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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Gott und glaubten ihm und seinem<br />

) 40<br />

Knecht Mose (2. Mose 14, 31.<br />

Musikalisch besteht der 2. Teil hauptsächlich<br />

aus achtstimmigen Doppelchören<br />

und zwei einleitenden Tenor-<br />

Rezitativen. Nur die Froschplage wurde<br />

als Alt-Arie ausgeführt. Teil 2 enthält die<br />

dramatischen Höhepunkte des Werkes.<br />

Die verschiedenen Plagen werden tonmalerisch<br />

ausgedeutet.<br />

Der 3. Teil (Moses Song / Moses Lobgesang)<br />

ist inhaltlich eine Nachdichtung<br />

von 2. Mose 15, 1 – 21: Moses und die<br />

Kinder Israels singen dem Herrn dies<br />

Lied. Dann folgt ein Lob-, Dank- und<br />

Bittgesang mit Arien, Duetten und Chören<br />

in einer Vielfalt von Kompositionstechniken<br />

und Chor-Stilen.<br />

42<br />

Uraufführung<br />

In dieser Form hatte das Werk am 4.<br />

April 1739 im Kings Theatre am Londoner<br />

Haymarket - einem früheren von<br />

Händel bespielten Opernhaus - Premiere.<br />

Wahrscheinlich spielte Händel<br />

zwischen den Akten u. a. sein kurz zuvor<br />

fertiggestelltes Orgelkonzert F-Dur<br />

„The Cuckoo and the Nigthingale“. In<br />

dieser ersten Saison wurde das Werk<br />

am <strong>11</strong>. und 17. April 1739 und am 1.<br />

April 1740 wiederholt.<br />

Das Publikum nahm das Werk verhalten<br />

auf; es war die vielen Chorsätze<br />

nicht gewohnt und es fehlte ihm<br />

das szenische Auftreten individueller<br />

Charaktere zu seiner Unterhaltung. So<br />

blieb das Werk zunächst einmal liegen,<br />

bis Händel es für die Saison 1756/57<br />

wieder hervorholte.<br />

40 Siehe Textkasten auf Seite 41<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

Der mäßige Erfolg der Uraufführung<br />

am 4.4.1739 bewog Händel, schon für<br />

die beiden folgenden Aufführungen am<br />

<strong>11</strong>. und 17.4 1739 Änderungen vorzunehmen.<br />

Er kürzte oder strich Chöre<br />

und fügte für die Sopranistin vier Arien<br />

ein. Für die vier Aufführungen im Jahre<br />

1756, 1757 und 1758 wurde das Oratorium<br />

überarbeitet. Händel führte es mit<br />

einem ganz anderen ersten Teil auf, der<br />

fast nur aus Soloarien nach Sätzen aus<br />

„Solomon“, dem „Peace Anthem“ und<br />

dem „Occasional Oratorio“ zusammengestellt<br />

wurde. Der Chor hat in diesem<br />

neuen Teil I nur eine von insgesamt<br />

zwölf Nummern und begleitet die Solisten<br />

bei zwei Nummern. In den Teilen II<br />

und III wurden Chöre gekürzt oder weggelassen<br />

und Arien aus anderen Oratorien<br />

eingefügt. 41<br />

Händel dirigierte bei der Uraufführung<br />

aus einer Partitur, bei der der 1.<br />

Teil ausgespart war. Den ersten Teil dirigierte<br />

er wahrscheinlich aus der Originalpartitur<br />

des wiederverwendeten Funeral<br />

Anthems. Die Orchesterstimmen<br />

ließ er aber komplett schreiben von Teil<br />

1 bis Teil 3, so dass es sich bei „Israel<br />

in Egypt“ zweifelsfrei um ein dreiteiliges<br />

Werk handelt, zumal er über den<br />

Beginn des 2. Teils im Autograph vermerkt:<br />

„Part 2“. Bei der Wiederaufnahme<br />

des Werkes im Konzertleben des<br />

19. Jahrhunderts gingen die Editionen<br />

lediglich von der Direktionspartitur aus<br />

und erklärten Händels Nummerierung<br />

im Autograph zu einem Schreibfehler.<br />

Deshalb gaben die Verlage Händels<br />

Werk als zweiteiliges Oratorium heraus.<br />

42<br />

41 Annette Landgraf, im Vorwort zum Klavierauszug<br />

„Israel in Egypt“ HWV 54 bei Bärenreiter,<br />

Halle, Dezember 1999, BA406390a<br />

42 Aus dem Programmheft einer Aufführung des

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