bilden Schauplatz und Handlungsstruktur<br />

des »Don Quijote«, sondern das<br />

zeitgenössische Spanien unter der Herrschaft<br />

Philipp II. Neben der Parodie populärer Rittergeschichten,<br />

kritisierte Cervantes zugleich den<br />

spanischen Imperialismus seiner Zeit und warf –<br />

wie auch sein Zeitgenosse William Shakespeare<br />

– die Frage nach Wirklichkeit und Traum<br />

auf, indem er den Konflikt zwischen Ideal und<br />

Realität ins Zentrum seines Werks stellte. Der<br />

Verfasser des »Don Quijote« zählt neben den<br />

Malern Velásquez oder El Greco und den Schriftstellern<br />

Lope de Vega sowie Calderón de la<br />

Barca zu den stilbildenden Künstlern und prägte<br />

maßgeblich die kulturelle Blüte des Landes<br />

zu Zeiten der wirtschaftlichen und politischen<br />

Vormachtsstellung Spaniens innerhalb Europas<br />

im ausgehenden 16. Jahrhundert. Infolgedessen<br />

erhielt diese Epoche schließlich den Beinamen<br />

»Goldenes Zeitalter«.<br />

Regie<br />

Fabian Sattler studierte von 2001<br />

bis 2004 an der Folkwang Hochschule<br />

Essen Schauspiel. Neben<br />

Produktionen am Grillo Theater<br />

Essen, Düsseldorfer Schauspielhaus,<br />

Theater Dortmund und<br />

Hörspielaufnahmen für den WDR<br />

arbeitete er vor allem in freien,<br />

genreübergreifenden Theaterproduktionen,<br />

die bei verschiedenen<br />

Festivals im In- und Ausland<br />

gastierten. Im Juni 2009 hatte mit<br />

»Unter der Gürtellinie« von Richard<br />

Dresser seine erste professionelle<br />

Regiearbeit Premiere. Weitere Inszenierungen<br />

folgten in Arnsberg,<br />

Berlin, Gelsenkirchen und Essen.

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