kölsch live - Fan-Projekt

immer gute Plätze, aber da saß man dann
manchmal irgendwo, wo man meinte, dass
der Platz eine Wölbung hat, die Erdkrümmung.
(lacht)
kl: Viele aus der älteren Generation schwärmen
aber auch noch von der alten Radrennbahn.
Niedecken: Ja, die Radrennbahn hab ich
auch noch miterlebt. Die Zeit in der Radrennbahn
war sehr schön. Damals hab ich noch
studiert und dann sind wir los und haben einen
Samstag Fortuna geguckt und am anderen
Samstag den FC. Es war immer ein Spiel
in der Radrennbahn. Der Spieltag war auch
noch zusammenhängend. Diese Scheiße
heute mit dem „Salami-Spieltag“ ist ja grauenhaft,
das macht mich wahnsinnig. Bei der Radrennbahn
war auch alles sehr dicht. Was man
da für Kommentare hören konnte, wenn alles
still war. Ich bekenn mich dazu, dass ich ein
Fußballromantiker bin. Ich gehe da deshalb
hin, weil mein Herz dran hängt. Ich brauche
kein Fußballverein der Erfolg hat. Wer braucht
den so eine langweilige englische Liga, in der
es vier Vereine gibt, die es unter sich ausmachen
und der Rest ist „Punktelieferant“ oder
die spanischen Vereine, welche mit Geld umherschmeißen,
obwohl sie es gar nicht haben.
kl: Dem FC wurde jahrelang vorgehalten kein
Geld ausgegeben zu haben. Macht der FC mit
Podolski oder Maniche den richtigen Schritt?
Niedecken: Diese Schritte machen meiner
Meinung aber nur dann Sinn, wenn der Trainer
etwas Entscheidendes tut. Das mein ich
aber nicht erst seitdem Daum weg ist. Er mag
zwar ein Fachmann sein, aber davon hab ich
nur wenig gemerkt. Der Aufstieg von Nürnberg
ist für mein „Fußballromantikerherz“
etwas Wunderbares oder man schaue sich
FAN-MAGAZIN KÖLSCHLIVE
Niedecken im Gespräch mit kölsch live.
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andere Vereine an, welche mit einer jungen
Mannschaft es nach vorne geschaff t haben.
Vor so etwas habe ich Respekt!
kl: Was hältst du von Lukas Podolski?
Niedecken: Der Junge will wirklich nur Fußball
spielen! Ich kenn ihn ja ein bisschen. Er
hat das Herz wirklich an der richtigen Stelle.
Er fühlt sich in Köln wohl, das ist sein Verein
und da steckt sein Herz. Das ist schön, dass
wir in dieser Zeit so etwas auch haben. Ich
hab einige Dinge mit Podolski erlebt, wo ich
sagen kann, dass der Kerl echt „straight“ ist.
Ein Beispiel: Matthias Scherz hatte Geburtstag
und da haben wir in Köln bei einem Italiener
gefeiert und von der Mannschaft damals war
kein einziger Spieler da. Und Poldi kam extra
aus München angefahren, alleine mit dem
Auto. Ich hatte fast Tränen in den Augen, einfach
unfassbar. Das hab ich ihm hoch angerechnet.
kl: Hat Podolski diese Saison nicht vielleicht
sogar zu viel Druck?
Niedecken: Das muss er können und das
kann er auch, da er mental sehr stark ist. Er
weiß was er kann und er glaubt an sich. Er
fängt an auf dem Platz ein bisschen härter
zu sein. Das muss er auch, er kann nicht immer
als der „Nette“ durchgehen. Das mussten
einige lernen. Ich bin absolut guter Dinge!