20.08.2013 Aufrufe

Untitled - Hessisches Landestheater Marburg

Untitled - Hessisches Landestheater Marburg

Untitled - Hessisches Landestheater Marburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tHe kRaut<br />

gaSTSPIEL<br />

EIn marLEnE-dIETrIcH-abEnd mIT SuSannE bard von dIrK HEIdIcKE (*1964)<br />

marburg-PrEmIErE 15. oKTobEr 2010, büHnE<br />

rEgIE KLauS noacK<br />

Hätte Marlene Dietrich mehr für ihr geliebtes<br />

Deutschland tun können, als sie es als »Captain<br />

Dietrich« an der Front vermochte? Hätte sie<br />

Adolf Hitler verführen sollen? Wäre sie, die<br />

Grande Dame, als einziger Mensch auf der Welt<br />

in der Lage gewesen, den Zweiten Weltkrieg<br />

zu verhindern?<br />

Paris 1987, Avenue Montaigne Nr. 12. Zurückgezogen<br />

in ihrer Wohnung und gefangen in<br />

der eigenen Legende plant ein Weltstar seine<br />

Beerdigung. Marlene Dietrich kramt in ihren<br />

Erinnerungen. Langsam kehren die Bilder und<br />

Zweifel von damals zurück.<br />

Die Alliierten hatten Paris gerade von den<br />

Nazis befreit. Zur Unterhaltung der tapferen<br />

Soldaten gibt die Dietrich am Abend ein Konzert.<br />

Anschließend tritt sie in der Hotelbar des Ritz<br />

spontan im privaten Kreis auf; vor ihren Kollegen<br />

der Truppenbetreuung, ein paar französischen<br />

Freunden und ihrem langjährigen Vertrauten<br />

Ernest Hemingway, der nicht zuletzt für ihren Spitz-<br />

namen »The Kraut« sorgte. Sie singt und er-<br />

zählt von ihren Ängsten, ihren Hoffnungen, ihrer<br />

Wut und ihren Sehnsüchten. Sie berichtet von<br />

den zahlreichen Versuchen der Nazis, sie ›heim<br />

ins Reich‹ zu holen und von ihren ewigen<br />

Zweifeln, ob sie diesem Rufen nicht doch hätte<br />

folgen sollen. Und wie selbstverständlich wird<br />

ein ganzes Zeitalter samt seiner verschiedenen<br />

Protagonisten lebendig.<br />

Unter der musikalischen Leitung des Leipziger<br />

Komponisten und Pianisten Jens-Uwe<br />

Günther schlüpft die Schauspielerin Susanne Bard<br />

mit verblüffender Ähnlichkeit in die Rolle der Diva<br />

und gibt darüber hinaus einen Blick auf die<br />

private Marlene Dietrich frei. Neben den Liedern<br />

der Grande Dame parodiert und interpretiert<br />

die Schauspielerin auch zahlreiche Songs anderer<br />

Künstler.<br />

Es ist grandioses Theater, wenn Susanne Bard Marika<br />

Rökk, Zarah Leander, Rosita Serano und Pola Negri<br />

mit ihren Tonfilm-Schnulzen persifliert […]. Es ist ein<br />

großer Theaterabend über eine Frau, die nicht nur ein<br />

Stück Filmgeschichte geschrieben hat, deren Mythos<br />

wohl immer fortleben wird. Und es ist ein großer Abend<br />

der Susanne Bard.<br />

(Magdeburger Volksstimme, 24.05.2004)<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!