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Zu den Aufgaben der deutschen Friedensbewegung beim ... - DSS

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wur<strong>den</strong>, welche <strong>der</strong> USA-Imperialismus errichten will und zu <strong>der</strong> sich auch<br />

die herrschen<strong>den</strong> Kreise Deutschlands bekennen. Ich meine <strong>den</strong> Golfkrieg II<br />

und <strong>den</strong> NATO-Krieg gegen Jugoslawien. Den ersten hat Deutschland gutgeheißen<br />

und auch maßgeblich bezahlt, im zweiten war es auch militärisch<br />

Kriegspartei.<br />

<strong>Zu</strong>r Beurteilung des politischen Charakters bei<strong>der</strong> Kriege halte ich die Beantwortung<br />

<strong>der</strong> Frage für entschei<strong>den</strong>d, welche tatsächliche Bedeutung die offiziellen<br />

Kriegsgründe (Beendigung <strong>der</strong> Aggression des Irak gegen Kuwait bzw.<br />

Verteidigung <strong>der</strong> Menschenrechte <strong>der</strong> albanischen Kosovaren) hatten und<br />

welches Gewicht demgegenüber das Streben <strong>der</strong> USA und ihrer NATO-<br />

Verbündeten zur Durchsetzung einer ihren spezifischen ökonomischen und<br />

geostrategischen Interessen entsprechen<strong>den</strong>, nicht mehr durch die UNO-<br />

Charta geregelten, neuen Weltordnung für <strong>den</strong> Übergang zum Krieg hatte.<br />

Es spricht sehr viel dafür, daß das Hauptziel bei<strong>der</strong> Kriege seitens <strong>der</strong> USA<br />

darin bestand, faktisch allen an<strong>der</strong>en Staaten vorzuführen, was ihnen passiert,<br />

wenn sie sich <strong>der</strong> nunmehr einzigen Weltmacht nicht unterordnen. Die geostrategische<br />

Zielsetzung des angeblich für die Menschenrechte <strong>der</strong> Kosovo-<br />

Albaner geführten Angriffskrieges <strong>der</strong> NATO gegen Jugoslawien markierte<br />

Robert E. Hunter, Chefberater <strong>der</strong> RAND Corporation auf dem Höhepunkt<br />

des Krieges, als er sich am 21. April 1999 in <strong>der</strong> Washington Post unter dem<br />

Thema Clinton-Doktrin dahingehend äußerte, <strong>der</strong> Kosovo sei „das Tor zu<br />

Bereichen intensiven westlichen Interesses: arabisch-israelischer Konflikt, Irak<br />

und Iran, Afghanistan, Kaspisches Meer und Transkaukasien. Stabilität in<br />

Südosteuropa muß ein Vorläufer für <strong>den</strong> Schutz westlicher Interessen und<br />

<strong>den</strong> Abbau von Bedrohungen von weiter ostwärts her sein.“ 18<br />

Die Herausgeber des Frie<strong>den</strong>sgutachten 1999 klassifizieren diese Vorgehensweise<br />

zu Recht als Übergang vom Völkerrecht zum Faustrecht und begrün<strong>den</strong><br />

das am Beispiel <strong>der</strong> NATO-Aggression gegen Jugoslawien folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Die bloße Einschüchterung hatte die beabsichtigte Wirkung verfehlt.<br />

Doch die Drohungen führten in eine Glaubwürdigkeitsfalle: Die NATO<br />

schritt von Ultimatum zu Ultimatum, bis sie ohne Gesichtsverlust nicht mehr<br />

an<strong>der</strong>s konnte, als zur Gewalt zu greifen. Die Unbe<strong>den</strong>klichkeit, mit <strong>der</strong> sich<br />

die Atlantische Allianz am 24. März 1999 über geltendes Völkerrecht hinwegsetzte,<br />

markiert eine Zäsur. Ihrem Bombenkrieg fehlen das Mandat des UN-<br />

18 Nach M. Weißbecker, Ohne Not kein Gebot, in: Neues Deutschland, Berlin, vom<br />

16<br />

30/31.10.1999, S. 12.

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