30.08.2013 Aufrufe

Zu den Aufgaben der deutschen Friedensbewegung beim ... - DSS

Zu den Aufgaben der deutschen Friedensbewegung beim ... - DSS

Zu den Aufgaben der deutschen Friedensbewegung beim ... - DSS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Operationsplanes einschließlich entsprechen<strong>der</strong> NATO-Einsatzregeln und<br />

NATO-Führungsstrukturen“ erfolgen kann.<br />

Es gab also auch in Deutschland ein planmäßiges jahrelanges <strong>Zu</strong>sammenwirken<br />

hoher und höchster Gremien in Politik, Justiz und Militär zur Vorbereitung<br />

eines Angriffskrieges und damit einen eklatanten Bruchs des gelten<strong>den</strong><br />

Völkerrechts und des Grundgesetzes. Damit ordnete sich die herrschende<br />

Klasse Deutschlands willig jener Position <strong>der</strong> USA unter, die <strong>der</strong> Staatssekretär<br />

im US-Außenministerium, Thomas Pickering, am 10. Februar 1999 vor<br />

<strong>der</strong> US-Militärakademie in West Point in die Worte gefaßt hatte: „Wür<strong>den</strong> wir<br />

uns darauf beschränken, nur mit ausdrücklicher <strong>Zu</strong>stimmung des Sicherheitsrates<br />

zu handeln, räumten wir Rußland und China praktisch ein Vetorecht gegen<br />

alle NATO-Aktionen ein. Das ist inakzeptabel.“ 22<br />

Da die NATO mit ihrer Aggression in eine bestehende reale Bürgerkriegssituation<br />

eingegriffen hat, kann es für die Entwicklung realistischer Verfahren<br />

präventiver und friedlicher Konfliktlösung nicht wichtig genug genommen<br />

wer<strong>den</strong>, all jene von <strong>der</strong> OSZE in Jugoslawien vor <strong>der</strong> Intervention <strong>der</strong><br />

NATO unternommenen Versuche einer Deeskalierung und friedlichen Konfliktlösung<br />

genau zu dokumentieren, die durch die Kriegführung <strong>der</strong> NATO<br />

barsch unterbrochen wur<strong>den</strong>, ehe sie Erfolge zeitigen konnten.<br />

Daß es zum Krieg gegen Jugoslawien gekommen ist, führte <strong>der</strong> Vizepräsi<strong>den</strong>t<br />

<strong>der</strong> Parlamentarischen Versammlung <strong>der</strong> OSZE und CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

Willy Wimmer darauf zurück, daß vor allem die USA und Großbritannien<br />

„kein Interesse am Erfolg <strong>der</strong> OSZE“ im Kosovo gehabt haben.<br />

<strong>Zu</strong>gleich betonte er, OSZE-Beobachter hätten eindeutig festgestellt, daß 1998<br />

„die jugoslawische Seite nach <strong>den</strong> Oktober-Vereinbarungen sich an diese<br />

auch gehalten hat. Und daß hingegen die UCK systematisch diese unterlaufen<br />

hat.“ 23<br />

Schließlich hat <strong>der</strong> Militärberater bei <strong>der</strong> <strong>deutschen</strong> OSZE-Vertretung in<br />

Wien, Brigadegeneral <strong>der</strong> Bundeswehr a.D. Heinz Loquai, präzise nachgewiesen,<br />

„daß durchaus Möglichkeiten für eine friedliche Lösung des Kosovo-<br />

Konfliktes bestan<strong>den</strong>“, weil die Belgra<strong>der</strong> Führung dazu nachweisbar bereit<br />

war, doch wäre es dazu „erfor<strong>der</strong>lich gewesen, auch die Kosovo-Albaner auf<br />

diesen Weg zu bringen o<strong>der</strong> zu zwingen.“ 24 Doch dazu waren, wie Loquai<br />

22 junge Welt, Berlin, vom 10.02.1999, S. 11.<br />

23 W. Wimmer, War <strong>der</strong> NATO-Angriff ein Fehler?, in: junge Welt, Berlin, vom 26.03.1999, S. 2.<br />

24 H. Loquai: Die OSZE-Mission im Kosovo - eine ungenutzte Frie<strong>den</strong>schance?, in: Blätter für<br />

deutsche und internationale Politik, Bonn, Nr. 09/1999, S. 1125.<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!