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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Das Händelhaus in London, Lower Brook Street<br />

57, heute 25. Händel lebte hier ab 1723 bis zu<br />

seinem Tode. Foto Internet.<br />

anonym überliefert worden. Aber was<br />

wissen wir wirklich von dem Menschen,<br />

der hinter der klingenden Pracht seiner<br />

Musik, den überlieferten Anekdoten<br />

und den Dokumenten seines öffentlichen<br />

Auftretens steht? Gerne wüssten<br />

wir etwas über sein Privatleben, seine<br />

Weltanschauung, sein Urteil über Zeitgeschehen<br />

und Zeitgenossen und sonst<br />

über seine Ansichten und Meinungen. 26<br />

Nichts ist möglich, Privatleben unbekannt.<br />

Händel hat außer Noten kaum<br />

schriftliche Aufzeichnung hinterlassen.<br />

„Ich führe kein Tagebuch, ich lebe“ soll<br />

er einmal gesagt haben. Es gibt keine<br />

intimen Billette, keine verräterischen<br />

Notizen. Seine Handvoll Briefe sind<br />

meist formell, geschäftlich. Es scheint,<br />

als wolle der große Komponist im Be-<br />

26 Binder Seite 9<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

wusstsein der Nachwelt nur in seinen<br />

Werken erhalten bleiben. Machen wir<br />

uns doch auf Spur, um zu erfahren,<br />

was die zugänglichen Quellen über den<br />

Menschen Händel widerspiegeln.<br />

Sein musikalisches Genie ist unbestritten.<br />

Wie schon hier und da angeklungen,<br />

verfügte er über andere<br />

Eigenschaften, die seine Karriere und<br />

sein Auskommen beförderten.<br />

Händel und das Geld<br />

Seine Anstellung mit 17 Jahren als<br />

Domorganist in Halle machte ihn schon<br />

früh finanziell unabhängig. Er verbesserte<br />

seine Einkünfte durch Vermietung<br />

seiner Dienstwohnung. Sein Geld hielt<br />

er zusammen und konnte so ohne direkte<br />

finanzielle Protektion als freier<br />

Mann seine freiberufliche Musikerlaufbahn<br />

in Hamburg beginnen. Das Geld<br />

für seine fast vierjährige Italienreise<br />

sparte er in Hamburg zusammen und<br />

konnte so das Anerbieten adliger Mäzene,<br />

die Fahrt und den Aufenthalt zu<br />

finanzieren, ausschlagen. Später in<br />

London wirtschaftete er umsichtig. Er<br />

verlor zwar (wahrscheinlich viel) Geld<br />

durch die Pleiten seiner Opernunternehmen<br />

und schlechten Besuch seiner<br />

Konzerte, einmal auch bei einer Börsenspekulation,<br />

aber nie stand er vor<br />

einem persönlichen finanziellen Ruin.<br />

Sein Haus in der Lower Brookstreet war<br />

nicht auf barocke Ausschweifungen abgestellt,<br />

sondern genügte gerade zu einer<br />

angemessenen Wirtschaftsführung<br />

und Wohnung.<br />

29

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