kölsch live - Fan-Projekt
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30 KÖLSCH LIVE – MAGAZIN > MARKRANSTÄDT IST ERST DER ANFANG<br />
Markranstädt ist erst der Anfang<br />
Bastian Hoyer sieht das Ende für „50+1“ gekommen<br />
Auf einen Zeitraum von 100 Jahren sei<br />
nach Aussage vom Fußballabteilungsleiter<br />
des österreichischen Brausehersteller<br />
Red Bull das Engagement im Großraum<br />
Leipzig ausgelegt. Beiläufi g wurde noch<br />
erwähnt, dass Mitglieder von nun ab kein<br />
Mitspracherecht mehr haben werden. Der<br />
Vereinsfußball ist im nächsten Level angekommen.<br />
Da, wo Vereinsübernahmen<br />
durch profi torientierte Investoren möglich<br />
sind.<br />
In den 1960er Jahren bestand der sogenannte<br />
„Rest von Leipzig“ aus denjenigen Spielern,<br />
die nicht zu Lok delegiert wurden und stattdessen<br />
bei Chemie ihre sportliche Heimat<br />
fanden und unter ihrem legendären Trainer<br />
Alfred Kunze 1963 überraschend DDR-Meister<br />
wurden. Gut möglich, dass in wenigen Jahren<br />
beide Vereine zusammen den fußballerischen<br />
Rest der Messestadt bilden werden. Wenn RB<br />
Leipzigs Geldgeber tatsächlich Ernst macht,<br />
bleiben vom Kuchen, den die zwei Traditionsklubs<br />
stets untereinander aufteilten nur mehr<br />
ein paar Krümel für beide übrig.<br />
Kleiner Klub sucht potenten Investor<br />
Eigentlich wollte Red Bull nach eigenen<br />
Vorgaben bereits in zwei Jahren mit einem<br />
umgekrempelten FC Sachsen in Leipzig<br />
Bundesligafußball anbieten. Doch weil die-<br />
ses Vorhaben auf vehementen Widerstand<br />
seitens der Anhängerschaft stieß, dürfte die<br />
Freude in der Konzernzentrale über die Einstiegsmöglichkeit<br />
beim beschaulichen Umlandverein<br />
SSV Markranstädt umso größer<br />
gewesen sein. Dabei brauchte man noch<br />
nicht einmal große Überzeugungsarbeit leisten,<br />
denn die Initiative ergriff Markranstädts<br />
Manager persönlich. Somit ist das Sportimperium<br />
des Firmengründers Dietrich Mateschitz<br />
ab sofort im Besitz des fehlenden Steinchens<br />
einer weltweiten Wertschöpfungskette zu<br />
der neben Fußball, Formel 1 und diverse vermeintliche<br />
Trendsportarten zählen. Bislang<br />
fehlte eben lediglich die Präsenz in einer der<br />
fünf europäischen Spitzenklassen. Da ist der<br />
RasenBallsport Leipzig zwar noch nicht angekommen,<br />
aber mit nahezu unbegrenzten<br />
fi nanziellen Mitteln und der Sicherung der<br />
Stimmenmehrheit soll es dabei nicht lange<br />
bleiben. So waren bei der Gründerversammlung<br />
die anwesenden Personen allesamt Angestellte<br />
oder enge Vertraute des Konzerns,<br />
darunter auch der Geschäftsführer von RB<br />
Salzburg. Bei soviel Deckungsgleichheit dürften<br />
künftige Entscheidungen einstimmig abgenickt<br />
werden. Einzig bei der Wunschbesetzung<br />
des neuen Vereinspräsidenten gibt es<br />
Schwierigkeiten, denn als lizenzierter Spielervermittler<br />
darf Andreas Sadlo diesen Posten<br />
nicht bekleiden.