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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Öffentlichkeit vor seinem Tode am 14.<br />

April 1759.<br />

Händel führte ab 1750 den „Messiah“<br />

auch weiterhin in Konzerten in Theatern<br />

auf. Merkwürdigerweise gab es dagegen<br />

seit der Aufführung in einem „geweihten<br />

Raum“ keine Proteste mehr.<br />

Durch diese Aufführungen in den letzten<br />

Jahren Händels im Findelhaus und<br />

im Theater wurde der „Messiah“ mit 36<br />

Aufführungen unter seiner Leitung zu<br />

seinem meistgespielten Oratorium.<br />

Die vielen Aufführungen erstreckten<br />

sich über einen Zeitrum von 17 Jahren.<br />

Es darf darum nicht wundern, dass Händel<br />

in dieser Zeit Eingriffe an der Komposition<br />

vornahm, die die ursprüngliche<br />

Gestalt bei der Uraufführung veränderten.<br />

Anders als bei anderen Werken,<br />

bei denen man gerne auf die Urgestalt<br />

zurückgreift, wird der „Messiah“ heute<br />

oft in der Form der Umgestaltung durch<br />

Händel im Jahre 1750 aufgeführt.<br />

Die Einzelheiten des Librettos, die<br />

musikalische Form und ihre Umgestaltung<br />

sowie die Rezeption können hier<br />

aus thematischen und Platzgründen<br />

nicht weiter ausgeführt werden.<br />

Händels Wohnsitze<br />

Entsprechend dem Brauch der Zeit<br />

lebte der Musiker Händel nach seiner<br />

endgültigen Ankunft in London<br />

im Herbst 1712 zunächst bei reichen<br />

Gönnern. Nicht alle seine Aufenthalte<br />

sind belegt und bis heute ist unser Wissen<br />

darüber bruchstückhaft. Folgendes<br />

ist bekannt:<br />

Zunächst wohnte Händel ein Jahr in<br />

der Londoner Residenz des reichen<br />

Musikliebhabers Mr. Andrews of Barn-<br />

Elms.<br />

24<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

Burlington House am Piccadilly<br />

Den Weg nach London hatte ihm<br />

seine Oper „Rinaldo“ geebnet, die bei<br />

seinem ersten Besuch am 24. Februar<br />

17<strong>11</strong> im Königlichen Theater am Haymarket<br />

Premiere hatte und die mit 53<br />

Aufführungen in London zu Lebzeiten<br />

Händels seine erfolgreichste Oper<br />

überhaupt wurde. Alles was der junge<br />

Komponist in Italien gelernt hatte,<br />

setzte er darin um. Das Publikum war<br />

begeistert und zuweilen zu Tränen gerührt.<br />

Die ersten Aufführungen besuchte<br />

auch Richard Boyle, der dritte Earl<br />

of Burlington, der Händels größter Förderer<br />

in seinen ersten Londoner Jahren<br />

wurde.<br />

Im Frühjahr 1713 folgte Händel der<br />

Einladung dieses ebenso reichen wie<br />

begeisterungsfähigen 19-Jährigen, in<br />

seinem Palais am Piccadilly zu wohnen.<br />

Bis zum Frühjahr 1717 lebte er in<br />

Burlington House als eine Art „Hauskünstler“<br />

in enger Freundschaft mit dem<br />

jungen Earl. Weitere enge Freunde im<br />

Kreise des Hausherrn waren die Dichter<br />

Alexander Pope und John Gray, der<br />

Landschaftsmaler William Kent sowie<br />

der Arzt, Wissenschaftler und Schriftsteller<br />

(und Leibarzt der Königin Anne)<br />

John Arbuthnot. Die jungen englischen<br />

Intellektuellen dieser Zeit waren zwar<br />

weiblicher Gesellschaft gegenüber<br />

nicht abgeneigt, sie bevorzugten aber<br />

Männerfreundschaften nach dem vermeintlichen<br />

Vorbild der Antike. Frauen,<br />

so meinten viele Männer in jenen Kreisen,<br />

hielten von den eigentlichen künstlerischen<br />

und wissenschaftlichen Zielen<br />

ab. Deshalb bestand unter ihnen wenig<br />

Neigung, sich zu verheiraten. Aus dem

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