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6 Umwelt In der Wallonischen Region sind anfällige Gebiete bezeichnet worden (s. Karte), die in der Brüsseler Sandformation, der Kreideformation von Haspengau, Süd-Namur, Comines-Warneton und dem Herver Land liegen. In einem dieser Gebiete zu liegen bedeutet, dass die Ausbringungskapazität auf dem Ackerland im Durchschnitt auf 80 kg organischem Stickstoff je ha jährlich liegt. Liegt das Ackerland nun außerhalb dieser Gebiete, so bedeutet dies, dass es im Durchschnitt 120 kg organischem Stickstoff je ha jährlich benötigt. Diese mittleren Werte werden auf 3 Jahre berechnet: außerhalb des anfälligen Gebietes kann der Landwirt somit insgesamt 360 kg organischen Stickstoff, der auf einen 3- Jahreszeitraum verteilt wird, ausbringen. In der Weide liegt die Ausbringungsmenge derzeit, unabhängig vom Gebiet, bei 210 kg organischem Stickstoff jährlich. Doch unter dem Druck der EU-Kommission und hauptsächlich, um die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Eutrophierung der Nordsee zu berücksichtigen, könnten demnächst größere Gebiete des Territoriums betroffen sein. Zudem werden die Ausbringungsnormen und die Modalitäten zur Bewirtschaftung von hofeigenem Dünger ebenfalls bewertet. Der Boden-Bindungssatz (B.B.) steht für das Verhältnis zwischen der „organischen“ Stickstoffbilanz Meine Stickstoff- düngung ist optimal gemanagt Stickstoffl ast des Betriebes (tierische Ausscheidungen, Klärschlamm aus Kläranlagen, Kompost, usw.) und seiner Ausbringungsleistung. Der Betrieb befi ndet sich im Ungleichgewicht, wenn die Belastung durch den „organischen“ auszubringenden Stickstoff seine Ausbringungskapazität überschreitet und der B.B. über 1 liegt. Dem Landwirt stehen nun im Wesentlichen zwei Lösungen offen, um den B.B. wieder unter 1 zu bringen: der Export überschüssiger organischer Stoffe durch Verwertungsverträge mit anderen Betrieben und/oder die Verpfl ichtung zum Qualitätskonzept (QK): der Betrieb kann die Ausbringung organischen Stickstoffs bis zu 130 kg organischen Stickstoff je ha Ackerland und 250 kg organischen Stickstoff je ha Grünland steigern, vorausgesetzt er befolgt einen Plan zum Stickstoffmanagement, der von Nitrawal betreut wird. Diese Planung umfasst: das Führen einer Stickstoff-Bilanzierung, die Durchführung von nachhaltigem Stickstoffmanagement (angemessene Düngung, Bodendeckung im Winter, Weidebewirtschaftung, usw.). die alljährliche Messung im Herbst von Stickstoffrückständen in fünf zufällig ausgewählten Parzellen. Diese Messungen von Stickstoffrückständen werden verglichen mit Bezugswerten, die jährlich anhand von wissenschaftlichen Methoden von zwei Universitäten der Betreuungsstruktur Nitrawal festgelegt werden. Diese Bezugswerte werden dann - wenn sie vom Minister genehmigt worden sind, der zuständig ist für Wasser und Umwelt, für das Jahr zum „Bezugswert für potentiell auswaschbarem Stickstoff“ (Bezugs-PAS). Wenn das Ergebnis einer dieser Messungen, die in einem Betrieb in QK erfolgten, im Vergleich zum Bezugs-PAS über 30 kg N-NO 3 /ha liegt, wendet der Landwirt in Absprache mit Nitrawal Aktionen an, um die Menge des Nitrats, das im folgenden Herbst im Boden vorhanden ist, zu reduzieren. Der Herbst ist eine Zeit, die sich für die Messung des Stickstoffrückstands eignet: Einerseits ist die Stickstoffzufuhr dann allgemein beendet; dies macht es somit möglich, das im Laufe des Jahres vom Landwirt durchgeführte Stickstoffmanagement zu bewerten. Andererseits ist dies der Beginn einer Jahreszeit, während der der Boden fast ständig mit Wasser gespeist wird. Dies ist notwendig, damit das Nitrat und weitere chemische Elemente ins Grundwasser gelangen. Der Nitratbestand im Boden wird also vor Auswaschung gemessen. L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6
Die Beamten von Nitrawal helfen den Landwirten, die Düngung mit Stickstoff im Zusam- menhang mit dem Qualitätskonzept besser zu managen. Um der EU-„Nitrat“-Richtlinie zu entsprechen und übermäßigen Stickstoffgehalt landwirtschaftlichen Ursprungs, der das Wasser verseucht, einzudämmen, hat die Wallonische Region das Programm zum nachhaltigen Stickstoffmanagement in der Landwirtschaft gestartet 1 . Die Bauernhöfe des Survey surfaces agricoles Die beiden Universitäten haben in Zusammenhang mit ihren Arbeiten in der Wallonischen Region ein Netz repräsentativer Punkte, das sog. Survey surfaces agricoles (SSA) eingerichtet, um u. a., alljährlich die PAS-Bezugswerte aufzustellen. Landwirtschaftliche Gegenden Ardennen Hennegauer Kempenland Condroz Famenne Hoch-Ardennen Weideregion (Venn) Weideregion (Lüttich) Juragebiet Schlammregion Sand-Lehm-Region Anfällige Zonen Dieses im Jahre 2002 gegründete Netz umfasst 250 Parzellen, die auf sechsundzwanzig landwirtschaftliche Betriebe aufgeteilt sind und die in punkto Düngung und Stickstoffrückstände beraten werden. Die Nitratkonzentration im Boden wird in diesen Parzellen im Frühjahr (zwecks Düngung der Kulturen, die am Anfang einer Rotationsfolge liegen), im Sommer (nach Ernte der Getreide) und im Herbst (Okto- Comines-Warneton Kreideformation von Haspengau Herver Land Brüsseler Sandformation Süd-Namur 1 Dieses Programm ist seitdem im Buch 2 des Umweltkodex, der das Wassergesetzbuch umfasst (Umsetzung der Rahmen-Richtlinie „Wasser“), enthalten. L e s n o u v e l l e s F R ü j a h R – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 6 Bauernhöfe der Survey surfaces agricoles ber, November und Dezember) gemessen. Die beiden Universitäten stellen die PAS- Bezugswerte alljährlich unter Zugrundelegung der im Herbst in den Survey surfaces agricoles durchgeführten Messungen von Stickstoffrückständen auf, denn dann fi nden sie die bestmöglichen Bedingungen vor Ort vor. Lokalisierung der im Survey Surfaces agricoles und in den landwirtschaftlichen Zonen gelegenen Betriebe Einzusehen in http://wallex.wallonie.be/
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