kölsch live - Fan-Projekt

6 THEMA > MONDYS BRANDREDE
Er kann auch entspannen.
ganz eingängig formuliert, können aber keinesfalls
als plumpe Verteidigung gegen Kritik
aufgefasst werden. Das grenzt schon an eine
Frage nach dem Mittagessen als Antwort auf
ein Bekenntnis zur gleichgeschlechtlichen
Liebe eines Sohnes gegenüber seinem bürgerlichen
Elternhaus.
Wenn also bei Zeitung X ähnliche Mechanismen
wie bei eingangs erwähnten Müttern
greifen, und diese bei letzteren auf ein
inneres Verlangen zurückzuführen sind, das
eigen Fleisch und Blut unter allen Bedingungen,
notfalls gegen besseres Wissen, zu
jeder Zeit im besten Licht wahrzunehmen,
welche emotionale Bindung unterhält dann
die Zeitung zum Verein? Jedenfalls nicht die
einer liebenden Mutter zu ihrem Kind. Denn
selbst die strengste Erziehungsberechtigte
wird wissen, dass unter ständiger Kritik und
Schwarzmalerei kein noch so stattliches Kind
gedeihen kann. Zugegeben, der 1. FC Köln ist
seit einigen Jahren in einem sehr schwierigen
Alter und versucht nicht selten, aber immer
ohne Vorsatz, es einem schwer zu machen,
ihn zu lieben. Aber wahre Liebe ist keine Entscheidung,
die getroff en werden kann, sie ist
ein irrationales Gefühl, das einem, wenn man
es erst einmal uneingeschränkt zulässt, ermöglicht,
über alle Makel und Unzulänglichkeiten
hinwegzusehen.
An einem Strang ziehen
Zeitung X sollte sich ein für allemal entscheiden,
ob sie weiterhin Unruhe stiften, den
Verein entmutigen und ihm somit schaden
möchte, oder ob sie ihm helfen will, wieder zu
dem kräftigen Burschen zu gesunden, an den
wir uns in unseren sentimentalsten Momenten
zurückerinnern. Will sie weiterhin gegen
oder auch einmal für die große Liebe vieler
tausend Menschen in Köln und dem Rest der
Welt arbeiten? Für oder gegen den 1. FC Köln,
über den Mondragón sagte: „I think after the
dom it‘s the most important thing that we
have in this city.“ Also fast so wichtig, wie sich
Zeitung X selber nimmt.