Untitled - Hessisches Landestheater Marburg
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Himmel Hölle Valentin<br />
gaSTSPIEL<br />
LIESL KarLSTadTS gESammELTE SZEnEn mIT KarL vaLEnTIn<br />
mIT monIKa KroLL und raInEr KüHn<br />
marburg-PrEmIErE 25. SEPTEmbEr 2010, büHnE<br />
rEgIE PETEr SIEfErT<br />
1911, kurz vor dem ersten Weltkrieg, lernten sich<br />
Karl Valentin und Liesl Karlstadt im Frankfurter<br />
Hof, einem der besten Münchner Volkssängerlokale,<br />
kennen. Er war bereits ein Star der<br />
Münchner Brettl-Bühne, sie machte ihre ersten<br />
Schritte als junge Soubrette. Karlstadts anfänglicher<br />
Unmut, den Valentin sich durch seine<br />
Kritik an ihrem noch in den Kinderschuhen<br />
steckenden Soubrettenprogramm zuzog, war<br />
bald vergessen. Denn Valentin, der ihr ein komisches<br />
Talent bescheinigte, schrieb für Karlstadt<br />
eine Parodie auf eine Soubrette, mit der sie<br />
ihren ersten Erfolg feierte. Der Grundstein einer<br />
langjährigen Freundschaft und einer 27 Jahre<br />
andauernden Zusammenarbeit war gelegt. Bald<br />
schon war das Duo auch privat ein Paar, was<br />
sich als schwierig herausstellen sollte. Valentin,<br />
bereits verheiratet und Vater zweier Kinder,<br />
machte keine Anstalten, an dieser Situation etwas<br />
zu ändern.<br />
In »Himmel Hölle Valentin« erzählt Peter Siefert,<br />
Spezialist für absurde Komik, die verquere<br />
Beziehung des berühmten Komikerpaares.<br />
Ausgangspunkt der Handlung ist die Unterwelt.<br />
Nach dem Tod von Karl Valentin 1948 landet<br />
dieser in der Hölle. Liesl Karlstadt wird beim<br />
Teufel vorstellig und erbittet die Herausgabe des<br />
Höllenbewohners, ihr Anliegen: unerschütterliche<br />
Liebe. Der Teufel, nicht abgeneigt, diesen<br />
Wunsch zu erfüllen, verlangt eine Prüfung ihres<br />
gemeinsamen Lebens.<br />
20<br />
Wie der schlaksige Kühn, dem die Natur einiges der Physiognomie<br />
Valentins mitgegeben hat, seine langen<br />
Gliedmaßen dreht […], wie er den einzigartigen Kauz<br />
Valentin nicht nur spielt, sondern schlichtweg Valentin<br />
ist, verdient den allergrößten Beifall. Dasselbe gilt<br />
für Monika Krolls urkomische Darstellung der Liesl<br />
Karlstadt, die aber auch die Brüche und Untiefen dieser<br />
außergewöhnlichen Frau immer sichtbar macht.<br />
(FAZ)