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NeueChorszene 11 - Ausgabe 2a/2009

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Zusammenhang soviel wie „Maßstab,<br />

Richtschnur, Regel“ bedeutet. Der Earl<br />

of Chandos und sein Kreis wollten mit<br />

den Kompositionen musikalische Maßstäbe<br />

setzen.<br />

Die für das Hausensemble komponierten<br />

Anthems 21 beweisen, dass Händel<br />

mit kleinen Besetzungen raffinierten<br />

Farbenreichtum erzielen konnte.<br />

Händels Aufenthalt in Canons endete,<br />

als im Frühjahr 1719 in London die<br />

Vorbereitungen für ein neues Opernunternehmen<br />

am Kings Theatre begannen:<br />

die Royal Academy of Music mit<br />

Händel als musikalischem Direktor. Ab<br />

Mai 1919 unternahm Händel zunächst<br />

einmal eine längere Reise auf das<br />

Festland, in der Hauptsache, um dort<br />

eine Sängertruppe zu engagieren. Auf<br />

dieser Reise besuchte er zunächst wiederum<br />

Düsseldorf. Danach reiste er zu<br />

seiner Familie nach Halle. Schließlich<br />

kam er nach Dresden. In Dresden fand<br />

zu diesem Zeitpunkt die Hochzeit des<br />

sächsischen Kronprinzen (des Sohnes<br />

August des Starken) mit einer Tochter<br />

Kaiser Josephs I. statt. Seit Kurzem hatte<br />

Dresden ein Opernhaus, an dem die<br />

besten deutschen und italienischen Musiker,<br />

Sänger und Komponisten arbeiteten.<br />

Für die einen Monat dauernden<br />

Hochzeitfeierlichkeiten war die Truppe<br />

um weitere Stars vergrößert worden.<br />

Händel musste erst gar nicht nach Italien<br />

reisen, um für das neue italienische<br />

Opernhaus in London Sänger anzuwerben.<br />

Vier große Stars folgten Händel<br />

nach London, darunter der Kastrat Senesino,<br />

der als Garant für den Publikum-<br />

21 Anthems werden in der Liturgie des anglikanischen<br />

Gottesdienstes verwandt, sie sind<br />

vergleichbar mit den Motetten der lutherischen<br />

Kirche<br />

26<br />

Sonderausgabe NC <strong>2a</strong> / 09<br />

serfolg jeder Opernaufführung galt.<br />

Vermutlich verließ Händel Dresden<br />

im Oktober zur Rückreise über Halle<br />

und Herrenhausen bei Hannover. In<br />

Hannover weilte seit dem <strong>11</strong>. Mai der<br />

englische König, um seine Aufgaben<br />

als Kurfürst von Hannover wahrzunehmen.<br />

Mit dem König und seinem Gefolge<br />

ist er im Dezember 1719 wieder<br />

nach London zurückgekehrt.<br />

Händels eigenes Londoner<br />

Wohnhaus<br />

Erst im Alter von 38 Jahren zog<br />

Händel im Jahre 1723 in ein eigenes<br />

Wohnhaus. Er hatte das Haus in der<br />

Lower Brook Street, das für seine Einkommensverhältnisse<br />

eher bescheiden<br />

und schlicht war, zunächst gemietet.<br />

1727 kaufte er das Haus, weil ihm dies<br />

nunmehr als englischem Staatsbürger<br />

möglichwar.<br />

Es war ein neuerbautes Haus, in das<br />

er als erster Mieter einzog. Das Haus<br />

gehörte zu einem kleinen Block von<br />

vier gleichen, aneinandergereihten<br />

schmalen Londoner Stadthäusern. Hinter<br />

dem Häuserblock war ein hufeisenförmiger<br />

Hof mit Ställen und Remisen,<br />

die Händel allerdings nicht nutze, weil<br />

er keinen eigenen Wagen und Pferde<br />

unterhielt. Die Lower Brock Street<br />

war eine neugeplante Verbindung zwischen<br />

Hanover Square und Crosvenor<br />

Square. Sie lag verhältnismäßig zentral<br />

zum St. James Palace mit der Chapel<br />

Royal und dem Theater am Haymarket,<br />

den Orten, an denen Händel regelmäßig<br />

arbeiten musste. In dieser Gegend<br />

östlich des Hyde Park hatte die gehobenen<br />

Londoner Schicht ihre Wohnungen,<br />

jedoch in Häusern, die größer und

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