kölsch live - Fan-Projekt
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Dass Daum unter FC-<strong>Fan</strong>s in den 16 Jahren<br />
seiner Abwesenheit immer und immer wieder<br />
als der Wunschkandidat schlechthin gehandelt<br />
wurde, war niemals einzig mit der<br />
Hoff nung auf sportliche Verbesserung verbunden.<br />
Vielmehr erhoff te man sich über den<br />
Multiplikator Daum auch endlich wieder eine<br />
off ensivere Außendarstellung des einst so<br />
stolzen Vereins in der deutschen Fußballöffentlichkeit.<br />
Einzig durch die Personalie des<br />
Trainers fand der 1.FC Köln den Weg zurück<br />
in die erste Liga der Berichterstattung, lange<br />
bevor diese Rückkehr auch auf sportlichem<br />
Wege gelang.<br />
Achse Mondragon - Novakovic<br />
Zieht man nach gut zweieinhalb Jahren<br />
Daum ein sportliches Fazit, so gebietet sich<br />
eine streng ergebnisorientierte Sichtweise.<br />
Der Starcoach selbst verwies regelmäßig auf<br />
die beschränkten Möglichkeiten, innerhalb<br />
derer er zu manövrieren gezwungen war.<br />
Noch zum Abschluss der Bundesligasaison<br />
08/09 betonte Daum, dass seine Mission erfüllt<br />
sei, Aufstieg und Klassenerhalt, punkt.<br />
Insbesondere ist es ihm nach gehörigen<br />
Anlaufschwierigkeiten gelungen, der Truppe<br />
im Geißbock-Dress die mentale Stärke<br />
einzufl ößen, die an den regelmäßig wiederkehrenden<br />
Brennpunkten seiner Kampagne<br />
dringend erforderlich war. Hervorzuheben sei<br />
zunächst der „überlebenswichtige“ Dreier gegen<br />
Hoff enheim im Mai 08, ohne welchen der<br />
Aufstieg und damit möglicherweise auch die<br />
Präsidentschaft Overaths ernsthaft in Gefahr<br />
geraten wären. In der Bundesliga punktete<br />
die Mannschaft regelmäßig in den kritischen<br />
Phasen der Saison. Nach dem Pokal-Aus in<br />
Mainz mit einem der stärksten Spiele gegen<br />
Schalke, in der 89. Minute beim Derby-Sieg in<br />
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE<br />
17<br />
Die Presse hatte er im Griff …<br />
Gladbach, nach einer längeren Durststrecke<br />
mit dem eine gesamte Winterpause befriedenden<br />
Sieg in Bochum und nicht zuletzt mit<br />
dem auf steinzeitliche Weise zusammen gemauerten<br />
Klassenerhalt in Cottbus. Daum bediente<br />
sich im Gegensatz zu Konzepttrainern<br />
wie Rangnick oder Labbadia eher klassischer<br />
Instrumente der Mannschaftspsychologie.<br />
Statt Vertikalpässen und One-Touch-Football<br />
mit den jüngsten Talenten der Region setzte<br />
er auf eine konservative, aber stabile Achse<br />
mit den Polen Mondragon und Novakovic.<br />
Entsprechend bieder und wenig kreativ kam<br />
das Spiel des FC dann häufi g auch daher,<br />
schon in der zweiten Liga schlug man gerne<br />
und regelmäßig lange Bälle über das Mittelfeld<br />
hinweg. Nach dem immer noch etwas<br />
schleierhaften Abgang des Aufstiegshelden<br />
Antar blieben lediglich Broich und Vucicevic<br />
für kreative Lösungen im Angriff sspiel, beide<br />
konnten diese zumindest nicht regelmäßig<br />
bereitstellen. Daums Spielidee zementierte<br />
sich in bestem Ergebnisfußball, geschneidert<br />
in einen eng sitzenden Anzug aus verlässlichen<br />
Weggefährten und pragmatisch eingestellten<br />
Berufsfußballern, die in den entscheidenden<br />
Momenten ihre Chancen nutzten.