kölsch live - Fan-Projekt

Mit den deutschen Torhütern ist es im Moment
eh ein Kreuz. Die Nation hat einfach
zu viele gute. Kein Wunder, dass der Jogi
Löw die Qual der Wahl hat und ständig andere
Jungs nominiert. Und natürlich ist da im
Hintergrund auch noch Jens Lehmann, der
wahrscheinlich immer noch davon ausgeht,
bei der WM 2010 im Tor zu stehen. Wenn man
weiß, wie sehr der Jens sich durch kleine störende
Dinge (Schuhe, Gegenspieler) provozieren
lässt, wäre es interessant zu sehen, wie
lange es dauern würde, bis die dröhnenden
Vuvuzelas ihn zur Weißglut bringen. Wahrscheinlich
wäre ein neuer Karate-Flug in die
Zuschauerränge a la Cantona zu erwarten.
Und deswegen wird das auch nix werden mit
Südafrika 2010, lieber Jens, im Nationalteam
gilt nun „högschte Disziplin“, es sei denn, der
Capitano braucht mal eine ordentliche Backpfeife.
Die lieben Mainzer
Ja, ich bin ganz ehrlich. Ich bin kein Fan des
Gutmenschen Jürgen Klopp, der immer so
lieb in alle Kameras lächelt und diese „so herzliche
und off ene“ Art dermaßen zur Schau
stellt, dass es schon weh tut. Aber in Mainz
haben ihn immer noch alle ganz doll lieb.
Seinen Nachfolger Jörn Andersen hatten die
Mainzer erst auch ganz doll lieb, weil sie anders
als unter Klopp unter ihm wieder in die
ersten Liga aufgestiegen sind. Wobei, off ensichtlich
hatten dann doch nicht alle Mainzer
den Jörn lieb. Die Spieler hat er zu sehr
geärgert, Fotos aus dem Spind entfernen
lassen und zu hart trainiert wurde auch. Und
da musste er natürlich weg um durch den
sympathischen A-Jugend-Trainer ersetzt zu
werden. Das Ganze ist manchmal schon komisch.
Beim FC Schalke 04 wird der neue Trai-
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ner Felix Magath frenetisch gefeiert, wenn im
Training die Spieler kotzen, in Mainz wird der
Trainer auf Wunsch der Mannschaft gefeuert.
Und es ist noch nicht einmal klar, ob irgendein
Spieler gekotzt hat. Aber das ist auch egal,
in den Medien sind die Mainzer trotzdem
weiter „everybodies darling“, weil sie die großen
Bayern geschlagen haben, obwohl das
zuletzt vielen Vereinen gelungen ist.
In Leverkusen haben sie jetzt ein neues Stadion.
Nein, ganz neu ist es natülich nicht, aber
wenigstens richtig teuer. Für gut 8.000 Plätze
mehr hat das Werk 70 Millionen Euro ausgegeben.
Hochgerechnet kostet also jeder
neue Platz 8.750 Euro. Das wird sich natürlich
schnell über die Eintrittskarten amortisieren,
wenn das Stadions stets voll ist. Und da ist
der off ensichtliche kleine Denkfehler beim
geliebten Nachbar. Zusätzliche Zuschauer
bekommt man natürlich nur, wenn man auch
zusätzliche Freikarten zu den ohnehin regelmäßig
unters Volk gestreuten ausgibt. Und
selbst dann muss man erst mal Abnehmer
fi nden. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wann
das Stadion wirklich erstmalig ausverkauft
bzw. voll ist.
Richtige Fußball-Fans
Mag Leverkusen mittlerweile zumindest einen
gewissen Zuschauerstamm haben, so
sind die künstlichen Vereine aus Wolfsburg
und Hoff enheim in dieser Richtung wirklich
einzigartig. Erkaufter sportlicher Erfolg von
VW und SAP mag ja etwas Tolles sein, aber
zur Auswärtsfahrt motiviert sie die „Fans“ dieser
Vereine nicht gerade. In Köln beim ersten
Auswärtsspiel waren gerade mal 600 Wolfsburger
Zuschauer, in Leverkusen noch weniger
Hoff enheimer.