kölsch live - Fan-Projekt

36 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > MIESE ANSTOSSZEITEN
„Samstags gehört Vati mir“
– Und uns der FC!
Das Fan-Projekt sponsert Auswärtsfahrten und Daniel Neuhöfer freut sich
„Samstags gehört Vati mir“, forderte einst der Deutsche Gewerkschaftsbund, um die
5-Tage-Woche mit 40 Stunden Arbeitszeit durchzusetzen. Nun ist er an der Zeit, diesen
Slogan wieder zu bemühen. Allerdings geht es in Zeiten von Kurzarbeit weniger um
den Samstag als freien Arbeitstag, sondern eher um den Samstag als Festtag der Fußballfans.
Die 40-Stunden-Bundesliga-Woche aufgrund zerstückelter Spieltage gilt es zu
verhindern: „Samstags gehört der FC uns!“ Spielt der FC freitags oder sonntags, gibt es
lange Gesichter. Daher verteilt das Fan-Projekt bei jedem Spiel, das nicht samstags um
halb vier stattfi ndet, Trostpfl aster im Wert von 5 Euro an jeden Mitfahrer im Fanbus.
Mit Saisonbeginn wurde der Bundesligaspieltag
noch weiter zerstückelt. Der FC kann
an drei Wochentagen zu fünf verschiedenen
Anstoßzeiten antreten. Geht es sonntags
oder gar freitags in die Fremde, ist dies
mit reichlich Entbehrungen für die treuen
Auswärtsfans verbunden. Oftmals müssen
Urlaubstage geopfert werden. Dem Fan-
Projekt ist dies bewusst. Daher möchte es
die „Treuesten der Treuen“ in der aktuellen
Spielzeit besonders unterstützen. Jedes Mitglied,
das im Fan-Projekt-Bus zu einem Auswärtsspiel
reist, das nicht samstags um 15.30
Uhr stattfi ndet, erhält seine Fahrkarte für
Gemeinschaftserlebnis Fan-Bus. Ab jetzt gemeinsam sparen!
5 Euro unter dem Einkaufspreis. Das Trostpfl
aster für Fan-Projekt-Mitglieder – günstiger
geht’s nimmer! Erstmals konnten die
Mitfahrer zum Sonntagsspiel nach Hamburg
in den Genuss dieser Subvention kommen.
„Wenn die DFL von ‚Fans‘ spricht, meint sie
TV-Konsumenten“
Seit Jahren ist die Thematik rund um die
Anstoßzeiten fester Bestandteil der nationalen
und internationalen fußballpolitischen
Diskussionen. Unter anderem beteiligt sich
„Unsere Kurve“, die deutschlandweite Interessengemeineschaft
der Fanorganisationen,
lebhaft an der Debatte. So äußerte sich
Matthias Scheurer von der Fan- und Förderabteilung
der Frankfurter Eintracht bereits
Ende 2008 in einem Interview mit der FAZ
sehr kritisch gegenüber dem seit dieser Saison
praktizierten Anstoßzeitenmodell in den
beiden obersten deutschen Fußballligen. Er
monierte, dass inzwischen die Wochenenden
für Fans kaum noch planbar seien, da die genauen
Spielansetzungen oftmals nur kurze