Zu den Aufgaben der deutschen Friedensbewegung beim ... - DSS
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daß die Streitkräfte und die Rüstungskonzerne über die Dinge entschei<strong>den</strong><br />
und <strong>den</strong> Kongreß und die Öffentlichkeit danach unterrichten.“ 17<br />
Es dauerte lange, bis die erste Warnung des US-Präsi<strong>den</strong>ten D. Eisenhower,<br />
selbst Fünf-Sterne-General, von 1961 von <strong>der</strong> Wissenschaft aufgegriffen<br />
wurde. In seiner Abschiedsrede erklärte <strong>der</strong> Präsi<strong>den</strong>t: „... müssen wir beson<strong>der</strong>s<br />
vor einem - gewollten o<strong>der</strong> ungewollten - übermäßigen Einfluß des Militärisch-industriellen<br />
Komplexes auf <strong>der</strong> Hut sein. Die Möglichkeit eines unheilvollen<br />
Ansteigens falsch plazierter Macht existiert und wird auch in <strong>Zu</strong>kunft<br />
existieren.“ 18 Die Gewichtsverlagerung zu <strong>den</strong> demokratisch nicht legitimierten<br />
Machtinhabern ist deutlich. Abhelfende Reaktionen blieben aus.<br />
Der ehemalige Präsi<strong>den</strong>tenberater R. E. Lapp belegt in seinem Buch Kultur<br />
auf Waffen gebaut, daß <strong>der</strong> MIK wie ein Krebsgeschwür in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
<strong>der</strong> USA wuchert und daß viele Parlamentarier in Gebieten mit voluminösen<br />
Rüstungskonzernen von diesen völlig abhängig sind. 19 Die Fülle sicherheitspolitischer<br />
Fehlentscheidungen des MIK präsentiert auch <strong>der</strong> Ex-<br />
Präsi<strong>den</strong>tenberater R. J. Barnet in seinem Buch Der amerikanische Rüstungswahn.<br />
Auch er zeigt <strong>den</strong> parasitären Charakter des MIK <strong>der</strong> USA. 20<br />
Ein parasitäres Machtkartell ist auch in <strong>der</strong> BRD wirksam<br />
Der Einfluß des MIK <strong>der</strong> NATO-Staaten, vor allem <strong>der</strong> <strong>der</strong> USA, ist auch<br />
nach <strong>der</strong> Epochenwende von 1990 keineswegs geschrumpft, obwohl er ein<br />
Produkt des Kalten Krieges war. Dies zeigt, daß <strong>der</strong> MIK die Feinde, die er<br />
zur Rechtfertigung seiner unkontrollierten Macht und seiner laufen<strong>den</strong> Rüstungseskalation<br />
braucht, stets neu hervorbringt. Wenn <strong>der</strong> bisherige Feind<br />
verschwindet, muß ein neuer her, ob er Feind sein will o<strong>der</strong> nicht. 21<br />
Auf deutschem Bo<strong>den</strong> zeigten sich Vorläufer des MIK bereits im I. Weltkrieg;<br />
deutlicher noch im faschistischen Deutschland. Aber erst 1970 initiierte <strong>der</strong><br />
damalige Bundesminister H. Schmidt <strong>den</strong> Arbeitskreis Rüstungswirtschaft,<br />
<strong>der</strong> sich auf <strong>der</strong> Basis einer hochentwickelten Produktivkraftentfaltung, finanzkapitalistischer<br />
Konzentration und enger <strong>Zu</strong>sammenarbeit <strong>der</strong> beteiligten<br />
17 J. K .Galbraith, Wie man Generale bändigt, Hamburg 1970, S. 33; 41; 85.<br />
18<br />
Zitiert nach R. E. Lapp, Kultur auf Waffen gebaut, Hamburg 1969, S. 17; R. J. Barnet, Der amerikanische<br />
Rüstungswahn, Hamburg 1971, S. 12.<br />
19<br />
Wie Fußnote 20. Im Vorwort schil<strong>der</strong>t R. Jungk Wesentliches zum Entstehen des MIK <strong>der</strong><br />
USA.<br />
20<br />
Vgl. R. J. Barnet, a.a.O.<br />
21<br />
Vgl. HSFK, Feindbil<strong>der</strong>, Frankfurt a.M. 1975; D. Senghaas, a.a.O., S.78 ff.<br />
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