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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Der junge Händel: Ölgemälde, unsigniert, aus<br />

dem Umkreis von Thomas Hudson, 18. Jahrhundert<br />

Rechte: Händel-Haus Halle/Horst Fechner<br />

scheute die hohen <strong>Ausgabe</strong>n, die eine<br />

Wiederbelebung des Opernbetriebes<br />

verursachen würde. So reiste Händel<br />

Anfang März 1710 erst einmal über<br />

Düsseldorf nach London.<br />

Düsseldorf<br />

In Düsseldorf regierte Johann Wilhelm<br />

von der Pfalz (als Jan Wellem<br />

heute noch volkstümlich). Er übernahm<br />

von seinem Vater 1679 (zunächst als<br />

Prinzregent und nach dessen Tod 1690<br />

als regierender Kurfürst) in Düsseldorf<br />

einen international verflochtenen Hof<br />

mit glänzender Hofhaltung und Pflege<br />

der Musik. Nach dem Tode seiner ersten<br />

Gemahlin heiratete er 1691 Anna<br />

Maria Louisa de Medici, eine Schwester<br />

der Prinzen von Toscana, aus Florenz.<br />

Unter ihrem Einfluss wurde die<br />

Pflege der Künste noch weiter gesteigert.<br />

Jan Wellem schuf eine großartige<br />

Gemäldegalerie, und auch die Musik<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

fand an seinem Hofe eine ausgezeichnete<br />

Pflegestätte. 1696 erhielt die Stadt<br />

Düsseldorf ein prunkvolles Opernhaus,<br />

für das bedeutende Komponisten, Solistinnen<br />

und Solisten sowie gute Musiker<br />

gewonnen werden konnten. Welche<br />

hohen Gehälter der Fürst seinen<br />

Künstlern zahlte, kann an den großen<br />

Häusern abgelesen werden, die sich<br />

diese in der Stadt bauten.<br />

Händel, der von Steffani wiederum<br />

wärmstens empfohlen und von der<br />

Kurfürstin aufgrund der Empfehlung ihres<br />

Bruders, bei dem Händel in Italien<br />

gewohnt hatte, bereits erwartet wurde,<br />

fand in Düsseldorf eine herzliche<br />

Aufnahme. In Briefen an die fürstliche<br />

Verwandtschaft in Italien, zeigten sich<br />

die Kurfürstin und auch Jan Wellem<br />

angetan von dem Cembalospieler und<br />

Komponisten Georg Friedrich Händel.<br />

Der Kurfürst war allerdings enttäuscht,<br />

dass Händel schon in Hannover einen<br />

Dienst angenommen hatte. Es entstand<br />

aber der Plan, dass Händel für die Düsseldorfer<br />

Residenz eine Oper komponieren<br />

sollte. Dieses Vorhaben wurde<br />

jedoch nie ausgeführt. Als Händel vermutlich<br />

Ende November 1710 nach<br />

London weiterreisen wollte, erhielt er<br />

einen wertvollen silbernen Tafelaufsatz<br />

als Geschenk und wurde gnädig entlassen.<br />

Ob und was Händel im Jahre 1710<br />

in Hannover und Düsseldorf an Neuem<br />

komponierte, bleibt im Dunkeln. Vielleicht<br />

genügte es den fürstlichen Mäzenen<br />

ja, wenn er sie auf Cembalo und<br />

Orgel mit seinem außergewöhnlichen<br />

Können unterhielt.<br />

Händel war noch zweimal in Düsseldorf.<br />

Bald schon, im Juni 17<strong>11</strong> nach<br />

Ende der Londoner Opernsaison, kam<br />

17

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