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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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zwei bekannte Opernkomponisten aus<br />

Italien, die viele Jahre später in London<br />

seine Rivalen werden sollten: Attilio<br />

Ariosti und Giovanni Battista Bononcini.<br />

Bononcini komponierte als Talentprobe<br />

eine äußerst schwierige chromatische<br />

Kantate, die Händel problemlos<br />

vom Blatt spielte. Durch diesen und<br />

andere Beweise seiner musikalischen<br />

Fähigkeiten fiel Händel auch dem<br />

damaligen Kurfürsten Friedrich III.<br />

(dem späteren König Friedrich I.) auf.<br />

Dieser ließ ihn viermal zu sich holen<br />

und beschenkte ihn. Dem Vater Händel<br />

bot er an, die musikalische Ausbildung<br />

des Knaben in Italien zu finanzieren und<br />

ihm danach eine Anstellung an seinem<br />

Hofe zu verschaffen. Händels Vater<br />

nahm jedoch auch das kurfürstliche<br />

Angebot nicht an.<br />

In Berlin knüpfte Händel die ersten<br />

Kontakte zu dem Hause Hannover.<br />

Dort lernte er die nur zwei Jahre ältere<br />

Caroline von Ansbach kennen. Sie sollte<br />

als spätere Gemahlin des Kronprinzen<br />

von Hannover und späteren englischen<br />

Königs Georg II. eine großmütige<br />

Gönnerin Händels werden.<br />

Die Jugendjahre in Halle<br />

Friedrich Wilhelm Zachow war aufgrund<br />

seines Vertrages nicht unbedingt<br />

verpflichtet, die Orgel in der lutherischen<br />

Marktkirche selbst bei den<br />

Amtshandlungen und Gottesdiensten<br />

zu spielen. So dürfte der junge Georg<br />

Friedrich Händel diesen Dienst getan<br />

und dabei viel vom Handwerk eines<br />

Kirchenorganisten gelernt und erfahren<br />

haben. 1702, also 17jährig, immatrikulierte<br />

sich Händel - immer noch der gehorsame<br />

Sohn des inzwischen verstor-<br />

benen Vaters - an der neugegründeten<br />

Universität in Halle, um Rechtswissenschaft<br />

zu studieren.<br />

Wenn er auch schon nach einem Jahr<br />

wegen seines Wegzugs nach Hamburg<br />

das Studium wieder aufgab, so dürfte<br />

er für seine allgemeine Bildung dort<br />

in dem aufgeklärten Juristen Christian<br />

Thomasius, der als erster seine Vorlesungen<br />

in deutscher Sprache hielt und<br />

den Hexenprozessen ein Ende setzte,<br />

sowie dem Theologen und Gemeindepfarrer<br />

August Hermann Franke, dem<br />

Begründer einer für die Zeit ungewöhnlichen<br />

kirchlichen Wohlfahrtsanstalt,<br />

prägende Lehrer gehabt haben.<br />

Probe-Organist am Hallenser Dom<br />

Am 13. März 1701 - vier Wochen nach<br />

seiner Immatrikulation - wurde Georg<br />

Friedrich von dem preußischen König<br />

Friedrich I. zum Organist am Hallenser<br />

Dom bestellt. Diese Kirche diente der<br />

reformierten Gemeinde der französischen<br />

Hugenotten, die von dem toleranten<br />

brandenburgisch-preußischen<br />

Herrscher als Flüchtlinge aufgenommen<br />

worden waren, als Gottesdienststätte.<br />

Die Anstellung war zunächst ein<br />

Der Hallenser Dom heute<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

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